Veranstaltung

Informations- und Diskussionsveranstaltung: Europa und Israel – eine schwierige Partnerschaft

25. Oktober 2016
18 Uhr

Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten und teilt zentrale Werte mit der Europäischen Union. Seit 2000 ist Israel mit der Europäischen Union assoziiert. Beide Seiten sind wichtige Handelspartner füreinander und haben vielfältige Beziehungen, die sie weiter intensivieren wollen. Dennoch scheint das gegenseitige Verständnis abzunehmen.

Während Israel mehr Verständnis für seine Sicherheitslage erwartet, sieht die EU in einer Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern die einzige Möglichkeit für eine langfristige Friedenslösung. Der israelische Siedlungsbau wird dafür als größtes Hindernis betrachtet. In Israel ist der Eindruck verbreitet, dass die europäische Kritik an seinen Reaktionen auf palästinensische/arabische Angriffe oft schärfer ausfällt als an den Angriffen selbst. Hinzu kommt, dass Produkte, die in israelischen Siedlungen in den palästinensischen Gebieten oder in Ost-Jerusalem hergestellt werden, laut Beschluss der EU von November 2015 nicht mehr das Label „Made in Israel“ tragen dürfen; in Israel wächst seither die Sorge vor einem
Boykott dieser Produkte. Nicht zuletzt gibt es wachsende Unterschiede in Grundsatzfragen, z.B. bei der Rolle von Religion im öffentlichen Raum.

Welche Perspektiven haben die Beziehungen zwischen der EU und Israel und wie kann das gegenseitige Verständnis gefördert werden? Welche Rolle kommt der EU im Nahost-Friedensprozess zu? Michael Mertes war von 2006 bis 2010 Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien in NRW, von 2011 bis 2014 Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem. Heute arbeitet er als Schriftsteller und Journalist in Wachtberg. Im April 2015 erschien von ihm und seiner Ehefrau Barbara das Buch: Am Nabel der Welt. Jerusalem – Begegnungen in einer gespaltenen Stadt.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der 24. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur statt.

Europäisches Informations-Zentrum in der Thüringer Staatskanzlei

Regierungsstraße 72

Erfurt

0361 37 92 960

www.eiz.thueringen.de


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