Mitarbeitende der Justiz

Fortbildungsangebote für Mitarbeitende in der Justiz

Nachfolgend finden Sie 11 Seminare zu den Qualifizierungsbereichen

  • Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
  • Stärkung der Demokratie und der demokratischen und menschenrechtsorientierten Alltagskultur
  • Förderung von Vielfalt und Toleranz, interkulturelle Öffnung, interkulturelles und internationales Lernen
  • Förderung von Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsformen

4-1-7: Argumentationstraining gegen diskriminierende Äußerungen

Träger: DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.

„Das sind doch eh alles nur Wirtschaftsflüchtlinge, die sich hier ein schönes Leben machen wollen.“ Wie gehe ich mit tatsachenwidrigen Behauptungen und diskriminierenden Parolen um, wenn mein Gegenüber Argumente vielleicht gar nicht hören will? Wie entlarve ich Widersprüchlichkeiten, unlauteres Argumentieren und Befindlichkeiten, die möglicherweise hinter diesen Parolen stehen? Warum ist eine Entgegnung – auch der sympathischen Kollegin gegenüber – so wichtig und welchen „Kniff“ gibt es, damit mir die beste Erwiderung nicht erst abends beim Schlafen gehen einfällt?

In einem Argumentationstraining bieten wir für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Justiz eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik an. Im Workshop erarbeiten wir anhand von Beispielsituationen aus dem konkreten Arbeitsalltag, was möglicherweise hinter diskriminierenden Äußerungen stehen kann und wie sinnvolle Entgegnungen aussehen können. Wir diskutieren, wann eindeutiger Widerspruch unumgänglich ist, wo eine inhaltliche Debatte Sinn machen kann und wann Grenzen des Argumentierens erreicht sind. Mit Informationen, Rollenspielen und Auswertungen zu Argumentationsstrategien werden Sie für die Auseinandersetzung mit diskriminierenden Äußerungen gestärkt.

Seminarziele

Sie:

  • erkennen diskriminierende Äußerungen (auch als Teil Ihres Arbeitssettings und Alltags)
  • reflektieren über Bedeutung und Notwendigkeit von Entgegnungen und finden ein bzw. bestärken Ihr Standing
  • lernen diskriminierende Situationen zu analysieren und erkennen relevante Aspekte für die Strategieauswahl
  • lernen Argumentationstechniken kennen und können Reaktionsstrategien diskutieren
  • entwickeln, erproben und bewerten eigene Argumentations- und Reaktionsstrategien

Inhalte

  • Kennzeichen von diskriminierenden Äußerungen
  • Schwierigkeiten im Umgang mit diesen
  • Argumentationsstrategien und Reaktionsmöglichkeiten
  • Ausprobieren am Beispiel von Situationen aus dem eigenen Berufsalltag

Methoden

Gruppenarbeit in verschiedenen Formaten, Kurz-Input, angeleitetes Rollenspiel, moderierte Diskussion zur Reflexion und Ergebnissicherung, Feedbackmethoden

Trainerin

Melanie Pohner, DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.

Die Trainerin ist langjährig als Bildungsreferentin in der Erwachsenenbildung tätig und leitet seit vielen Jahren Argumentationstrainings für die verschiedensten Zielgruppen.

4-1-10: Der Demokratie verpflichtet – Ein Fortbildungsangebot für Mitarbeitende im Bereich Justiz

Träger: MOBIT e.V.

Seminarziele

Die Gleichachtung und Gleichbehandlung eines jeden Menschen vor dem Gesetz sind als Anspruch im Grundgesetz fest verankert. Somit trägt das Justizwesen zu einem wichtigen Grundsatz der Demokratie bei.

Im Berufsalltag von Mitarbeitenden der Justiz kann es zu ganz unterschiedlichen Berührungspunkten mit Personen des extrem rechten Spektrums kommen. Herausforderungen können sich beispielsweise durch den erforderlichen Umgang mit extrem rechter Symbolik und menschenverachtenden Äußerungen in Justizvollzugsanstalten ergeben. Weiterhin kann es zu Handlungsunsicherheiten durch Konfrontationen mit „Reichsbürgern“ in Justizgebäuden kommen.

Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen im Themenfeld steht die Stärkung der Handlungssicherheit von Mitarbeitenden der Justiz im Mittelpunkt. Die Diskussion um einen adäquaten und souveränen Umgang mit Aktionen von Anhänger*innen der „Reichsbürgerbewegung“ bildet einen wichtigen Abschluss in dem Seminar.

Inhalte

  • Darstellung von Struktur(en), Relevanz sowie Ideologie und strategische Ausrichtung von extrem rechten Parteien, Organisationen, Gruppierungen und Akteur*innen in Thüringen
  • Vermittlung von Erkennungsmerkmalen und Bedeutung von extrem rechter Symbolik und menschenverachtender Botschaften

Stets ist eine individuelle Zusammenstellung diverser Schwerpunkte und Fragestellungen im Themenfeld möglich.

Methoden

Je nach Format (Wissensvermittlung, Workshop-Charakter) und Zielgruppe können neben Vorträgen und Diskussionen verschiedene interaktive Elemente und Methoden zum Einsatz kommen.

Referent*innen-Team

Die Referent*innen (u.a. Soziologie, Sozialpädagogik, Politikwissenschaft) verfügen über umfangreiche Kenntnisse im Themenkomplex extreme Rechte und im Bereich zivilgesellschaftlicher Prozesse sowie in der Beratungs- und Bildungsarbeit.

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4-2-5: Recht & Demokratie - Was heißt Demokratie und welche Rolle spielt dabei die Justiz?

Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Die Gewaltenteilung erweist sich als grundlegender Bestandteil von demokratischen Staaten. Im politikwissenschaftlichen Kontext spricht man hier von „checks and balances“, von einem System der gegenseitigen Kontrolle und Transparenz. Exekutive, Legislative und Judikative agieren als unabhängige aber verschränkte Systeme. Doch allein auf eine institutionelle Unterscheidung zu achten, füllt die Demokratie nicht mit Leben. Eine Demokratie ohne Demokratinnen und Demokraten kann nicht existieren. Dafür sind gesellschaftliche als auch individuelle Voraussetzungen entscheidend.

Seminarziele

Im Seminar wird Demokratie als Herrschafts-, Gesellschafts- und Lebensform diskutiert. Es bedarf entsprechender Werte, verstanden als demokratische Grundüberzeugungen, und einer Justiz, die diesen sowohl als Anwalt für Bürgerinnen und Bürger als auch im Selbstverständnis gerecht wird. Das Seminar bietet die Möglichkeit, sich darüber auszutauschen, neue Formen für gelingende Kommunikation und Partizipation zu erleben.

Inhalte

  • Beschäftigung mit der Demokratie, verstanden als Prozess
  • Diskussion und Reflexion der eigenen Institution und Rolle in der Demokratie
  • Einordnung von Gefahren für die Demokratie
  • Beispiele zur Mitbestimmung und Entscheidungsfindung im Berufsalltag

Methoden

Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele

Trainerin

Maria Gehre, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Die Trainerin studierte Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie an der Universität Jena und verfügt über langjährige Erfahrungen in der Erwachsenenbildung. Als zertifizierte „Pädagogische Organisationsberaterin“ ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen sozialen Institutionen. Sie führte zahlreiche Seminare in den Bereichen Demokratiebildung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch. Seit zwei Jahren ist sie Trainerin im Landesprogramm Denk Bunt und führt Fortbildungen im Bereich „Stärkung der Demokratie“, „Förderung von Vielfalt“ und „Akzeptanz von LGBTI*Q“ durch.

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4-2-12: Im Namen des Volkes – Handlungsideen für den demokratischen Erziehungsauftrag der Justiz

Träger: toolpool

In einer Demokratie hat vom Ansatz her jeder Mensch die Möglichkeit, sich im Rahmen demokratischer Grundrechte frei zu entfalten und selbstbestimmt seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Die demokratischen Grundwerte wie Unantastbarkeit der Menschenwürde, Redefreiheit, freie Meinungsäußerung, aktives Wahlrecht, Minderheitenschutz, Solidarität etc. sind essentiell wichtig und sichern eben diese Raum für individuelle Entfaltung ab und befördern gleichzeitig ein friedvolles Zusammenleben. Der Justiz kommt dabei eine sehr wichtige Rolle zu. Sie sichert unsere Rechtsstaatlichkeit und damit in gewisser Weise auch unsere Demokratie. Dies gilt von den Richter(inne)n bis zu den Justizvollzugsbeamt(inn)en.

Seminarziele

Aus diesem Grund lädt das Seminar Mitarbeitende in der Justiz dazu ein, sich neu zu versichern, sich demokratisch zu stärken und das eigene Wissen als Demokratin und Demokrat aufzufrischen. Die Fortbildung regt die Reflexion und überaus spannende Diskussion zu demokratischen Prinzipien, der Demokratie als Gesellschaftssystem, das die Grundlage für unser Gemeinwohl ist, und die Auseinandersetzung nicht nur mit den positiven sondern auch den Schwachstellen der Demokratie und welchen Gefahren sie ausgesetzt ist, an. Auf Wunsch kann dabei auch das demokratische Miteinander im Team, der Institution etc. betrachtet werden.

Inhalte

  • Selbstverständnis und Selbstvergewisserung als Demokratin und Demokrat
  • Auseinandersetzung mit demokratischen Grundprinzipien und Gefahren für die Demokratie
  • Bedeutung von Demokratie für das Miteinander im (beruflichen) Alltag
  • Konzept der „informierten Bürgerin“ / des „informierten Bürgers“ für die eigene, aufgeklärte Meinungs- und Entscheidungsfindung und das demokratische Handeln

Methoden

Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Übungen aus dem Bereich Menschrechtsbildung, Demokratiepädagogik und Betzavta, Soziometrische Übungen, Selbstreflexion, Inputs, Austausch

Trainerin

Christin Voigt, toolpool Erfurt

Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit neunzehn Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Weiterbildung von Fachkräften auf nationaler wie internationaler Ebene. Seit 2014 ist sie als Trainerin im Landesprogramm „Denk Bunt“ aktiv und hat über 50 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Fortbildungen im Bereich der Demokratiepädagogik. Ihre Erfahrungen, die sie in diesem Zusammenhang als internationale Trainerin seit zehn Jahren und aktuell als Projektberaterin für das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION gesammelt hat, bereichern ihre pädagogische Arbeit im Seminar. Des Weiteren ist sie vertraut mit dem Anti-Bias Ansatz (vorurteilsbewusste Bildung) sowie in der Moderation von Partizipationsprozessen. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.

 

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4-3-5: Vom Umgang mit Wertschätzung – Was heißt Vielfalt und was bedeutet das für den Justizalltag?

Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Im Zusammenhang „Vielfalt“ oder „Toleranz“ steht zumeist der Ruf nach Wertschätzung. Gerade im formal-hierarchischen Justizsystem, wo es nach mehrheitlich-gesellschaftlichem Verständnis um Strafe bzw. Sühne geht, fällt es schwer, dies zu glauben. Doch auch Vollzugsanstalten, Gerichte und Staatsanwaltschaften sind zunehmend stärker mit ethnischer, kultureller, religiöser und sexueller Vielfalt konfrontiert. Auch wenn die Legislative die formal-rechtliche Gleichheit des Menschen vorgibt oder anstrebt, so bestimmen doch Vorurteile und Stereotype über „Fremde“ die Kommunikation im Alltag. Wer mit dem Gesetz und/oder mit der Justiz in Konflikt kommt, erwartet Wertschätzung genauso – wie die Mitarbeiter(innen) aufseiten der Exekutive und Judikative. Besonders im Hinblick auf die Integrations- und Resozialisierungsfunktion des Justizvollzuges sollte der wertschätzende Umgang mit Vielfalt stärker als Chance zur Verbesserung des Klimas in den Institutionen angesehen werden.

Seminarziele

Zu Seminarbeginn steht der Begriff „Vielfalt“ im Mittelpunkt: Was steckt dahinter? Was verlangt es und was hat das mit Werten zu tun? Grundlegend ist stets das Hinterfragen der eigenen Haltung, um so die Wahrnehmung für Ungerechtigkeiten zu schärfen und „Normalität“ zu hinterfragen. Im Seminar wird gemeinsam das Handeln in der Rolle als Mitarbeiter(in) unter Berücksichtigung der Spezifika der Justiz reflektiert. Zudem lernen Sie einen professionellen Ansatz kennen, der Diversität im Arbeitsalltag produktiv berücksichtigt sowie eine Kultur der Anerkennung pflegt. Gemeinsam finden wir Antworten auf die Fragen: Was bedeutet „Vielfalt“ in der Institution? Wie zeigt sie sich als Wert rechtlich im Gesetz und konzeptionell im Leitbild? Welche Formen der Diskriminierung gibt es? Wie kann ihr durch wertschätzende Kommunikation entgegengetreten werden? An Fallbeispielen aus Ihrem Arbeitsalltag werden lösungsorientierte Ansätze erarbeitet und diskutiert.

Inhalte

  • Chancen und Herausforderungen von Diversität
  • Auseinandersetzungen mit eigenen Werten und den Wertvorstellungen in der Justiz
  • Stereotype und Diskriminierungsformen erkennen
  • Möglichkeiten der (Selbst-)Reflexion
  • Bearbeiten von Fallbeispielen

Methoden

Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch zu Fallbeispielen, Kleingruppengespräche, Biographiearbeit

Trainerin

Maria Gehre, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Die Trainerin studierte Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie an der Universität Jena und verfügt über langjährige Erfahrungen in der Erwachsenenbildung. Als zertifizierte „Pädagogische Organisationsberaterin“ ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen sozialen Institutionen. Sie führte zahlreiche Seminare in den Bereichen Demokratiebildung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch. Seit zwei Jahren ist sie Trainerin im Landesprogramm Denk Bunt und führt Fortbildungen im Bereich „Stärkung der Demokratie“, „Förderung von Vielfalt“ und „Akzeptanz von LGBTI*Q“ durch.

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4-3-8: Giraffen und Elefanten in einem Haus – Chancen und Herausforderungen vielfältiger Gesellschaften

Träger: JugendSozialwerk Nordhausen e.V.

Unsere Gesellschaft wird bunter. Vielfältige Menschen mit unterschiedlichen Prägungen, Ideen und Vorstellungen vom Zusammenleben müssen für eben dieses einen Konsens im Rahmen der geltenden Gesetze finden. Das ist oft konfliktbehaftet, fühlt sich doch jeder mit seinen Ansprüchen im Recht. Der Justiz und den Sicherheitsorganen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie müssen einen bedeutenden Beitrag für das friedliche Zusammenleben der Bürger sowie die Einhaltung von Recht und Ordnung leisten. Sie sind gefordert in oft undurchschaubaren und emotionsgeladenen Situationen vorurteilsbewusst und kulturell sensibel zu handeln. Das setzt sie oft unter großen psychischen Druck. Um dem entgegenzuwirken benötigen die Mitarbeitenden dieser Handlungsfelder interkulturelle Handlungskompetenz und einen Überbau, der ihnen interkulturell kompetentes Handeln auch ermöglicht.

Seminarziele

Ziel des Seminars ist es, Hintergrundwissen für irritierende oder problematische Situationen im Behördenalltag aufzuzeigen und zu verdeutlichen, welche professionellen Haltungen und Herangehensweisen hilfreich für ein friedliches Zusammenleben und Konfliktlösen sind. Vorhandene positive Praktiken und Erfahrungen werden gewürdigt und darauf aufbauend weitere Maßnahmen auf dem Weg zu inklusiven Kulturen, Leitlinien und Praxis erarbeitet. Dabei wird der Selbstreflexion besondere Bedeutung zugemessen.

Inhalte

Die konkreten Seminarinhalte werden im Vorfeld mit Ihnen anhand Ihrer konkreten Bedürfnisse abgestimmt. Hier eine mögliche Auswahl:

  • Grundbegriffe der interkulturellen Kommunikation, z.B. die Kulturgebundenheit unseres Wahrnehmens, Denkens und Handelns, der Umgang mit Fremdheit, Kulturschock, interkulturelle Kompetenz
  • Die Dimensionen von Vielfalt – auch in der eigenen Belegschaft – und praktische Anregungen zu ihrer Berücksichtigung im Justizalltag
  • Aspekte, die dem gegenseitigen Respekt und gelingender Kommunikation während eines Polizeieinsatzes oder in Gerichtsverfahren entgegenstehen
  • Die Reflektion der eigenen Kulturgebundenheit als Basis zur Entwicklung von Verständnis für die Akkulturationsleistungen zugewanderter Menschen
  • Gemeinsame Erarbeitung hilfreicher Haltungen und Handlungen in multikulturellen Settings

Methoden

Impulsreferate, Rollenspiele, Reflexionsrunden, Einzel-, Kleingruppen- und Plenumsarbeit, Fallarbeit, Filme, Fotoarbeit, Diskussionen, Übungen zur Selbsterfahrung. Sie erleben eine wissenschaftlich fundierte und praxisbezogene Fortbildung, jedoch keine, aus der Sie ohne die persönliche Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Ihrer eigenen Prägung und mit Ihrem Arbeitsumfeld Lernerfolge erzielen werden.

Trainerin

Ines Gast, JugendSozialwerk Nordhausen e.V.

Ines Gast ist Diplom-Sprachmittlerin und anerkannte Fachkraft in sozialpädagogischen Handlungsfeldern, Trainerin für den Kompetenznachweis International und in vielfältigen Zusammenhängen erfahren in der Arbeit mit internationalen und interkulturellen Gruppen. Sie ist externe Lehrbeauftragte an der Hochschule Nordhausen in den Studiengängen Gesundheit und Soziales sowie Sozialmanagement. Seit 2015 ist sie Referentin im Landesprogramm Denk Bunt.

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4-3-12: Im Knast - Schmelztiegel der Kulturen?! Basiswissen für interkulturelle Verständigung

Träger: toolpool

Der Arbeitsalltag der Justiz hat sich in den letzten Jahren verändert. Menschen unterschiedlichster Kulturen sind in den Wirkungsbereichen der Justiz anzutreffen und die zunehmende Diversität unserer Gesellschaft spiegelt sich auch hier wieder. Interkulturelle Begegnungen in der Justiz sind oft geprägt durch eine Fixierung auf Probleme, Defizite und Störungen. Für einen problemlosen Ablauf in einer Haftanstalt und eine erfolgreiche Verständigung auf allen Ebenen müssen Angestellte mit interkulturellen Kompetenzen ausgestattet sein.

Seminarziele

Genau hier setzt die Fortbildung an. Sie vermittelt kompakt und gut verständlich die Grundlagen für interkulturell kompetent agierende Fachkräfte. Mitarbeitende der Justiz erfahren einen personalen Entwicklungsprozess, in dessen Verlauf der Umgang mit der eigenen und fremden Kultur/en reflektiert wird, um erfolgreiche Begegnungen mit Menschen uns mehr oder weniger fremder Kulturen zukünftig herzustellen. Gleichzeitig werden die persönlichen Handlungsoptionen erweitert und vertiefende Sicherheit für das eigene Wirken zu gewonnen. Herausfordernde Momente, Erfahrungen und Begegnungen aus Ihrem Arbeitsalltag werden aufgegriffen und analysiert. Der Blick durch unterschiedliche kulturelle Brillen wird geschult, Verständnis für kulturell bedingte Unterschiede entwickelt und Barrieren der Verständigung abgebaut.

Inhalte

  • Stärkung inter- und transkultureller Kompetenz durch Vermittlung relevanter theoretischer Konzepte und ihrer Anwendung in der praktischen Arbeit
  • Reflexion des eigenen kulturellen Identitätsverständnisses und Wahrnehmung kultureller Filter
  • Reflexion des Umgang mit Stereotypen/Vorurteilen im interkulturellen Kontext
  • Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten in einem kulturell vielfältigen Umfeld

Methoden

In der Fortbildung wechseln sich unterschiedliche Formate gleichmäßig ab. So gibt es theoretische Inputs mit und ohne Powerpointvorträge, Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Aktivitäten und Übungen aus dem Bereich des Inter- und transkulturelles Lernens und soziometrische Übungen.

Trainerin

Christin Voigt, toolpool Erfurt

Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit neunzehn Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Weiterbildung von Fachkräften auf nationaler wie internationaler Ebene. Seit 2014 ist sie als Trainerin im Landesprogramm „Denk Bunt“ aktiv und hat über 50 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Fortbildungen im Bereich der Demokratiepädagogik. Ihre Erfahrungen, die sie in diesem Zusammenhang als internationale Trainerin seit zehn Jahren und aktuell als Projektberaterin für das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION gesammelt hat, bereichern ihre pädagogische Arbeit im Seminar. Des Weiteren ist sie vertraut mit dem Anti-Bias Ansatz (vorurteilsbewusste Bildung) sowie in der Moderation von Partizipationsprozessen. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.

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4-4-16: Justiz unterm Regenbogen - Kultursensibler Umgang mit vielfältigen Identitäten, Lebensweisen und Familienmodellen

Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Interkulturelle Kompetenzen sind für ein professionelles Handeln in der Justiz unerlässlich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen nicht nur genaue Kenntnis von Gesetzen und Ausführungsbestimmungen – sondern auch eine weltoffene Kommunikationshaltung im Umgang mit einer zunehmend bunter lebenden und liebenden Bevölkerung. Das Gleichbehandlungsprinzip fordert, Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund als auch einheimischen Personengruppen und Subkulturen angemessen zu begegnen. Daher bekennt sich der Freistaat Thüringen auch zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Art. 2 Abs. 3 der Verfassung: „Niemand darf wegen … seines Geschlechtes oder seiner sexuellen Orientierung bevorzugt oder benachteiligt werden.“

In allen Kulturen sind sog. „sexuelle Minderheiten“ von vorurteilsmotivierten Übergriffen betroffen. Sie brauchen den besonderen Schutzes des Staates. Die Zahl der Straftaten gegen Schwule, Lesben und Trans*Personen ist 2016 in Deutschland stark angewachsen. Latente Vorurteile gibt es überall – auch bei Justizbediensteten. Gerichte, Justizbehörden und Vollzugseinrichtungen tragen Verantwortung für eine diskriminierungsfreie Kommunikation als auch für ein internes Arbeitsklima ohne „Versteckspiel“. Vielfalt wird nur sichtbar, wenn offen über alle Identitäten, Lebensweisen und Familienmodelle gesprochen sowie der Nutzen für ein modernes und attraktives Justizimage erkannt wird.

Seminarziele

  • Sensibilisierung für das Themenfeld „Sexuelle, geschlechtliche und kulturelle Vielfalt“ im Justizalltag
  • Vermittlung von Hintergrundwissen über schutzbedürftige Personengruppen und Subkulturen („LSBTTQI*-Community“, „Regenbogen-Familien“, Trans* und Inter*Personen, Queer-Refugees)
  • Aneignung kultursensibler Kommunikationsstrategien bei der Fallbearbeitung und Datenverwaltung – insbesondere nach homo- und transfeindlichen Übergriffen und in Bezug auf interkulturelle und -religiöse Konflikte

Inhalte

  • Welcher besonderen Situation sind sog. „sexuelle Minderheiten“ in Deutschland als auch in den verschiedenen Herkunftsländern ausgesetzt?
  • Welche Rechtsgrundlagen gibt es für Gender-Vielfalt? (Inter*Personen im Personenstandsgesetz/PStG, Geschlechtsangleichung im Transsexuellengesetz/TSG, Homosexuelle im Lebenspartnerschaftsgesetz/LPartG und „Ehe für alle“)
  • Was ist kultursensible Kommunikation? Was muss im Umgang mit Trans* oder Inter*Personen oder Queer-Refugees beachtet werden? Wie kann justizintern Vorurteilen begegnet werden? Wo sind Akteure innerhalb der Justiz und der Zivilgesellschaft?

Methoden

interaktive und multimediale Inputs (PowerPoint und Videos), moderierte Diskussionen, Kleingruppenarbeit an Praxisbeispielen und Fallanalysen

Trainerin

Kathrin Schuchardt, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Seit 2003 arbeitet die studierte Diplomlehrerin als freiberufliche Bildungs-referentin und Demokratiepädagogin für verschiedene Bildungsträger in Thüringen und anderen Bundesländern. Ihr praktischer Horizont als Sozialarbeiterin erstreckt sich von Erfahrungen in der Stationären Jugendhilfe, Offenen Jugendarbeit/Streetwork über Konfliktmanagement/Mediation sowie Antigewalt- und Kompetenztrainings im Strafvollzug (AKT®). Als „Queer“-Aktivistin setzt sie sich seit den 90er Jahren für die Rechte von LSBTTIQ*-Menschen ein.

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4-31-17: Islam: Theologische Grundlagen und religiöse Alltagspraxis

Träger: Violence Prevention Network e.V.

Für viele Musliminnen und Muslime ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität, der ihnen Orientierung und Halt vermittelt. Oft haben sie jedoch das Gefühl, nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft zu sein. Das Arbeitsfeld kann damit zum Austragungsort interreligiöser Konflikte werden. Nicht selten sind diese von gegenseitigen Vorurteilen und mangelndem Wissen um das Gegenüber geprägt.

Seminarziele

Im Seminar werden Ihnen Grundkenntnisse über Begriffe des Islam vermittelt. Ausgehend von eigenen Erfahrungen wird Ihnen mit Hilfe interaktiver Übungen Wissen vermittelt und zur Selbstreflexion angeregt.

Inhalte

  • Theologische Grundlagen des Islam und religiöse Alltagspraxis
  • Islam und sein Verhältnis zu Menschen- und Grundrechten, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit
  • Rolle der Frau im Islam
  • Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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4-32-17: Religiös oder extremistisch? Handlungssicherheit im Umgang mit Radikalisierung

Träger: Violence Prevention Network e.V.

In Ihren Arbeitsbereichen kann es zu Situationen kommen, in denen Sie mit extremistischen bzw. fundamentalistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert sind. Dabei ist es meist schwierig, angemessen darauf zu reagieren.

Seminarziele

Im Seminar erhalten Sie Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus. Es wird ein weiter entwickeltes Verständnis der eigenen Berufsrolle angestrebt, das einen Dialog mit Menschen, die extremistische Denkmuster aufzeigen, ermöglicht. Der Schwerpunkt wird deshalb auf praxisrelevante pädagogische Denk- und Verhaltensweisen gelegt. Mit handlungsreflektierten Methoden geben wir Ihnen Orientierung und Sicherheit im Themenfeld.

Inhalte

  • Überblick über die salafistische Szene und ihre differenzierten Erkennungsmerkmale
  • Klassische Argumentationsmuster (als Rechtfertigung für Gewalthandlungen) und ihre Gegennarrative
  • Begriffsbestimmung: Religion, Traditionalismus und Fundamentalismus

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, (mediale) Fallanalysen

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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4-33-17: Muslim(innen)feindlichkeit und Islamkritik

Träger: Violence Prevention Network e.V.

Zuweilen gibt es auch in Thüringen Anflüge von Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen. Die Bandbreite reicht von abschätzigen, menschenverachtenden Äußerungen bis hin zur Eskalation von Gewalttaten. Die Grenzen zwischen der Islamkritik und dem Phänomen der Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen (Antimuslimischer Rassismus – GMF-) sind dabei oft fließend.

Seminarziele

  • Verhaltenssicherheit im Sinne einer Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung für den Umgang mit vorurteilsmotivierten Menschen
  • Eigenständigkeit bei der Erarbeitung konkreter Strategien in der Auseinandersetzung mit radikalen, demokratiefeindlichen sowie islamophoben Phänomen in Thüringen
  • Nachhaltigkeit im Sinne einer dauerhaften Ansprechperson für den Themenbereich vor Ort

Inhalte

  • Islam und Menschen islamischen Glaubens in der Alltagswahrnehmung und in den Medien
  • Klärung und Einordnung von Begrifflichkeiten (GMF)
  • Analyse von islamkritischen und -feindlichen sowie rassistischen Positionen und ihre Gegennarrative
  • „Das Fremde und das Eigene“ – Haltung zwischen Verständnis und Grenzziehung

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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