Mitarbeitende in Beratungsdiensten

Fortbildungsangebote für Mitarbeitende in Beratungsdiensten

Nachfolgend finden Sie die 11 Seminare zu den Qualifizierungsbereichen:

  • Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
  • Stärkung der Demokratie und der demokratischen und menschenrechtsorientierten Alltagskultur
  • Förderung von Vielfalt und Toleranz, interkulturelle Öffnung, interkulturelles und internationales Lernen
  • Förderung von Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsformen

6-1-10: Mit Rat und Tat zur Seiten stehen. Beratungsdienste im Umgang mit rechten Kontexten

Träger: MOBIT e.V.

Seminarziele

Mitarbeitende von Beratungsstellen können – unabhängig der spezifischen Thematik – mit Personen der extremen Rechten konfrontiert werden. In ihrem Arbeitsalltag könnten ihnen bspw. extrem rechte Aussagen oder neonazistische Botschaften auf der Kleidung von Beratungsnehmenden begegnen. Diese und ähnliche Vorkommnisse rufen mitunter Verunsicherungen mit Blick auf das professionelle Beratungsverständnis hervor. Wie kann dem Beratungsgesuch nach Hilfe und Unterstützung, bei gleichzeitiger Abgrenzung zu menschenverachtenden Positionen, nachgekommen werden? Wie kann eine Einrichtung ihre menschenrechtsorientierte Haltung nach innen festigen und nach außen hin sichtbar machen?

Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen im Themenfeld, steht die Stärkung der Handlungssicherheit der Mitarbeitenden von Beratungsstellen im Mittelpunkt.

Inhalte

  • Darstellung von Struktur(en), Relevanz sowie Ideologie und strategischer Ausrichtung von extrem rechten Parteien, Organisationen, Gruppierungen und Akteur*innen in Thüringen
  • Vermittlung von Erkennungsmerkmalen und Bedeutung von extrem rechter Symbolik und menschenverachtender Botschaften
  • Erarbeitung von Handlungskompetenzen im Umgang mit extrem rechten Vorkommnissen

Stets ist eine individuelle Zusammenstellung diverser Schwerpunkte und Fragestellungen im Themenfeld möglich.

Methoden

Je nach Format (Wissensvermittlung, Workshop-Charakter) und Zielgruppe können neben Vorträgen und Diskussionen verschiedene interaktive Elemente und Methoden zum Einsatz kommen.

Referent*innen-Team

Die Referent*innen (u.a. Soziologie, Sozialpädagogik, Politikwissenschaft) verfügen über umfangreiche Kenntnisse im Themenkomplex extreme Rechte und im Bereich zivilgesellschaftlicher Prozesse sowie in der Beratungs- und Bildungsarbeit.

Buchung

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6-1-13: „Ist Jude ein Schimpfwort?“ Sensibilisierung für Antisemitismus im Kontext von Beratungsstellen/Beratung

Träger: „Perspektivwechsel Plus“/ Thüringen, Zentrale Wohlfahrtstelle der Juden in Deutschland (ZWST e.V.)

Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und in der letzten Zeit verzeichnen wir neben subtileren, teilweise indirekten Erscheinungsformen zunehmend offene und auch gewaltvolle Aggressionen gegen Jüdinnen und Juden wie auch gegen Menschen oder Institutionen, die als jüdisch identifiziert werden. Die Erscheinungsformen reichen von Sticheleien, Beschimpfungen über verbale Gewalt bis hin zu tätlichen Angriffen und antisemitisch aufgeladenem Mobbing.

In Deutschland schafft die historische Tradierung von Antisemitismus einen besonderen Kontext für Prävention und Intervention. Judenfeindlichkeit wurde jahrelang fast ausschließlich im Kontext von Geschichtsvermittlung behandelt und aktueller Antisemitismus ist nach wie vor kein Lerngegenstand der schulischen oder fachlichen Ausbildung. Die steigenden Fallzahlen antisemitischer Diskriminierung und Gewalt stellen jedoch Beratungsfachkräfte vor die Herausforderung, kompetent auf diese Entwicklungen zu reagieren.

In Beratungskontexten ist eine Sensibilität für antisemitische Ressentiments notwendig, um diese erkennen, kompetent reagieren und Betroffene aktiv schützen zu können. Für die Beratung von Betroffenen antisemitischer Gewalt und Diskriminierung ist ein fundiertes Wissen über die Funktionen und Wirkungen von Antisemitismus ebenso unerlässlich wie ein grundlegendes Verständnis gesellschaftlicher Diskurse über Antisemitismus.

Inhalte: Die Fortbildung …

  • sensibilisiert für aktuellen Antisemitismus
  • gibt einen ersten Einblick in Dimensionen, Mechanismen und Wirkungen von Antisemitismus
  • bezieht dabei jüdische Perspektiven auf Antisemitismus ein
  • ist erfahrungsbasiert und interaktiv gestaltet
  • stärkt Fachkräfte in ihrem Umgang mit antisemitischen Vorfällen
  • bietet einen geschützten Raum für Selbstreflexion, kollegialen Austausch, Fallbearbeitung sowie Methodenschulung
  • setzt ressourcenorientiert und praxisnah an und trägt dazu bei in einem gemeinsamen Prozess wirksame Handlungs- sowie Gestaltungsräume auszuloten.

Seminarziele: Sie können nach dem Seminar …

  • Dimensionen und Wirkungen von aktuellem Antisemitismus identifizieren und zentrale Mechanismen einordnen
  • eigene Haltungen und Bezüge zum Antisemitismus reflektieren
  • erste Maßnahmen der Krisenintervention einleiten (Fallanalyse, Betroffenenschutz, Disziplinarmaßnahmen, Beratung und Elterngespräche, Prävention u.ä.)
  • intern über das Thema kommunizieren, externe Unterstützerinnen und Unterstützer (spezifische Beratungsstellen usw.) vermitteln
  • ausgewählte Methoden und Strategien praktisch anwenden

Methoden

Aufstellungsmethoden, kollegiale Fallberatung, Kleingruppenarbeit, Diskussionen, Einsatz von Medien, Vorstellung pädagogischen Materials

Trainerin

Judith Steinkühler, „Perspektivwechsel Plus“/ Thüringen, ZWST e.V.

Judith Steinkühler ist Diplom-Politologin, freiberufliche Dozentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung für verschiedene Träger. Seit 2011 Bildungsreferentin beim Modellprojekt „Perspektivwechsel“ der ZWST und ab 2015 im „Perspektivwechsel Plus“. Arbeitsschwerpunkte: historisch-politische Bildung zum Themenbereich Nationalsozialismus; Antisemitismus und Rassismus, diskriminierungskritische und vielfaltsbewusste Bildungsarbeit, Inklusion, Anti-Bias-Ansatz.

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6-12-7: Leben nach der Flucht – zwischen Willkommenskultur und Abschottung

Träger: DGB-Bildungswerk Thüringen e.V., Flüchtlingsrat Thüringen e.V., Projekt [CoRa]

In der öffentlichen Debatte zum Thema „Flucht und Asyl“ liegt der Schwerpunkt häufig auf vermeintlichen Gefahren und scheinbar unlösbaren Herausforderungen für die Gesellschaft. Zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache gehört es, gezielte, suggestive Fehlinformation über Geflüchtete zu verbreiten. Parallel setzen sich vielerorts viele Engagierte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Geflüchtete ein. Im Seminar „Grundlagenwissen Flucht und Asyl“ werden der Stimmungsmache Fakten entgegen gesetzt und Unterstützerinnen und Unterstützer gestärkt.

Seminarziele

Im Seminar erhalten Sie Argumentationshilfen für Demokratie und Weltoffenheit und werden für das Thema „Flucht und Asyl“ sensibilisiert. Somit wird ein sachliches Gegengewicht zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache und gezielten, suggestiven Fehlinformation gesetzt und die Handlungssicherheit der prodemokratischen Akteurinnen und Akteure gestärkt. Sie werden zudem befähigt, sich solidarisch und menschenrechtsorientiert für und mit Geflüchtete(n) einzusetzen. Ein an humanitären und an menschenrechtlichen Standards orientierter Umgang mit den Themen „Flucht und Asyl“ und der Abbau von Vorurteilen, Rassismus und Fehleinschätzungen sind dabei zentrale Ziele.

Inhalte

  • Aktuelle Zahlen und Fakten zu Flucht und Asyl
  • Aktuelle Grundlagen des Asylrechts in Deutschland
  • Ablauf von Asylverfahren in Thüringen, Rahmenbedingungen der Aufnahme von Geflüchteten
  • Aktuelle politische Situation und Menschenrechte (auch über Thüringen hinaus)
  • Austausch über die aktuellen Debatten im Themenbereich „Flucht und Asyl“
  • Möglichkeiten der ehrenamtlichen und solidarischen Unterstützung
  • Darstellung der Perspektiven von Geflüchteten
  • Bedarfsorientierte Schwerpunkte

Methoden

PowerPoint-Vortrag, interaktive Kleingruppen- und Plenumsarbeit, moderierte Austausch- und Diskussionsrunden, Selbstreflexion, Verwendung der Methodensammlung „Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit“

Trainerinnen und Trainer

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flüchtlingsrat Thüringen e.V.

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6-2-5: Selbstbestimmt - Bestimmt! - Weiterbildung zur Stärkung der Demokratie und demokratischen Alltagskultur

Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Demokratische Schlüsselkompetenzen einzuüben ist ein wichtiger Teil professionellen Arbeitens in der Beratung: Es geht darum, sich seiner Einstellungen bewusst zu werden, einen inneren Werte-Kompass zu erstellen und demokratische Fähigkeiten wie Sprachfähigkeit, Empathie-Fähigkeit, Konfliktfähigkeit und Gestaltungswille zu trainieren.

Seminarziele

Gemeinsam werden im Seminar Funktions- und Wirkungsweisen von Demokratie erschlossen. Mit Hilfe demokratischer Kommunikations- und Organisationsstrukturen können Partizipationsräume auch hinsichtlich der eigenen Institution entdeckt werden. Rechtliche und gesellschaftliche Grundlagen stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Gefahren für den demokratischen Prozess. Wir entwickeln im Seminar Visionen um demokratische Veränderungen zu ermöglichen. Anhand praxisorientierter Fallbeispiele werden Instrumente und Lösungen für Ihren Berufsalltag abgeleitet.

Inhalte

  • Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Zivilgesellschaftlichen Bildung“
  • Beschäftigung Demokratie verstanden als Prozess
  • Diskussion und Reflexion der eigenen Institution und Rolle in der Demokratie
  • Einordnung von Gefahren für die Demokratie
  • Beispiele zur Mitbestimmung und Entscheidungsfindung im Berufsalltag

Methoden

Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele

Trainer

Christian-Friedrich Lohe, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW)

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6-3-4: Vielfalt erwünscht - Handwerkszeug für die interkulturelle Öffnung unserer Beratungsstelle

Träger: AWO Kreisverband Jena-Weimar e.V., Fachstelle Interkulturelle Öffnung

Verschiedene Biographien, Sprachkenntnisse und kulturelle Einflüsse prägen Deutschland heute. So vielfältig wie die Gesellschaft sind auch Ihre Klientinnen und Klienten. Kulturelle Unterschiede und die Folgen von Migrationsprozessen können Chancen, oft aber auch Herausforderungen darstellen.

Welche Aspekte sollten in der interkulturellen Beratung beachtet werden und welche Herausforderungen gibt es? Wie Sie Sicherheit im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund gewinnen? Und warum nutzen Menschen mit Migrationshintergrund hauptsächlich Migrationsberatungsstellen, nicht aber Regelberatungen? Welche Zugangsbarrieren gibt es für Menschen mit Migrationshintergrund bei Beratungsstellen? Wie kann das Angebot der Beratungsstelle alle Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund erreichen?

Seminarziele

Im Seminar lernen Sie das Konzept der Interkulturellen Öffnung kennen, das den professionellen Umgang mit vielfältigen Klientinnen und Klienten unterstützt. Gemeinsam erarbeiten wir Schritte der Interkulturellen Öffnung für Ihre Beratungsstelle, um der kulturellen Vielfalt aller (potentiellen) Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden und ihr gelassen und professionell begegnen zu können.

Inhalte

  • Grundlagen Interkultureller Öffnung: Was heißt Interkulturelle Öffnung? Inhalt und Ziele, Best Practice, Relevanz Interkultureller Öffnung der Beratungsstelle
  • Interkulturalität in der Beratung: Herausforderungen und Schwierigkeiten, Methoden für einen sicheren Umgang mit Interkulturalität
  • Analyse der eigenen Institution: Selbstcheck mit dem Gütesiegel „Interkulturell Orientierte Einrichtung“
  • Strategien und Methoden: Entwicklung weiterer Schritte zur Interkulturellen Öffnung Ihrer Beratungsstelle

Methoden

Input, Selbsterfahrungsübungen, Gruppendiskussionen, Analyse der eigenen Institution, Gruppenarbeit

Trainerinnen

Maria Brückner, Dorina Kastrati, Yvonne Ruhnau oder Antje Schlemmer: AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V., Fachstelle Interkulturelle Öffnung

Maria Brückner studierte Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Soziologie (M.A.). Ein universitäres Zertifikat in der pädagogischen Organisationsberatung rundet ihre akademische Laufbahn ab. Durch ihre mehrjährige Arbeit in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer*innen (MBE) kann sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und diesen in die Seminare einbeziehen. Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung leitet sie seit 2019.

Antje Schlemmer studierte Soziale Arbeit und Sozialpädagogik (Diplom) mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Von 2012-2023 arbeitete sie im Bereich nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Menschen mit geringeren Chancen. Von 2015 – 2023 koordinierte sie internationale Austausche eines Bildungsträgers und ist vertraut mit den Themen Organisations- und Projektentwicklung und Perspektivwechseln. Sie war zudem 2 Jahre lang als zertifizierte EURES-Beraterin tätig und unterstützte vielfältige Unternehmen zum Thema kultursensible Einarbeitung von Fachkräften aus Europa und interkultureller Öffnung. Ihre Weiterbildung als Xpert Culture Communications Skills Trainerin schloss sie 2023 erfolgreich ab. Bereits vorab sammelte sie wertvolle Erfahrungen bei mehrmonatigen Auslandsaufenthalten in Großbritannien und Belgien, unterstütze Gruppen mit Theorie und Praxisbezug in interkulturellen Trainings und begleitete Austausche in Ungarn und Finnland.

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6-3-5: Vom Umgang mit Anerkennung. Vielfalt in der Praxis der Beratung

Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Oft neigen Menschen dazu, nach Unterschieden zu fragen, statt über Gemeinsamkeiten zu sprechen. Auch im Alltag eines Beratungsdienstes erscheint es gelegentlich hilfreich, sich durch die Verwendung von Klischees abzugrenzen. Dies birgt aber auch die Gefahr des Ausschlusses „Anderer“. Offene Gesellschaften hingegen leben vom Austausch über unterschiedliche Werte und Normen, die hinter Überzeugungen und Lebensweisen stehen. Für Beraterinnen und Berater stellt es nicht zuletzt Teil ihres professionellen Handelns dar, sich kritisch mit den eigenen Bildern im Kopf auseinanderzusetzen.

Seminarziele

Angelehnt an Methoden aus dem Anti-Bias-Ansatz wird sich im Seminar den Begrifflichkeiten „Vielfalt“ und „Diskriminierung“ praktisch angenähert. Eigene Erfahrungen mit Diskriminierungssituationen zu reflektieren stellt dabei die Basis dar. Grundlegend für diese und andere Sensibilisierungsübungen ist das Hinterfragen der eigenen Haltung, um so die Wahrnehmung für Ungerechtigkeiten zu schärfen und „Normalität“ zu hinterfragen. Erlernt wird ein professioneller Ansatz, der Diversität im Arbeitsalltag produktiv berücksichtigt sowie eine Kultur der Anerkennung pflegt. Des Weiteren werden im Seminar vielfaltsbewusste und diskriminierungskritische Handlungsstrategien für den Beratungsalltag entwickelt und erprobt.

Inhalte

  • Chancen und Herausforderungen von Vielfalt bzw. Vielheit
  • Stereotype und Diskriminierungsformen
  • Möglichkeiten der (Selbst-)Reflexion
  • Auseinandersetzungen mit Wertvorstellungen in der Institution
  • Auseinandersetzungen mit eigenen Werten
  • Fallbeispiele aus dem Berufsalltag

Methoden

Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele

Trainer

Christian-Friedrich Lohe, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW)

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6-3-8: Giraffen und Elefanten in einem Haus – Chancen und Herausforderungen des Zusammenlernens und -lebens in Vielfalt

Träger: JugendSozialwerk Nordhausen e.V.

Unsere Gesellschaft wird bunter. Bunt ist schön, aber nicht einfach, wenn Menschen mit ihrem Anderssein mit den gesellschaftlichen Normalitätsvorstellungen kollidieren und im Umfeld nicht aufgefangen werden. Beratungsdienste sind mit Menschen konfrontiert, die vielfältige belastende Erfahrungen gemacht haben. Zunehmend kommen spezifische Erfahrungen aus Flucht und Traumatisierung, Diskriminierung, Intoleranz und Vorbehalten hinzu. Mitarbeitende in Beratungsdiensten brauchen ein Wissen um die Rahmenbedingungen von Flucht und Asyl sowie um die Mechanismen von Diskriminierung. Sie brauchen interkulturelle Handlungskompetenz und einen Überbau, der ihnen diskriminierungsfreies Handeln im eigenen Arbeitsfeld ermöglicht.

Seminarziele

Ziel des Seminars ist es, zum einen Hintergrundwissen für irritierende oder problematische Situationen in Ihrem Arbeitsalltag zu vermitteln. Zum anderen werden diskriminierende Strukturen und deren Folgen aufgedeckt. Anschließend wird aufgezeigt, welche professionellen Haltungen und Herangehensweisen hilfreich für die erfolgreiche Beratung mit vielfältigen Menschen sind. Vorhandene positive Praktiken und Erfahrungen werden gewürdigt und darauf aufbauend weitere Maßnahmen auf dem Weg zu inklusiven Kulturen, Leitlinien und Praxis erarbeitet. Dabei wird der Selbstreflexion besondere Bedeutung zugemessen.

Inhalte

  • Die konkreten Seminarinhalte werden im Vorfeld mit Ihnen anhand Ihrer konkreten Bedürfnisse abgestimmt. Hier eine mögliche Auswahl:
  • Grundbegriffe der interkulturellen Kommunikation, z.B. die Kulturgebundenheit unseres Wahrnehmens, Denkens und Handelns, der Umgang mit Fremdheit, Kulturschock, interkulturelle Kompetenz, Flucht und Asyl …
  • Aspekte, die dem gegenseitigen Respekt und gelingender Kommunikation während einer Beratung entgegenstehen
  • Die Dimensionen von Vielfalt – auch in der eigenen Beratungsstelle – und praktische Anregungen zur Berücksichtigung im Arbeitsalltag
  • Stereotype und Diskriminierungsformen
  • Gemeinsame Erarbeitung hilfreicher Haltungen und Handlungen in multikulturellen Settings

Methoden

Impulsreferate, Rollenspiele, Reflexionsrunden, Einzel-, Kleingruppen- und Plenumsarbeit, Fallarbeit, Filme, Fotoarbeit, Diskussionen, Übungen zur Selbsterfahrung. Sie erleben eine wissenschaftlich fundierte und praxisbezogene Fortbildung, jedoch keine, aus der Sie ohne die persönliche Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Ihrer eigenen Prägung und mit Ihrem Arbeitsumfeld Lernerfolge erzielen werden.

Trainerin und Trainer

Ines Gast oder Franz Funkel, JugendSozialwerk Nordhausen e.V.

Ines Gast ist Diplom-Sprachmittlerin und anerkannte Fachkraft in sozialpädagogischen Handlungsfeldern, Trainerin für den Kompetenznachweis International und in vielfältigen Zusammenhängen erfahren in der Arbeit mit internationalen und interkulturellen Gruppen. Sie ist externe Lehrbeauftragte an der Hochschule Nordhausen in den Studiengängen Gesundheit und Soziales sowie Sozialmanagement. Seit 2015 ist sie Referentin im Landesprogramm Denk Bunt.

Franz Funkel studierte Public Management und öffentliche Betriebswirtschaftslehre. Als Projektverantwortlicher und Koordinator des Freiwilligenmanagement, insbesondere des europäischen Freiwilligendienstes im JugendSozialwerk Nordhausen e.V., konnte er vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen sammeln. Zudem war der Trainer Koordinator des Nordhäuser Netzwerks zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und ist Projektmitarbeiter im Inklusionsprojekt „Bildung und Freizeit für ALLE“. Seit 2016 ist er Referent im Landesprogramm Denk Bunt.

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6-4-16: Queer-Refugees welcome! Kultursensibler Umgang mit Homo- und Transfeindlichkeit im Kontext Flucht und Migration

Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Das Engagement für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten bringt neben interkultureller Bereicherung auch eine konfliktreiche Konfrontation mit frauenverachtenden sowie homo- und transfeindlichen Einstellungen bei Menschen aus religiös-konservativ geprägten Kulturkreisen. Besonders für lesbische, schwule, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTTIQ*) bleiben weiterhin – trotz der Flucht bzw. Einwanderung in das sichere und rechtstaatliche Deutschland – Angsträume bestehen, da patriarchal-strukturierte Migrationsgemeinschaften neben kollektivem Schutz auch soziale Kontrolle über die Einhaltung traditioneller Werte und Lebensweisen ausüben.

Der Freistaat Thüringen bekennt sich neben dem Antidiskriminierungsschutz aufgrund von ethnischer und sozialer Herkunft, politischer, weltanschaulicher und religiöser Überzeugung auch zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Artikel 2 Absatz 3 der Verfassung: „Niemand darf wegen … seines Geschlechtes oder seiner sexuellen Orientierung bevorzugt oder benachteiligt werden.“ Diesen Grundsatz gilt es, ohne falsch verstandene Toleranz konsequent durchzusetzen.

Seminarziele

  • Sensibilisierung für das Themenfeld „Sexuelle, geschlechtliche und kulturelle Vielfalt“ im Beratungskontext
  • Klärung von Begrifflichkeiten wie Geschlecht, „Sex und Gender“, Heteronormativität, sexuelle Identität und Orientierung sowie Kenntnis über die Auswirkung der sog. „Gender-Debatte“ auf die Betroffenen
  • Aneignung von kultursensiblen Kommunikationsstrategien, Verständnis des patriarchalen „Ehrkonzeptes“ und der religiös-geprägten „Scham-Kultur“ und professionelle Grenzen

Inhalte

  • Wie leben LSBTTIQ*-Menschen in patriarchal geprägten Kulturkreisen? Welche Ängste und Gefahren sind für die Betroffenen als „Queer-Refugees“ in Deutschland verbunden?
  • Welche Rechtsgrundlagen gibt es für Gender-Vielfalt? (Inter*Personen im Personenstandsgesetz/PStG, Geschlechtsangleichung im Transsexuellengesetz/TSG, Homosexuelle im Lebenspartnerschaftsgesetz/LPartG und der „Ehe für alle“ u.a.)
  • Welche Argumentation hilft gegen Diskriminierung und wie werden kultursensibel klare Grenzen gesetzt? Wie kann eingewanderten Queer-Personen geholfen werden?

Methoden

interaktive und multimediale Inputs (PowerPoint und Videos), moderierte Diskussionen, Kleingruppenarbeit an Praxisbeispielen und Fallanalysen

Trainerin

Kathrin Schuchardt, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Seit 2003 arbeitet die studierte Diplomlehrerin als freiberufliche Bildungsreferentin und Demokratiepädagogin für verschiedene Bildungsträger in Thüringen und anderen Bundesländern. Ihr praktischer Horizont als Sozialarbeiterin erstreckt sich von Erfahrungen in der Stationären Jugendhilfe, Offenen Jugendarbeit/Streetwork über Konfliktmanagement/Mediation.

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6-31-17: Islam: Theologische Grundlagen und religiöse Alltagspraxis

Träger: Violence Prevention Network e.V.

Für viele Musliminnen und Muslime ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität, der ihnen Orientierung und Halt vermittelt. Oft haben sie jedoch das Gefühl, nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft zu sein. Das Arbeitsfeld kann damit zum Austragungsort interreligiöser Konflikte werden. Nicht selten sind diese von gegenseitigen Vorurteilen und mangelndem Wissen um das Gegenüber geprägt.

Seminarziele

Im Seminar werden Ihnen Grundkenntnisse über Begriffe des Islam vermittelt. Ausgehend von eigenen Erfahrungen wird Ihnen mit Hilfe interaktiver Übungen Wissen vermittelt und zur Selbstreflexion angeregt.

Inhalte

  • Theologische Grundlagen des Islam und religiöse Alltagspraxis
  • Islam und sein Verhältnis zu Menschen- und Grundrechten, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit
  • Rolle der Frau im Islam
  • Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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6-32-17: Religiös oder extremistisch? Handlungssicherheit im Umgang mit Radikalisierung

Träger: Violence Prevention Network e.V.

In Ihren Arbeitsbereichen kann es zu Situationen kommen, in denen Sie mit extremistischen bzw. fundamentalistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert sind. Dabei ist es meist schwierig, angemessen darauf zu reagieren.

Seminarziele

Im Seminar erhalten Sie Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus. Es wird ein weiter entwickeltes Verständnis der eigenen Berufsrolle angestrebt, das einen Dialog mit Menschen, die extremistische Denkmuster aufzeigen, ermöglicht. Der Schwerpunkt wird deshalb auf praxisrelevante pädagogische Denk- und Verhaltensweisen gelegt. Mit handlungsreflektierten Methoden geben wir Ihnen Orientierung und Sicherheit im Themenfeld.

Inhalte

  • Überblick über die salafistische Szene und ihre differenzierten Erkennungsmerkmale
  • Klassische Argumentationsmuster (als Rechtfertigung für Gewalthandlungen) und ihre Gegennarrative
  • Begriffsbestimmung: Religion, Traditionalismus und Fundamentalismus

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, (mediale) Fallanalysen

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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6-33-17: Muslim(innen)feindlichkeit und Islamkritik

Träger: Violence Prevention Network e.V.

Zuweilen gibt es auch in Thüringen Anflüge von Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen. Die Bandbreite reicht von abschätzigen, menschenverachtenden Äußerungen bis hin zur Eskalation von Gewalttaten. Die Grenzen zwischen der Islamkritik und dem Phänomen der Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen (Antimuslimischer Rassismus – GMF-) sind dabei oft fließend.

Seminarziele

  • Verhaltenssicherheit im Sinne einer Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung für den Umgang mit vorurteilsmotivierten Menschen
  • Eigenständigkeit bei der Erarbeitung konkreter Strategien in der Auseinandersetzung mit radikalen, demokratiefeindlichen sowie islamophoben Phänomen in Thüringen
  • Nachhaltigkeit im Sinne einer dauerhaften Ansprechperson für den Themenbereich vor Ort

Inhalte

  • Islam und Menschen islamischen Glaubens in der Alltagswahrnehmung und in den Medien
  • Klärung und Einordnung von Begrifflichkeiten (GMF)
  • Analyse von islamkritischen und -feindlichen sowie rassistischen Positionen und ihre Gegennarrative
  • „Das Fremde und das Eigene“ – Haltung zwischen Verständnis und Grenzziehung

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

Buchung

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