Mitarbeitende der Jugendhilfe

Fortbildungsangebote für Mitarbeitende in der Jugendhilfe

Nachfolgend finden Sie 24 Seminare zu den Qualifizierungsbereichen:

  • Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
  • Stärkung der Demokratie und der demokratischen und menschenrechtsorientierten Alltagskultur
  • Förderung von Vielfalt und Toleranz, interkulturelle Öffnung, interkulturelles und internationales Lernen
  • Förderung von Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsformen

7-1-1: „Ich bin ja kein Nazi, aber …“ – Argumentationsmöglichkeiten gegen Diskriminierung im Alltag & Beruf

Träger: Arbeit und Leben Thüringen e.V. Erfurt

„Ich bin ja kein Nazi, aber…“ Hören Sie diesen Satzbeginn auch bei der Arbeit und im Privaten? Sind Sie häufig mit diskriminierenden Aussagen konfrontiert und sich nicht sicher, wie Sie darauf reagieren sollen? Wie Sie in solchen Situationen handeln können, genau darum geht es in dieser Fortbildung.

Seminarziele

In der Fortbildung vermitteln wir Ihnen Möglichkeiten, auf diskriminierende Aussagen und Parolen zu reagieren. Im ersten Teil wird betrachtet, wo in Ihrem Alltag und Beruf Diskriminierung vorkommt und welchen Hintergrund sie hat. So macht es für Ihre Reaktion einen großen Unterschied, ob Sie mit „Alltagsrassismus“ oder Neonazismus konfrontiert sind.

Im zweiten Teil der Fortbildung widmen wir uns ganz der Praxis. Wir zeigen Ihnen auf, welche Strategien es bei der Argumentation gegen diskriminierende Aussagen gibt und wie Sie diese anwenden. Außerdem vermitteln wir Ihnen praxisorientierte Methoden und Techniken zur Argumentation. Das Seminar endet mit einer praktischen Argumentationsübung.

Inhalte

  • Beispiele für Diskriminierung in Alltag und Beruf
  • Empirische Studien zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit
  • Erfahrungsaustausch, thematische Beispielsammlung
  • Alltagsdiskriminierung, Neonazismus und reaktionär-autoritäre Strukturen
  • Argumentationsstrategien
  • Methoden und Techniken zur Argumentation
  • Argumentations- und Handlungsübung

Methoden

Präsentationen, Bilderassoziation, Diskussion, praktische Argumentationsübungen

Trainer(in)-Team

Doreen Breuer und Cornelius Helmert, Arbeit und Leben Thüringen e.V. Erfurt, „Netzwerk für Demokratie und Courage“

Das Netzwerk arbeitet seit 1998 mit Lehrenden, Schulsozialarbeiter(inne)n und Schüler(inne)n zusammen gegen Vorurteile und Diskriminierung.

Doreen Breuer: Projektleiterin im o.g. Denk Bunt-Netzwerk, Diplomabschluss in Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik und Ausbildung zur Trainerin im Bildungsbereich. Zum Thema „Demokratiepädagogik“ führte sie zahlreiche Seminare mit Lehrenden aller Schulformen, Lehramtsanwärter(inne)n und Schulsozialarbeiter(inne)n durch.

Cornelius Helmert: Projektkoordinator im o.g. Denk Bunt-Netzwerk, Magisterabschluss in Politikwissenschaft, Soziologie und Rechtswissenschaft und ausgebildeter Trainer der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung führte zahlreiche Seminare mit Lehrenden, Lehramtsanwärter(inne)n und Schulsozialarbeiter(inne)n zu „Demokratiepädagogik“ und „Antidiskriminierungsarbeit“ durch.

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7-1-7: Argumentationstraining gegen diskriminierende Äußerungen

Träger: DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.

„Das sind doch eh alles nur Wirtschaftsflüchtlinge, die sich hier ein schönes Leben machen wollen.“ Wie gehe ich mit tatsachenwidrigen Behauptungen und diskriminierenden Parolen um, wenn mein Gegenüber Argumente vielleicht gar nicht hören will? Wie entlarve ich Widersprüchlichkeiten, unlauteres Argumentieren und Befindlichkeiten, die möglicherweise hinter diesen Parolen stehen? Warum ist eine Entgegnung – auch der sympathischen Kollegin gegenüber – so wichtig und welchen „Kniff“ gibt es, damit mir die beste Erwiderung nicht erst abends beim Schlafen gehen einfällt?

In einem Argumentationstraining bieten wir für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Jugendhilfe eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik an. Im Workshop erarbeiten wir anhand von Beispielsituationen aus dem konkreten Arbeitsalltag, was möglicherweise hinter diskriminierenden Äußerungen stehen kann und wie sinnvolle Entgegnungen aussehen können. Wir diskutieren, wann eindeutiger Widerspruch unumgänglich ist, wo eine inhaltliche Debatte Sinn machen kann und wann Grenzen des Argumentierens erreicht sind. Mit Informationen, Rollenspielen und Auswertungen zu Argumentationsstrategien werden Sie für die Auseinandersetzung mit diskriminierenden Äußerungen gestärkt.

Seminarziele

Sie:

  • erkennen diskriminierende Äußerungen (auch als Teil ihres Arbeitssettings und Alltags)
  • reflektieren über Bedeutung und Notwendigkeit von Entgegnungen und finden ein bzw. bestärken Ihr Standing
  • lernen diskriminierende Situationen zu analysieren und erkennen relevante Aspekte für die Strategieauswahl
  • lernen Argumentationstechniken kennen und können Reaktionsstrategien diskutieren
  • entwickeln, erproben und bewerten eigene Argumentations- und Reaktionsstrategien

Inhalte

  • Kennzeichen von diskriminierenden Äußerungen
  • Schwierigkeiten im Umgang mit diesen
  • Argumentationsstrategien und Reaktionsmöglichkeiten
  • Ausprobieren am Beispiel von Situationen aus dem eigenen Berufsalltag

Methoden

Gruppenarbeit in verschiedenen Formaten, Kurz-Input, angeleitetes Rollenspiel, moderierte Diskussion zur Reflexion und Ergebnissicherung, Feedbackmethoden

Trainerin

Melanie Pohner, DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.

Die Trainerin ist langjährig als Bildungsreferentin in der Erwachsenenbildung tätig und leitet seit vielen Jahren Argumentationstrainings für die verschiedensten Zielgruppen.

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7-1-10: "Läuft bei uns!" Jugendhilfe im Spannungsfeld von Partizipation und rechter Propaganda

Träger: MOBIT e.V.

Seminarziele

Mitarbeitende in der Jugendarbeit und Jugendhilfe stehen in Kontakt zu jungen Menschen, Eltern und Fachkräften unterschiedlicher Professionen. In ihrem Arbeitsalltag kann es auf vielfältige Weise zu Konfrontationen mit extrem rechten Einstellungsmustern und Verhaltensweisen kommen. Die Verbreitung rassistischer oder antisemitischer Symbolik durch neonazistische Bekleidungsmarken ist nur ein Beispiel, mit denen Fachkräfte in Jugendeinrichtungen oder im öffentlichen Raum im Rahmen der sozialen Arbeit konfrontiert sein können. Vorkommnisse solcher Art bedürfen nicht nur einer Intervention durch die Pädagog*innen, sondern sollten auch die Frage einschließen, wie extrem rechten Vorfällen künftig präventiv begegnet werden kann.

In der Fortbildung wird ein grundlegender Überblick über die extreme Rechte in Thüringen vermittelt. Inhaltliche Schwerpunkte richten sich nach konkreten oder potentiellen Berührungspunkten im Tätigkeitsfeld. Handlungsoptionen zum souveränen Umgang in der Einrichtung mit extrem rechten Personen oder Organisationen, entsprechender Symbolik oder diesbezüglichen Einstellungen werden gemeinsam entwickelt.

Inhalte

  • Darstellung von Struktur(en), Relevanz sowie Ideologie und strategischer Ausrichtung von extrem rechten Parteien, Organisationen, Gruppierungen und Akteur*innen in Thüringen
  • Vermittlung von Erkennungsmerkmalen und Bedeutung von extrem rechter Symbolik und menschenverachtender Botschaften
  • Erarbeitung von Handlungskompetenzen im Umgang mit extrem rechten Vorkommnissen

Stets ist eine individuelle Zusammenstellung diverser Schwerpunkte und Fragestellungen im Themenfeld möglich.

Methoden

Je nach Format (Wissensvermittlung, Workshop-Charakter) und Zielgruppe können neben Vorträgen und Diskussionen verschiedene interaktive Elemente und Methoden zum Einsatz kommen.

Referent*innen-Team

Die Referent*innen (u.a. Soziologie, Sozialpädagogik, Politikwissenschaft) verfügen über umfangreiche Kenntnisse im Themenkomplex extreme Rechte und im Bereich zivilgesellschaftlicher Prozesse sowie in der Beratungs- und Bildungsarbeit.

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7-1-13: "Ist Jude ein Schimpfwort?" Sensibilisierung für Antisemitismus in Jugendarbeit und Jugendhilfe

Träger: Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen / Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST e.V.)

Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und in der letzten Zeit verzeichnen wir neben subtileren, teilweise indirekten Erscheinungsformen zunehmend offene und auch gewaltvolle Aggressionen gegen Jüdinnen und Juden wie auch gegen Menschen oder Institutionen, die als jüdisch identifiziert werden. In Deutschland schafft die historische Tradierung von Antisemitismus einen besonderen Kontext für die pädagogische Prävention. Judenfeindlichkeit wurde jahrelang fast ausschließlich im Kontext von Geschichtsvermittlung behandelt und aktueller Antisemitismus ist nach wie vor kein Lerngegenstand der schulischen oder pädagogischen Ausbildung. Die steigenden Fallzahlen antisemitischer Diskriminierung und Gewalt stellen jedoch die Fachkräfte vor die Herausforderung, kompetent auf diese Entwicklungen zu reagieren.

Kinder und Jugendliche sind sehr sensibel für gesellschaftliche Entwicklungen, Sprache und Verhalten, das um sie herum geschieht. Kommt es zum Kontakt mit antisemitischen Aussprüchen, Handlungen, Einstellungen oder auch Haltungen, können diese übernommen werden. Es obliegt den Pädagog(inn)en diese Prozesse zu erkennen, dem kompetent und souverän etwas entgegen setzen und mit den Kindern und Jugendlichen hierzu arbeiten zu können.

Inhalte: Die Fortbildung …

  • sensibilisiert für aktuellen Antisemitismus
  • gibt einen ersten Einblick in die aktuellen Ausdrucksformen des Antisemitismus
  • ist erfahrungsbasiert und interaktiv gestaltet
  • stärkt Sie im Umgang mit antisemitischen Vorfällen
  • bietet einen geschützten Raum für Selbstreflexion, kollegialen Austausch, Fallbearbeitung sowie Methodenschulung
  • setzt Impulse für ein weiteres Arbeiten zum Thema Antisemitismus
  • setzt ressourcenorientiert und praxisnah an und trägt dazu bei in einem gemeinsamen Prozess wirksame Handlungs- sowie Gestaltungsräume auszuloten

Seminarziele: Sie können nach dem Seminar …

  • einzelne Formen und Ebenen des Antisemitismus identifizieren und klassifizieren
  • zentrale Mechanismen verstehen und einordnen
  • eigene Haltungen und Bezüge zum Antisemitismus reflektieren
  • erste Maßnahmen der Krisenintervention einleiten (Fallanalyse, Betroffenenschutz, Disziplinarmaßnahmen, Beratung und Elterngespräche, Prävention u.ä.)
  • intern über das Thema kommunizieren, externe Unterstützer(innen) wie Beratungsstellen usw. vermitteln
  • ausgewählte Methoden und Strategien praktisch anwenden

Methoden

Aufstellungsmethoden, Kollegiale Fallberatung, Kleingruppenarbeit, Diskussionen, Einsatz von Medien, Vorstellung pädagogischen Materials

Trainerin

Judith Steinkühler, Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen, ZWST e.V.

Die Trainerin ist Diplom-Politologin, freiberufliche Dozentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung für verschiedene Träger. Seit 2011 ist sie Bildungsreferentin im Projekt „Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen“ respektive seinen Vorläuferprojekten. Arbeitsschwerpunkte: historisch-politische Bildung zum Themenbereich Nationalsozialismus; Antisemitismus und Rassismus, diskriminierungskritische und vielfaltsbewusste Bildungsarbeit, Inklusion, Anti-Bias-Ansatz.

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7-12-2: „Ey Du Opfer“ - Prävention und Intervention in der Arbeit mit rechtsextrem gefährdeten und orientierten jungen Menschen

Träger: cultures interactive e.V.

„Ey! Du Opfer“, wahlweise: „Schwuchtel“, „Spast“ oder „Asylant“ sind die wiederkehrenden Sprüche von Jugendlichen, die Ihren Frustrationsgrad im Arbeitsalltag um einiges erhöhen. Wie kann bei solchen Sprüchen, diesen kurzen Momenten, eine erfolgreiche Intervention erfolgen oder ist vielleicht ein geflissentliches Überhören nicht zielgerichteter?

Haltung und Handlung sind hier geboten. Aber wie? Pädagoginnen und Pädagogen stehen vor der Entscheidung des Umgangs mit oftmals „nebenbei“ geäußerten oder zur Schau getragenen abwertenden Meinungen. Handelt es sich um eine Aussage, die einen vorhandenen „Hass“ ausdrückt oder einfach nur ein Spruch, der die „coolness“ in der Gruppe erhöht.

Seminarziele

Hier vermittelt Ihnen das Tagesseminar Handlungssicherheit und befasst sich mit den Phänomenen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) sowie den sogenannten „Grauzonen“ im Bereich des Rechtsextremismus und Rassismus in den Arbeitsfeldern der Jugendhilfe. Ihnen werden Methoden der Bearbeitung vermittelt als auch die eigene Haltung im Umgang mit den Jugendlichen reflektiert. Letztlich gilt es bei allen Vorfällen abzuwägen, ob es sich hier um eine „interventionspflichtige“ Situation handelt, weil hier offensichtlich menschenverachtende und gewaltverherrlichende Meinungen sich verstetigen. GMF ist schließlich nicht selten die Vorstufe zu Vorfällen mit rechtsorientiertem Hintergrund. Oder bedarf es nur einer „lustig-ironischen“ Bewussteinsmachung, die den Jugendlichen oder die Gruppe vielleicht auf andere Gedanken und Wege bringt, die aber zumindest unsere eigene Haltung und die der Institution klar und transparent dem Gegenüber verdeutlicht.

Inhalte

  • Methodenvermittlung für Interventionsmöglichkeiten und Prävention bei rechtsaffinen Vorkommnissen
  • Erkennen von Zeichen, Symbolen und Strategien aus der sog. „Grauzone“ der (rechtsextremen) Szene, Analyse von uneindeutigen Musiktexten
  • Theoretische Auseinandersetzung und praktische Anwendung des Konzepts der GMF
  • Einordung des Phänomens Rechtsextremismus und GMF als gesamtgesellschaftliches Problem samt entsprechender Netzwerkbildung
  • Zielgerichtete Intervention und Evaluation der eigenen Maßnahmen

Methoden

PowerPoint-Vortrag, visuelle und haptische Vermittlung von Zeichen und Codes aus der sog. Grauzone der Jugendkulturen, verschiedene Methodenbeispiele, Musikanalyse, Gruppenaustauschprozesse

Trainer(in)

N.N., cultures interactive e.V.

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7-12-7: Leben nach der Flucht – zwischen Willkommenskultur und Abschottung

Träger: DGB-Bildungswerk Thüringen e.V., Flüchtlingsrat Thüringen e.V., Projekt [CoRa]

In der öffentlichen Debatte zum Thema „Flucht und Asyl“ liegt der Schwerpunkt häufig auf vermeintlichen Gefahren und scheinbar unlösbaren Herausforderungen für die Gesellschaft. Zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache gehört es, gezielte, suggestive Fehlinformation über Geflüchtete zu verbreiten. Parallel setzen sich vielerorts viele Engagierte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Geflüchtete ein. Im Seminar „Grundlagenwissen Flucht und Asyl“ werden der Stimmungsmache Fakten entgegen gesetzt und Unterstützerinnen und Unterstützer gestärkt.

Seminarziele

Im Seminar erhalten Sie Argumentationshilfen für Demokratie und Weltoffenheit und werden für das Thema „Flucht und Asyl“ sensibilisiert. Somit wird ein sachliches Gegengewicht zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache und gezielten, suggestiven Fehlinformation gesetzt und die Handlungssicherheit der prodemokratischen Akteurinnen und Akteure gestärkt. Sie werden zudem befähigt, sich solidarisch und menschenrechtsorientiert für und mit Geflüchtete(n) einzusetzen. Ein an humanitären und an menschenrechtlichen Standards orientierter Umgang mit den Themen „Flucht und Asyl“ und der Abbau von Vorurteilen, Rassismus und Fehleinschätzungen sind dabei zentrale Ziele.

Inhalte

  • Aktuelle Zahlen und Fakten zu Flucht und Asyl
  • Aktuelle Grundlagen des Asylrechts in Deutschland
  • Ablauf von Asylverfahren in Thüringen, Rahmenbedingungen der Aufnahme von Geflüchteten
  • Aktuelle politische Situation und Menschenrechte (auch über Thüringen hinaus)
  • Austausch über die aktuellen Debatten im Themenbereich „Flucht und Asyl“
  • Möglichkeiten der ehrenamtlichen und solidarischen Unterstützung
  • Darstellung der Perspektiven von Geflüchteten
  • Bedarfsorientierte Schwerpunkte

Methoden

PowerPoint-Vortrag, interaktive Kleingruppen- und Plenumsarbeit, moderierte Austausch- und Diskussionsrunden, Selbstreflexion, Verwendung der Methodensammlung „Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit“

Trainer(in)

Mitarbeiter des Flüchtlingsrat Thüringen e.V.

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7-13-2: „Hate Speech“ und „Fake News“ versus Fakten und kritische Medienbildung

Kritische Auseinandersetzung mit antidemokratischen Medien(inhalten) als Basis für die Reflexion der eigenen und öffentlichen Meinungsbildung in einer demokratischen Gesellschaft

Träger: cultures interactive e.V.

Seminarziele

Im Seminar werden die Hintergründe über das Zusammenspiel von Medien- und Wahrnehmungssystem bei der politischen Meinungsbildung vermittelt. Thematisiert werden u.a. aktuelle Problemstellungen wie ›Fake News‹, ›Hate Speech‹ und ›Filterbubble‹. Auch der Umgang mit klassischen Medien, Bildern und Sprache findet im Seminar Beachtung, nicht zuletzt um den Begriff der ›Lügenpresse‹ im Rahmen der aktuell politischen Phänomene wie Identitäre Bewegung sowie Pe- und Thügida auf facebook und Co. einzuordnen. Wahrheitsbildung wird als medialer Prozess – vom Ereignis zur Botschaft – spielerisch erfahren.

iKonkrete Fragen sind dabei:

  • Was sind Medien (Massenmedien…)?
  • Welche psychologischen Effekte erzeugen sie bei uns?
  • Wo liegt der Unterschied zwischen Manipulation und Information?
  • Welchen Einfluss hat unser eigenes Selektionsverhalten?
  • Gibt es so etwas wie eine Wahrheit?
  • Wie können wir uns möglichst frei ein eigenes Bild davon machen?
  • Wie entstehen unsere (Welt-) Bilder und Sichtweisen – auch auf andere Kulturen?
  • Was ist überhaupt »guter« Journalismus – und was seine Probleme (am Beispiel Auslandsberichterstattung)?
  • Wie unterscheiden sich soziale Netzwerke von klassischen Newsplattformen?
  • Was ist die Filterblase und wie komme ich aus ihr raus?
  • Diese und noch mehr Fragen werden im Seminar beantwortet – mit abwechslungsreichen Methoden, die wiederum in der Arbeit mit Jugendlichen eingesetzt werden können.

Methoden

Gruppenarbeiten, Inputreferate, szenisches Darstellung, Bilder- und Sprachspiele, Live-Experimente, Methoden der Emotionalen Distanzierung von Inhalten, Fake-News-Debatten, Ratespiele zur Unterscheidung von Genres (Berichterstattung, Satire …), Spiele zur Wahrnehmung medialer Stereotype

Trainer

Mathias Rauh, cultures interactive e.V.

Der Trainer bewegt sich an den Schnittstellen zwischen Medien und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Theorie und Praxis. Neben seinem Studium in Medienwissenschaft und Psychologie war er u.a. als Journalist in Spanien und Kommunikationskonzepter für Erneuerbare Energien in Costa Rica tätig und erhielt so detaillierte Einblicke in den praktischen Medienbetrieb. Anschließend rückten vor allem medienpädagogische und (entwicklungs-)politische Bildung in den Fokus seines Engagements. Nach einem aufbauenden Master in Kommunikationsforschung an der Universität Erfurt widmet er sich speziell dem Zusammenspiel von Globalisierung, Weltbildern und Medien. Diese akademisch verankerten Themen trägt er seit drei Jahren als Bildungsreferent und Projektkoordinator für den mohio e.V. dorthin, wo die wahren Agenten der Zukunft sitzen – ins Klassenzimmer.

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7-2-5: Selbstbestimmt – Bestimmt! Weiterbildung zur Stärkung der Demokratie und demokratischen Alltagskultur

Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Partizipation ist eine Grundvoraussetzung von Demokratie. Dementsprechendes Gewicht sollte beteiligungsorientierten Prozessen eingeräumt werden. Der „Lernort Demokratie“ ist demnach nicht nur ein Teil in einem Seminar, sondern spiegelt sich auch im vielfältigen Handlungsfeld der Jugendhilfe wider. Die Ziele des Seminars liegen somit in der Vermittlung von Funktions- und Wirkungsbereichen von Demokratie. Demzufolge geht es darum, Partizipationsräume sowohl im eigenen System als auch den Klienten zu entdecken. Die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonventionen steht dabei ebenso im Fokus, wie die Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Gefahren für den demokratischen Prozess. Im Bereich nonformaler Bildung bieten wir den Fachkräften eine Auswahl unterschiedlicher Methoden zur Förderung einer demokratisch strukturierten Beteiligung an.

Seminarziele

Die Ziele des Seminars liegen in der Vermittlung von Funktions- und Wirkungsbereichen von Demokratie. Mit Hilfe demokratischer Kommunikations- und Organisationsstrukturen können Partizipationsräume auch hinsichtlich Ihrer Institution entdeckt werden. Rechtliche und gesellschaftliche Grundlagen stehen ebenso im Mittelpunkt wie die Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Gefahren für den demokratischen Prozess. Wir entwickeln Visionen, um demokratische Veränderungen zu ermöglichen und reflektieren über das Selbstverständnis unserer Partnerinnen und Partner. Durch Bearbeiten von Fallbeispielen bietet sich die Möglichkeit, Instrumente bzw. Lösungen für die Berufspraxis abzuleiten.

Seminarinhalte

  • Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Zivilgesellschaftlichen Bildung“
  • Beschäftigung Demokratie verstanden als Prozess
  • Diskussion und Reflexion der eigenen Institution und Rolle in der Demokratie
  • Einordnung von Gefahren für die Demokratie
  • Beispiele zur Mitbestimmung und Entscheidungsfindung im Berufsalltag

Methoden

Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele

Trainerin

Maria Gehre, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Die Trainerin studierte Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie an der Universität Jena und verfügt über langjährige Erfahrungen in der Erwachsenenbildung. Als zertifizierte „Pädagogische Organisationsberaterin“ ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen sozialen Institutionen. Sie führte zahlreiche Seminare in den Bereichen Demokratiebildung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch. Seit zwei Jahren ist sie Trainerin im Landesprogramm Denk Bunt und führt Fortbildungen im Bereich „Stärkung der Demokratie“, „Förderung von Vielfalt“ und „Akzeptanz von LGBTI*Q“ durch.

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7-2-12: Argumente für die Demokratie! Einführung in die Demokratiepädagogik und ihre Anwendung in der praktischen sozialen Arbeit

Träger: toolpool

In Zeiten tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels (Neusortierung der Weltmächte, Rechtspopulismus, Auswirkungen der Globalisierung, Umweltzerstörung etc.) scheint die Stärkung und Auseinandersetzung mit Demokratie als Grundprinzip unseres Zusammenlebens als unabdingbar. Sie hat den Anspruch, jedem Menschen die Möglichkeit sich im Rahmen demokratischer Grundrechte frei zu entfalten und selbstbestimmt den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden. Die demokratischen Grundwerte wie Unantastbarkeit der Menschenwürde, Redefreiheit, freie Meinungsäußerung, aktives Wahlrecht, Minderheitenschutz, Solidarität etc. sind essentiell wichtig und sichern eben diesen Raum für individuelle Entfaltung ab und befördern gleichzeitig ein friedvolles Zusammenleben. Soweit die Theorie.

Im Alltag, in der praktischen Arbeit, sind die Bedrängnisse deutlich zu sehen. Es ist zu spüren, dass die Demokratie und demokratischen Grundprinzipien immer wieder unter Druck geraten. Wie erklärt man jungen Menschen, Klient(inn)en oder Kolleg(inn)en nun deren Vorzüge? Warum ist Demokratie für unser Zusammenleben existentiell wichtig? Warum gibt es keine Alternativen? Wie werden Werte der Demokratie an Jugendliche weitergegeben?

Seminarziele

Dieses Seminar lädt Fachkräfte der Sozialen Arbeit ein, sich der Demokratie und ihrer Bedeutung neu zu versichern und gleichzeitig geeignete Methoden der Demokratiepädagogik kennenzulernen. Diese regen alters- und zielgruppengerecht Auseinandersetzungsprozesse und Reflexionen an und unterstützen Klient(inn)en eine demokratische Grundhaltung zu entwickeln. Die Übungen setzen sich mit demokratischen Prinzipien genauso auseinander wie mit den positiven und negativen Seiten der Demokratie und eignen sich dazu demokratischen Handlungsmöglichkeiten zu entdecken und diese im Alltag anzuwenden.

Inhalte

  • Methodenvermittlung für die Arbeit mit Jugendlichen zur Bedeutung von Demokratie für ein gerechtes Miteinander im Alltag
  • Handlungs- und Wirkungsmöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Demokratie
  • Elemente von Menschenrechtsbildung, Demokratiepädagogik, Betzavta
  • Konzept der „informierten Bürgerin“ / des „informierten Bürgers“ für die eigene, aufgeklärte Meinungs- und Entscheidungsfindung und das demokratische Handeln

Methoden

Gruppendiskussion, Kleingruppenarbeit, Übung aus dem Bereich Menschrechtsbildung, Demokratiepädagogik und Betzavta, Soziometrische Übungen, Selbstreflexion, Inputs, Austausch

Trainerin

Christin Voigt, toolpool Erfurt

Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit 20 Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Qualifizierung von Fachkräften auf (inter-)nationaler Ebene. Seit 2014 ist sie im Landesprogramm Denk Bunt aktiv und hat über 60 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings/kulturelle Vielfalt (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Seminare der Demokratiepädagogik. Des Weiteren ist sie mit dem Anti-Bias- und Diversity-Ansatz sowie der Moderation von Partizipationsprozessen vertraut. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.

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7-23-4: Verstehen und Verstanden werden in der Jugendhilfe

Träger: AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V., Fachstelle Interkulturelle Öffnung

In der Jugendhilfe begegnen uns vielfältige Personen mit vielfältigen Bedürfnissen – auch in Bezug auf Sprache. Wir haben es zum Teil mit Legastheniker*innen und unterschiedlichen Konzentrationsspannen zu tun oder mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Die Jugendlichen bringen zudem unterschiedliche Deutschsprachkenntnisse mit und profitieren von einem sensiblen Sprachgebrauch. Aber auch für die Zusammenarbeit mit Eltern ist dies relevant. Denn in der Jugendhilfe können an verschiedenen Stellen Sprachbarrieren und Missverständnisse auftreten – ein Verständnis zu sichern, ist da nicht immer leicht. Diesen Herausforderungen kann durch einen sensiblen Umgang mit Sprache sowie durch spezielle Techniken begegnet werden.
In diesem Seminar geht es um die Kommunikation mit unterschiedlichen Zielgruppen. Gemeinsam reflektieren Sie Erkenntnisse aus Ihrem Arbeitsalltag: An welchen Stellen haben Sie sich selbst bereits gewünscht, die Sprache wäre einfacher formuliert? Welche Zielgruppen profitieren von einer Einfachen Sprache?

Seminarziele

In diesem Seminar wird die Relevanz von Einfacher Sprache im Arbeitsalltag thematisiert. Sie lernen Empfehlungen, Anwendungsmöglichkeiten und Hilfsmittel der Einfachen Sprache sowohl in der mündlichen Sprache, als auch in schriftlichen Texten kennen. Sie probieren die Einfache Sprache anhand von praxisnahen Texten und Übungen selbst aus und werden so befähigt, die Einfache Sprache im Arbeitsalltag anzuwenden.
Dadurch erwerben die Teilnehmenden Kenntnisse und Kompetenzen zur Einfachen Sprache, die entscheidend zur Stärkung einer demokratischen, menschenrechtsorientierten Alltagskultur beitragen. Sie erfahren, wie die Anwendung der Einfachen Sprache eine inklusive, respektvolle und wertschätzende Kommunikation und somit die Förderung von Vielfalt und Toleranz fördert.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Interkulturellen Öffnung: Die Teilnehmenden lernen, wie sie durch den bewussten Einsatz von Einfacher Sprache Barrieren sowohl in alltäglichen Interaktionen, als auch in den Strukturen der Organisation abbauen und den Zugang zu Informationen für alle erleichtern können.

Seminarinhalte

  • Hintergründe der Einfachen Sprache: Warum brauchen wir das?
  • Grundlagen der Einfachen Sprache: Welche Empfehlungen und Hilfsmittel gibt es und wie wende ich sie an?
  • Anwendung der Einfachen Sprache in der Schriftkommunikation: Wie und wo lässt sich die Einfache Sprache in unserem Arbeitsalltag einsetzen?
  • Anwendung der Einfachen Sprache in der mündlichen Kommunikation: Worauf können wir bei der mündlichen Einfachen Sprache achten?
  • Diskussion: Welche Herausforderungen könnten auftreten und wie kann ihnen begegnet werden?

Methoden

Verwendet wird ein Methodenmix aus Kurzinputs, Selbsterfahrungsübungen und Reflexionsfragen sowie interaktiven Übungen wie Gruppenarbeiten.

Trainer*innen

Maria Brückner ist seit Anfang 2018 als Interkulturelle Trainerin für verschiedene Bereiche tätig. Ihr grundständiges Studium der Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Soziologie schloss sie erfolgreich mit dem Titel Magistra Artium (M.A.) ab. Ein zusätzlich erworbenes universitäres Zertifikat in der pädagogischen Organisationsberatung rundet ihre akademische Laufbahn ab. Durch ihre mehrjährige Arbeit in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer/Zuwanderinnen (MBE) kann sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und die Seminare so mit Erfahrungsberichten bereichern.

Maria Bitar studierte im Bachelor Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen. Seit September 2022 ist sie als Trainerin bei der Fachstelle Interkulturelle Öffnung in verschiedenen Bereichen tätig. Während diverser Auslandsaufenthalte hat sie unter anderem Fortbildungen zu Themen der Integration in der sozialen Arbeit und innerhalb sozialer Organisationen absolviert. Weiterhin profitiert sie von ihrer mehrjährigen Tätigkeit in der Jugendsozialarbeit, in der sie gezielt an qualitativen Prozessen im Bereich Kultursensibilität und Diversität mitarbeitete.

Antje Schlemmer Antje Schlemmer studierte Soziale Arbeit und Sozialpädagogik (Diplom) mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Von 2012-2023 arbeitete sie im Bereich nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Menschen mit geringeren Chancen. Von 2015 – 2023 koordinierte sie internationale Austausche eines Bildungsträgers und ist vertraut mit den Themen Organisations- und Projektentwicklung und Perspektivwechseln. Sie war zudem 2 Jahre lang als zertifizierte EURES-Beraterin tätig und unterstützte vielfältige Unternehmen zum Thema kultursensible Einarbeitung von Fachkräften aus Europa und Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz. Ihre Weiterbildung als Xpert Culture Communications Skills Trainerin schloss sie 2023 erfolgreich ab. Bereits vorab sammelte sie wertvolle Erfahrungen bei mehrmonatigen Auslandsaufenthalten in Großbritannien und Belgien, unterstütze Gruppe in interkulturellen Trainings und begleitete Austausche in Ungarn und Finnland mit Mehrsprachigkeit in der Praxis.

Felix Mayer studierte im Bachelor Urbanistik mit einem sozialwissenschaftlichen Fokus an der Bauhaus-Universität Weimar. Sein Schwerpunkt lag hierbei auf den Themen Zusammenleben von Menschen auf Quartiersebene und die Möglichkeiten von Stadt und lokaler Gesellschaft internationale Migration und Ankommensprozesse vor Ort zu gestalten. Durch die Arbeit in dem Bereich Partizipation bringt Felix Mayer Erfahrung in der Einbindung diverser Gruppen z.B. in Entscheidungsprozesse ein. Im Rahmen seiner Tätigkeiten im Bereich Asyl und Migration hat er unter anderem zum Umgang mit Sprachbarrieren gearbeitet.

Agnes Steinmetzer studierte Psychologie (B.Sc.) und interkulturelle Psychologie (M.Sc.) und absolvierte langfristig die universitären Zusatzausbildungen „Interkulturelle Kompetenz“ und „Interkulturelle Trainerin“ sowie die Trainer*innen-Qualifizierung „Methodenkompetenz für 31 Interkulturelle Öffnungsprozesse“. Im Mai 2025 wird die zudem die Ausbildung „Modern Leadership & Resilienz“ abschließen. Seit 2017 begleitet sie in der Fachstelle Interkulturelle Öffnung diverse Einrichtungen in vielfalts- und diskriminierungssensiblen Öffnungsprozessen. Ein Schwerpunkt von Agnes Steinmetzer ist die Begleitung von Kindergärten, bei der einfache Sprache eine zentrale Rolle für die Zusammenarbeit mit den Familien spielt.

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7-3-1: Vielfalt statt Einfalt – Methoden zur Demokratieförderung in der Jugendhilfe

Träger: Arbeit und Leben Thüringen e.V. Erfurt

„Förderung einer vielfältigen Gesellschaft“, „Inklusion“ und „Demokratieförderung“ sind seit einigen Jahren Querschnittsziele – auch in der Jugendhilfe. Doch was ist damit gemeint? Und wie ist das für Sie umsetzbar? Diesen Fragen widmen wir uns gemeinsam in dieser Fortbildung.

Seminarziele

Im ersten Schritt klären wir die Begriffe und Konzepte „Vielfalt“, „Diversity“ und „Inklusion“, was unterscheidet sie und vor allem, was bedeutet es für Ihre Arbeit in der Jugendhilfe. Wir zeigen die verschiedenen Verständnisse von Demokratie auf sowie aus unserer Sicht besonders die Wichtigkeit von Demokratie als Lebensform. Dazu probieren wir verschiedene Methoden aus den demokratiepädagogischen Ansätzen Social Justice, Anti-Bias und Betzavta aus, die in Ihrem pädagogischen Alltag eingebunden werden können. Abschließend diskutieren wir, wie diese Ansätze und Methoden Diskriminierung entgegenwirken können.

Inhalte

  • Überblick zu den Begriffen Demokratie, Vielfalt, Diversität und Inklusion
  • Ursachen, Funktion und Ebenen von Diskriminierung und Gruppen-Konstruktionen
  • Erstes Kennenlernen der demokratiepädagogischen Ansätze: Social Justice, Anti-Bias und Betzavta
  • Transfer der Methoden in den Arbeitsalltag

Methoden

Präsentationen, Murmelgruppen, Inputs, stumme Diskussionen, Bildergalerie, Kleingruppenarbeit, Positionierungen

Trainer(in)-Team

Doreen Breuer und Cornelius Helmert, Arbeit und Leben Thüringen e.V. Erfurt, „Netzwerk für Demokratie und Courage“

Das Netzwerk arbeitet seit 1998 mit Lehrenden, Schulsozialarbeiter(inne)n und Schüler(inne)n zusammen gegen Vorurteile und Diskriminierung.

Doreen Breuer: Projektleiterin im o.g. Denk Bunt-Netzwerk, Diplomabschluss in Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik und Ausbildung zur Trainerin im Bildungsbereich. Zum Thema „Demokratiepädagogik“ führte sie zahlreiche Seminare mit Lehrenden aller Schulformen, Lehramtsanwärter(inne)n und Schulsozialarbeiter(inne)n durch.

Cornelius Helmert: Projektkoordinator im o.g. Denk Bunt-Netzwerk, Magisterabschluss in Politikwissenschaft, Soziologie und Rechtswissenschaft und ausgebildeter Trainer der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung führte zahlreiche Seminare mit Lehrenden, Lehramtsanwärter(inne)n und Schulsozialarbeiter(inne)n zu „Demokratiepädagogik“ und „Antidiskriminierungsarbeit“ durch.

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7-3-5: Diskriminierung erkennen - Vielfalt und Wertschätzung als Teil der Jugendhilfe der Gegenwart

Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Träger der Jugendhilfe und der non-formalen Bildung haben es sich zur Aufgabe gemacht, ganz im Sinne der UN-Kinderrechtskonventionen, jedem Kind (Mensch) das Recht auf Bildung, Freizeit und Erholung zu gewähren. Das Recht darauf, unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht gleich behandelt zu werden, liegt dem zugrunde. Um Menschen vor Diskriminierung zu schützen, ist die Auseinandersetzung mit dem Begriff „Vielfalt“ unumgänglich.

Seminarziele

Mittels Methoden aus dem Anti-Bias-Ansatz reflektieren Sie Ihre Erfahrungen mit Unterschiedlichkeit oder dem sogenannten „Anderen“. Ausgehend davon werden Erfahrungen mit Diskriminierungen besprochen. Grundlegend ist dabei das Hinterfragen der eigenen Haltung, um so die Wahrnehmung für Ungerechtigkeiten zu schärfen aber auch „Normalität“ zu hinterfragen. Erlernt wird ein professioneller Ansatz, der Diversität im Arbeitsalltag produktiv berücksichtigt sowie eine Kultur der Anerkennung pflegt. Mit Blick auf alle Akteure und unter Berücksichtigung aktueller pädagogischer Handlungskonzepte werden im Seminar vielfaltsbewusste und diskriminierungskritische Handlungsstrategien entwickelt und erprobt. Weiterhin werden Ausgrenzungssituationen und Methoden der kollegialen Selbstreflexion im professionellen Team thematisiert.

Inhalte

  • Chancen und Herausforderungen von Vielfalt
  • Stereotype und Diskriminierungsformen
  • Möglichkeiten der (Selbst-)Reflexion
  • Auseinandersetzungen mit Wertvorstellungen in Ihrer Institution
  • Auseinandersetzungen mit eigenen Werten
  • Fallbeispiele aus dem Berufsalltag

Methoden

Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele

Trainerin

Maria Gehre, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar

Die Trainerin studierte Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie an der Universität Jena und verfügt über langjährige Erfahrungen in der Erwachsenenbildung. Als zertifizierte „Pädagogische Organisationsberaterin“ ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen sozialen Institutionen. Sie führte zahlreiche Seminare in den Bereichen Demokratiebildung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch. Seit zwei Jahren ist sie Trainerin im Landesprogramm Denk Bunt und führt Fortbildungen im Bereich „Stärkung der Demokratie“, „Förderung von Vielfalt“ und „Akzeptanz von LGBTI*Q“ durch.

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7-3-8: Giraffen und Elefanten in einem Haus – Chancen und Herausforderungen des Zusammenlebens in Vielfalt

Träger: JugendSozialwerk Nordhausen e.V.

Unsere Gesellschaft wird bunter. Bunt ist schön, aber nicht einfach, wenn Menschen mit ihrem Anderssein mit den gesellschaftlichen Normalitätsvorstellungen kollidieren und im Umfeld nicht aufgefangen werden können. Die Jugendhilfe ist mit jungen Menschen konfrontiert, die vielfältige belastende Erfahrungen gemacht haben. Zunehmend kommen spezifische Erfahrungen aus Flucht und Traumatisierung, Diskriminierung, Intoleranz und Vorbehalten hinzu. Mitarbeitende in der Jugendhilfe brauchen ein Wissen um die Rahmenbedingungen von Flucht und Asyl sowie um die Mechanismen von Diskriminierung. Sie brauchen interkulturelle Handlungskompetenz und einen Überbau, der ihnen diskriminierungsfreies Handeln im eigenen Arbeitsfeld ermöglicht.

Seminarziele

Ziel des Seminars ist es, zum einen Hintergrundwissen für irritierende oder problematische Situationen in Ihrem Arbeitsalltag zu vermitteln. Zum anderen werden diskriminierende Strukturen und deren Folgen aufgedeckt. Anschließend wird aufgezeigt, welche professionellen Haltungen und Herangehensweisen hilfreich für die erfolgreiche pädagogische Arbeit mit vielfältigen Menschen sind. Vorhandene positive Praktiken und Erfahrungen werden gewürdigt und darauf aufbauend weitere Maßnahmen auf dem Weg zu inklusiven Kulturen, Leitlinien und Praxis erarbeitet. Dabei wird der Selbstreflexion besondere Bedeutung zugemessen.

Inhalte

Die konkreten Seminarinhalte werden im Vorfeld mit Ihnen anhand Ihrer konkreten Bedürfnisse abgestimmt. Hier eine mögliche Auswahl:

  • Grundbegriffe der interkulturellen Kommunikation, z.B. die Kulturgebundenheit unseres Wahrnehmens, Denkens und Handelns, der Umgang mit Fremdheit, Kulturschock, interkulturelle Kompetenz, Flucht und Asyl …
  • Die Dimensionen von Vielfalt – auch in Ihrer Institution – und praktische Anregungen für den Arbeitsalltag
  • Stereotype und Diskriminierungsformen
  • Gemeinsame Erarbeitung hilfreicher Haltungen und Handlungen in multikulturellen Settings

Methoden

Impulsreferate, Rollenspiele, Reflexionsrunden, Einzel-, Kleingruppen- und Plenumsarbeit, Fallarbeit, Filme, Fotoarbeit, Diskussionen, Übungen zur Selbsterfahrung. Sie erleben eine wissenschaftlich fundierte und praxisbezogene Fortbildung, jedoch keine, aus der Sie ohne die persönliche Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Ihrer eigenen Prägung und mit Ihrem Arbeitsumfeld Lernerfolge erzielen werden.

Trainer(in)

Ines Gast oder Franz Funkel, JugendSozialwerk Nordhausen e.V.

Ines Gast ist Diplom-Sprachmittlerin und anerkannte Fachkraft in sozialpädagogischen Handlungsfeldern, Trainerin für den Kompetenznachweis International und in vielfältigen Zusammenhängen erfahren in der Arbeit mit internationalen und interkulturellen Gruppen. Sie ist externe Lehrbeauftragte an der Hochschule Nordhausen in den Studiengängen Gesundheit und Soziales sowie Sozialmanagement. Seit 2015 ist sie Referentin im Landesprogramm Denk Bunt.

Franz Funkel studierte Public Management und öffentliche Betriebswirtschaftslehre. Als Projektverantwortlicher und Koordinator des Freiwilligenmanagement, insbesondere des europäischen Freiwilligendienstes im JugendSozialwerk Nordhausen e.V., konnte er vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen sammeln. Zudem war der Trainer Koordinator des Nordhäuser Netzwerks zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und ist Projektmitarbeiter im Inklusionsprojekt „Bildung und Freizeit für ALLE“. Seit 2016 ist er Referent im Landesprogramm Denk Bunt.

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7-3-9: Anders ist doch jeder?! - Kultursensible pädagogische Arbeit in der Jugendhilfe

Träger: Kindersprachbrücke Jena e.V.

Die Vielfalt der kulturellen Hintergründe und Lebensentwürfe von jungen Menschen in Deutschland wächst beständig. In Einrichtungen der Jugendhilfe zeigt sich diese Vielfalt als Bereicherung, aber auch oft als Herausforderung für die Fachkräfte. Es entstehen neue Situationen und Fragen:

  • Inwieweit muss ich die kulturellen Hintergründe der Jugendlichen in meiner Arbeit berücksichtigen und einbeziehen?
  • Wie kann Kommunikation gelingen – trotz unterschiedlicher Ansichten, Sprachbarrieren oder scheinbarem Desinteresse?
  • Wie kann ich eine von Toleranz und Anerkennung gekennzeichnete Atmosphäre in der Einrichtung gestalten?

Seminarziele

In der Weiterbildung wird eine wertschätzende Auseinandersetzung mit den oben genannten Fragen angeregt. Die Arbeit an einer vorurteilsbewussten, von Toleranz gekennzeichneten Haltung wird im Seminar verbunden mit der Vermittlung von relevantem Hintergrundwissen sowie dem praktischen Transfer in Ihren pädagogischen Alltag. Konzepte kultur- bzw. migrationssensibler pädagogischer Praxis werden vorgestellt und diskutiert. Anhand von alltagsrelevanten Fällen wird eine auf professioneller Haltung beruhende Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und eine größere Handlungssicherheit im Umgang mit kultureller Fremdheit erreicht. Je nach Arbeitsfeld werden die Besonderheiten stationärer Jugendhilfe, ambulanter Jugendhilfe, schulbezogener Jugendsozialarbeit oder offener Jugendarbeit berücksichtigt.

Inhalte

  • Stärkung von interkultureller Kompetenz, Toleranz und Vorurteilsbewusstsein
  • Kulturelle Prägung und kulturelle Differenz
  • Reflexion eigener Handlungsroutinen und pädagogischer Konzepte
  • Hintergrundwissen und Handlungsoptionen zum Thema junge Menschen mit Migrations- bzw. Fluchterfahrung
  • Mehrsprachigkeit im Alltag und Ideen für sprachsensibles Handeln

Methoden

Unsere Angebote sind methodisch vielfältig aufbereitet und verknüpfen grundlegende theoretische Erkenntnisse mit bewährten Ideen und Modellen aus der Praxis.

Trainerin

Antje Ebersbach, Kindersprachbrücke Jena e.V.

Seit mehr fünfzehn Jahren ist der Verein Kindersprachbücke Jena e.V. in der Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aktiv. In verschiedenen Arbeitsfeldern und Projekten wird der Ansatz des vielfaltsbewussten Arbeitens in der täglichen Praxis umgesetzt. Diese langjährige Erfahrung lässt der Verein in die Beratungs- und Weiterbildungsangebote seines neu gegründeten „Institutes für interkulturelle pädagogische Praxis (IIP)“ einfließen.

Die Trainerin ist Diplom-Sozialpädagogin und interkulturelle Trainerin und arbeitet im Bereich Weiterbildung und Fachkräfteberatung bei der Kindersprachbrücke Jena. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Erwachsenenbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu den Themen interkulturelle Kompetenz, Kommunikation, globales Lernen.

Weiterführende Informationen zu dieser Fortbildung finden Sie im Flyer.

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7-3-12: Stolperstein Kulturelle Vielfalt. Konzepte für einen gelingenden Umgang interkultureller Begegnungen in der Jugendhilfe

Träger: toolpool

Die Anzahl von Menschen mit vielfältigsten kulturellen Hintergründen ist auch in Thüringen in den letzten Jahren gewachsen. Sie beeinflusst die Arbeits- bzw. Wirkungsweisen der Fachkräfte in der Jugendhilfe in erheblichem Maße und fordert eine Erweiterung pädagogischer Kompetenzen. Die ersten Hürden sind gemeistert und es hat sich so etwas wie Alltag eingestellt. Dies gibt Fachkräften die Gelegenheit innezuhalten, das bislang Erreichte und die interkulturell eingefärbte pädagogische Praxis auf ihre Wirkung und Effektivität hin zu reflektieren. Das Seminar unterstützt diesen Prozess und gibt hierzu Anregungen:

  • Ist meine pädagogische Arbeit im Einklang mit dem Konzept des inter- und transkulturellen Begriffs und in wie weit trägt sie zu einer interkulturellen Öffnung der Einrichtung bei?
  • Welche Rolle spielt die Kategorie Kultur und das Wissen um den erweiterten Kulturbegriff bei auftretenden Kommunikationsstörungen und Konflikten? Welche Lösungsansätze bietet in diesem Zusammenhang das Konzept des interkulturellen Lernens?
  • Kulturzentriertheit – Umgang mit der eigenen kulturellen Brille und daraus entstehenden Meinungen und Haltungen

Seminarziele

Die Fortbildung bietet einen Einstieg in das Thema Kulturelle Vielfalt und nimmt dabei den individuellen sowie professionellen Entwicklungsprozess in den Fokus, so dass die erfolgreiche Begegnung mit Menschen uns mehr oder weniger fremder Kulturen gestärkt wird. Ziel ist es, die persönlichen Handlungsoptionen zu erweitern und vertiefende Sicherheit für das eigene Wirken zu gewinnen. Herausfordernde Momente, Erfahrungen und Begegnungen aus Ihrem Arbeitsalltag werden aufgegriffen und analysiert. Der Blick durch unterschiedliche kulturelle Brillen wird geschult, Verständnis für kulturell bedingte Unterschiede entwickelt und Barrieren der Verständigung abgebaut. Als Zusatz werden die formalen Kriterien unterschiedlicher Förderprogramme vorgestellt, mit deren Hilfe internationale Jugendbegegnungen für Jugendliche umgesetzt werden können.

Inhalte

  • Stärkung inter- und transkultureller Kompetenz durch Vermittlung relevanter theoretischer Konzepte und ihrer Anwendung in der praktischen Arbeit
  • Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten in einem kulturell vielfältigen Umfeld
  • Reflexion des eigenen kulturellen Identitätsverständnisses und Wahrnehmung kultureller Filter
  • Reflexion des Umgang mit Stereotypen/Vorurteilen im interkulturellen Kontext
  • Informationen und Praxisbeispiele zu Möglichkeiten und zum Mehrwert internationaler Begegnungs- und Austauschmaßnahmen

Methoden

Im Seminar wechseln sich unterschiedliche Formate gleichmäßig ab. So gibt es theoretische Inputs mit und ohne Powerpointvortrag, Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Aktivitäten und Übungen aus dem Bereich des inter- und transkulturellen Lernens und soziometrische Übungen.

Trainerin

Christin Voigt, toolpool Erfurt

Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit 20 Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Qualifizierung von Fachkräften auf (inter-)nationaler Ebene. Seit 2014 ist sie im Landesprogramm Denk Bunt aktiv und hat über 60 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings/kulturelle Vielfalt (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Seminare der Demokratiepädagogik. Des Weiteren ist sie mit dem Anti-Bias- und Diversity-Ansatz sowie der Moderation von Partizipationsprozessen vertraut. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.

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7-3-13 Diversitätsorientierte Jugendarbeit – Gesellschaftlicher Pluralität in der Kinder- und Jugendhilfe gerecht werden

Träger: Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen / Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST e.V.)

Der Bildungsbaustein nimmt die Pluralität unserer Gesellschaft sowie die darin vorhandenen Ungleichheiten und Konfliktlinien in den Blick. Wir fragen gemeinsam mit den Fachkräften der Jugend- und Sozialarbeit danach, was bestärkende individuelle und strukturelle Antworten auf diese Herausforderungen sein können. Pädagog(inn)en in der Kinder- und Jugendhilfe sind durch ihre Zielgruppen und Arbeitsaufträge sehr direkt und unvermittelt mit gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Ungleichverhältnissen konfrontiert, hierzu gehört auch das Erleben und der Umgang mit Diversität im persönlichen wie im beruflichen Umfeld. Für die Entwicklung einer differenzsensiblen und diskriminierungskritischen Praxis braucht es Zeit und Raum, um die eigene Herangehensweise, die vorhandenen Angebote und Strukturen wertschätzend und selbstkritisch in den Blick zu nehmen und mit den Bedürfnissen und Bedarfen der Klient(inn)en immer wieder in Einklang zu bringen.

Inhalte

Angesichts gesellschaftlicher Zuspitzungen und Konflikte stellt sich die Frage einer stärkeren Diversitätsorientierung und eines wirksamen Diskriminierungsschutzes. Fragen wie: In welcher Weise kann es uns gelingen ein diskriminierungsarmes und wertschätzendes Klima in unserer Einrichtung zu etablieren? Wie können wir Diskriminierung und Gewalt vorbeugen und alle Beteiligten darin stärken, dieses Klima zu erhalten? Wie können Gruppenidentitäten und individuelle Besonderheiten aller Klient(inn)en einbezogen werden? Wie können bestimmte Zielgruppen besser erreicht und wie können die Angebote besser auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten werden?

Ein zentraler Schwerpunkt diversitätsorientierter Kinder- und Jugendarbeit ist die Etablierung eines inklusiven, diskriminierungskritischen und vor allem bestärkenden Lern- und Lebensumfeld für alle Kinder und Jugendlichen unabhängig bspw. von ihrer Religion, Herkunft, ihren körperlichen Fähigkeiten, ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung. Wie genau dies erreicht werden kann und was Fachkräfte, aber auch Einrichtungen dafür brauchen, soll beispielhaft im Seminar besprochen werden.

Seminarziele

Sie können nach dem Denk Bunt-Seminar:

  • Diversität der Zielgruppen anerkennen
  • gängige Ressentiments, individuelle und strukturelle Hindernisse von Diversitätsorientierung identifizieren
  • unterschiedliche Lebenslagen, Ausgangsbedingungen und Ausgrenzungserfahrungen der Kinder und Jugendlichen in der eigenen Einrichtung/Arbeitspraxis fokussieren
  • Ihre jeweiligen Arbeitsformen, Angebote und Ansprachen diversifizieren
  • Ausgrenzung und Diskriminierung erkennen
  • Vorfälle identifizieren
  • Diskriminierungsschutzmaßnahmen anleiten
  • Intervisionsmöglichkeiten anwenden bzw. planen
  • Empowerment-Maßnahmen initiieren
  • Netzwerke bilden bzw. Kooperationspartner suchen, die in diesen Feldern arbeiten und Unterstützung anbieten

Methoden

Aufstellungsmethoden, Kollegiale Fallberatung, Kleingruppenarbeit, Diskussionen, Einsatz von Medien, Vorstellung pädagogischen Materials

Trainerin

Judith Steinkühler, Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen, ZWST e.V.

Die Trainerin ist Diplom-Politologin, freiberufliche Dozentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung für verschiedene Träger. Seit 2011 ist sie Bildungsreferentin im Projekt „Perspektivwechsel – Praxisstelle Thüringen“ respektive seinen Vorläuferprojekten. Arbeitsschwerpunkte: historisch-politische Bildung zum Themenbereich Nationalsozialismus; Antisemitismus und Rassismus, diskriminierungskritische und vielfaltsbewusste Bildungsarbeit, Inklusion, Anti-Bias-Ansatz.

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7-31-9: Wenn es um die Wurst geht!? - Religionssensible pädagogische Arbeit mit Schwerpunkt auf Jugendliche mit muslimischem Hintergrund

Träger: Kindersprachbrücke Jena e.V.

Religiöse Vielfalt begegnet pädagogischen Fachkräften Tag für Tag. Unsicherheiten für die berufliche Praxis entstehen vor allem angesichts des Themas „Islam“. Es kommt vor, dass die Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt, dann besonders herausfordernd ist, wenn muslimische Jugendliche bzw. deren Familien neue, unbekannte Sichtweisen, Traditionen oder Ansprüche mitbringen. Fragen die sich in diesem Kontext stellen sind:

  • Wie reagiere ich auf religiös begründete Wünsche, die den gewohnten, pädagogischen Routinen widersprechen?
  • Welche Rolle spielen bestimmte Feste und Feiern in den Familien?
  • Wie kann ich mit Jugendlichen und deren Familien über ihre Religion ins Gespräch kommen? Was bedeutet es für sie, Muslim zu sein?

Seminarziele

Ziel des Seminars ist eine Auseinandersetzung mit vorurteilsbewusster religionssensibler pädagogischer Arbeit, die Gemeinsamkeiten in den Blick nimmt und Ausgrenzung vermeidet. Es werden Grundlagen des Islams als Glaubenspraxis in Familien vermittelt, die die Basis für eine faktenorientierte und differenzierte Auseinandersetzung schaffen. Fragen der Identitätsbildung und Anerkennung sollen den Blick auf individuelle, situative oder familienkulturelle Zusammenhänge öffnen und die Lösung potenzieller Konflikte erleichtern. Anhand Ihrer alltagsrelevanten Fälle wird eine auf Hintergrundwissen und professioneller Haltung beruhende Bandbreite an Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und diskutiert. Ziel ist es, eine größere Handlungssicherheit im Umgang mit religiös-begründeten Themen zu erreichen.

Inhalte

  • Muslime in Deutschland – Religion und Identität im Jugendalter
  • Reflexion eigener Handlungsroutinen und pädagogischer Konzepte
  • Auseinandersetzung mit eigener religiös-kultureller Prägung
  • Anregungen zum wertschätzenden Umgang mit religiöser Vielfalt

Methoden

Die Angebote sind methodisch vielfältig aufbereitet und verknüpfen grundlegende theoretische Erkenntnisse mit bewährten Ideen und Modellen aus der Praxis.

Trainerin

Antje Ebersbach, Kindersprachbrücke Jena e.V.

Seit mehr fünfzehn Jahren ist der Verein Kindersprachbücke Jena e.V. in der Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aktiv. In verschiedenen Arbeitsfeldern und Projekten wird der Ansatz des vielfaltsbewussten Arbeitens in der täglichen Praxis umgesetzt. Diese langjährige Erfahrung lässt der Verein in die Beratungs- und Weiterbildungsangebote seines neu gegründeten „Institutes für interkulturelle pädagogische Praxis (IIP)“ einfließen.

Die Trainerin ist Diplom-Sozialpädagogin und interkulturelle Trainerin und arbeitet im Bereich Weiterbildung und Fachkräfteberatung bei der Kindersprachbrücke Jena. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Erwachsenenbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu den Themen interkulturelle Kompetenz, Kommunikation, globales Lernen.

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7-4-15: Ein Glücksgefühl, so angesprochen zu werden, wie ich bin. Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung in der Jugendarbeit

Träger: Land/Staudenmeyer Bildungsarbeit (GbR)

Was ist LSBTIQ, wer ist queer und (warum) muss ich das eigentlich wissen? Was kann ich tun, wenn Jugendliche schwul als Schimpfwort verwenden? Wie kann es sein, dass lesbische, schwule, bisexuelle, transidente, intergeschlechtliche und queere Jugendliche in meiner Arbeit gar nicht auftauchen, unsichtbar sind? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich das Tagesseminar über die Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung im Aufwachsen von jungen Menschen. Wir klären, was in diesem Kontext mit Vielfalt gemeint ist, was sich hinter den oft verwendeten Begriffen verbirgt und was wir im Alltag tun können für einen vielfaltssensibleren Umgang mit den hier besprochenen Themen.

Seminarziele

  • Sensibilisierung für die Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung und deren Bedeutung in der Jugendarbeit
  • Wissenserwerb von Begriffen und Konzepten im Kontext der Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung
  • Erwerb von Wissen über die Lebenssituationen, Entwicklungsaufgaben und Bedarfe von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und queeren Jugendlichen
  • Kennenlernen von Handlungsmöglichkeiten für eine vielfaltssensible Jugendarbeit und Reflexion der eigenen Praxis

Inhalte

  • Begriffe und Konzepte rund um Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung
  • Homophobie und Transphobie im Kontext weiterer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und verschiedener Ebenen von Diskriminierung
  • Rechtliche Situation von LSBTIQ-Personen, geschichtliche Entwicklung und Lebenssituation von LSBTIQ-Jugendlichen heute
  • Berücksichtigung von LSBTIQ-Jugendlichen in der Jugendhilfe aktuell
  • Arbeit an (eigenen) Fallbeispielen, Austausch über die eigene berufliche Praxis und Handlungsmöglichkeiten
  • Einblick in „Good Practice“-Beispiele in der Jugendarbeit und Überblick über die Beratungslandschaft sowie weiterführende Materialien für die Berücksichtigung der Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung

Methoden

Praktische (Selbsterfahrungs-)Übungen, multimedialer und interaktiver Input, Plenumsdiskussion, Kleingruppenarbeit, Arbeit an Fallbeispielen

Trainer(in)

Bettina Staudenmeyer oder Volker Land, Land/Staudenmeyer Bildungsarbeit (GbR)

Bettina Staudenmeyer (MA) ist freiberufliche Sozialwissenschaftlerin in Jena und arbeitet an den Schnittstellen von Forschung und pädagogischer Praxis. Seit 2011 führt sie Bildungsarbeit in den Themenbereichen Geschlecht, sexuelle Orientierung, Gleichstellung, Vielfalt/Diversität und Sexualpädagogik durch. 2016 erschien unter ihrer wissenschaftlichen Mitarbeit die Expertise „Ein Glücksgefühl, so angesprochen zu werden, wie ich bin. Vielfalt von Geschlecht und sexueller Orientierung in der Jugendarbeit in Baden-Württemberg“. Sie arbeitet unter anderem als freie Mitarbeiterin für das Forschungsinstitut tifs.

Volker Land ist freiberuflicher Trainer in der historischen und politischen Jugend- und Erwachsenenbildung und forscht zur Geschichte der Konflikte um das Asylrecht in Deutschland. Er arbeitet seit 2013 mit Jugendlichen und jungen Erwachsen u.a. in den Themenbereichen Geschlecht, sexuelle Orientierung und Kritische Männlichkeit.

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7-4-16: Das ist doch voll schwul! Umgang mit Homophobie, Queerfeindlichkeit und Gender-Vielfalt in der Sozialen Arbeit

Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Einrichtungen der Jugendhilfe sind Orte gelebter Vielfalt. Eine menschenrechtsorientierte (Jugend-)Sozialarbeit soll Menschen darin bestärken, ein positives Selbstbild zu entwickeln und sich mutig gegen jede Form von Diskriminierung behaupten zu können. Doch der Alltag sieht oft anders aus: Das Wort „schwul“ (oder auch „Schwuchtel“) ist das meist gebrauchte Schimpfwort in der Alltagssprache. „Transe“ oder „Kampflesbe“ werden unreflektiert benutzt, um Menschen abzuwerten. Das hat Auswirkungen: Trans*identisch oder homosexuell fühlende Kinder und Jugendliche sehen sich häufiger Suizidgedanken ausgesetzt. Das vom Umfeld aufgezwungene „Versteckspiel“ kann zu erhöhter Aggression führen, was negativ auf das Einrichtungsklima wirkt. Oft fehlt es bei den Fachkräften an Sensibilität im Umgang mit von der vermeintlichen „Norm“ abweichenden Identitäten und Orientierungen. Offen schwule oder lesbische Pädagoginnen und Pädagogen sind als Vorbilder kaum sichtbar.

Im aktuellen Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre geht es auch um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Ziel ist es, ein diskriminierungsfreies Lernumfeld zu schaffen und mehr gesellschaftliche Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Menschen (LSBTTIQ*) zu fördern. Die gleichberechtigte Darstellung und Vermittlung von unterschiedlichen Lebensweisen und Familienmodellen sollte ein elementarer Bestandteil non-formaler Bildung sein.

Seminarziele

  • Sensibilisierung für das Themenfeld „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ in der Jugendhilfe oder im Gemeinwesen
  • Klärung von Begrifflichkeiten wie Geschlecht, „Sex und Gender“, Heteronormativität, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung sowie Kenntnis über deren praktischen Bezug zur aktuellen „Gender-Debatte“
  • Sicherheit im Umgang mit sog. „Schimpfwörtern“ und beleidigenden Äußerungen in der Elternarbeit und Beratung

Inhalte

  • Wie leben lesbische, schwule, bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTTIQ*)? Welchen Nutzen hat deren Sichtbarkeit für das Umgangsklima in der Einrichtung?
  • Welche Rechtsgrundlagen existieren für die Gender-Vielfalt? (Geburtsregister, „Geschlechtsangleichung“, „Eingetragene Lebenspartnerschaft“/“Ehe für alle“, „Regenbogenfamilien“ u.a.)
  • Wie kann offen über das Themenfeld gesprochen werden? Welche Argumentation hilft gegen populistische Parolen? Wie können Queer-Personen unterstützt werden?

Methoden

interaktive und multimediale Inputs (Powerpoint und Videos), moderierte Diskussionen, Kleingruppenarbeit an Praxisbeispielen und Fallanalysen

Trainerin

Kathrin Schuchardt, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Seit 2003 arbeitet die studierte Diplomlehrerin als freiberufliche Bildungsreferentin und Demokratiepädagogin für verschiedene Bildungsträger in Thüringen und anderen Bundesländern. Ihr praktischer Horizont als Sozialarbeiterin erstreckt sich von Erfahrungen in der Stationären Jugendhilfe, Offenen Jugendarbeit/Streetwork über Konfliktmanagement/Mediation sowie Antigewalt- und Kompetenztrainings im Strafvollzug (AKT®). Als „Queer“-Aktivistin setzt sie sich seit den 90er Jahren für die Rechte von LSBTTIQ*-Menschen ein.

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7-41-16: Das Vielfaltsspiel - Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Jugendhilfe, der non-formalen Jugend- und Erwachsenenbildung und der Sozial- und Gemeinwesenarbeit

Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Neben kulturell-religiösen Unterschieden wird auch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in unserer Gesellschaft immer mehr sichtbar. In unseren Lebens- und Arbeitswelten prallen vielfältige Werte, Rollen und Regeln aufeinander. Das wirkt oft als Störung und sorgt für Ängste und Verunsicherungen – birgt aber auch Ressourcen und Potenziale. Wenn Menschen ihre Energien darauf verschwenden, lebenswichtige Merkmale der eigenen Identität und Lebensweise zu verstecken oder andere für deren Merkmale zu diskriminieren, gehen viele Ressourcen verloren. Das hat Auswirkungen auf den Alltag – auf die Atmosphäre im professionellen Team als auch bei der jeweiligen Zielgruppe. Das offene Miteinander im Jugendklub, der Bildungseinrichtung oder Begegnungsstätte wird geschwächt oder gar lahm gelegt. Ein „Versteckspiel“ führt gerade bei Jugendlichen häufiger zu Fremd- oder Autoaggressivität – gleichgeschlechtlich empfindende junge Menschen neigen eher zum Suizid. Bildungsbiografien von Menschen gestalten sich immer vielfältiger.

Soziale Arbeit und Bildungsangebote müssen auf diese Veränderungen reagieren. Fragen nach einem konstruktiven Umgang mit der Unterschiedlichkeit von Menschen stellen sich dabei im sozialen und individuellen Lerngeschehen. Darüber hinaus sind auch die Organisationen der Jugendhilfe, Erwachsenenbildung oder der Sozial- und Gemeinwesenarbeit gefordert, Diversitätsmanagement umzusetzen.

Der Workshop trägt teilweise den Charakter eines Gruppencoachings.

Seminarziele

Das Seminar legt den Schwerpunkt auf einen offenen und reflektierten Umgang mit dem vermeintlichen „Anderssein“ im Themenfeld Homosexualität, Geschlechterrollen bis Transgender/Transidentität und dessen praktischen Nutzen für ein weltoffenes Umgangsklima. Es ermöglicht einen Blick auf das Konzept „Diversity“, sensibilisiert für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und vermittelt Handlungsansätze, wie auftretende Probleme überwunden werden können. Sie lernen Selbstsicherheit bei der Argumentation im Arbeitsalltag und können im Hinblick auf eine nachhaltige Prozessbegleitung in ein bundesweites Netzwerk eingebunden werden.

Inhalte

  • Aktivierung und Sensibilisierung für das Themenfeld
  • „Versteckspiel“ – Ursachen, Formen und Folgen von Diskriminierung
  • „Management Diversity“ – Konzept und Methodik
  • Handlungsansätze und Vernetzungswissen

Methoden

interaktiver Input mit Videos und Diskussion, Vermittlung von praktischen Methoden und Coaching-Werkzeugen, Gruppenarbeit an Fallbeispielen

Trainer

Marcus Urban, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.

Der Trainer ist studierter Diplom-Ingenieur für Stadt- und Regionalplanung, praktizierender freiberuflicher Referent, Berater und Coach – ausgebildet und zertifiziert im Netzwerk des Verbandes für Coaching und Training (dvct) e.V. Seine Erfahrungen als homosexueller Ex-Profifußballer beim FC Rot Weiß Erfurt, mehrere Studien- und Arbeitsaufenthalte in Italien und die Betreuung von Menschen mit Behinderung in Hamburg ermöglichten ihm einen authentischen Zugang zum Thema Vielfalt. Als Fach- und Medienexperte kooperierte er auf Bundesebene mit Institutionen wie dem Deutschen Bundestag, dem DFB oder der Bundeszentrale für politische Bildung.

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7-31-17: Islam: Theologische Grundlagen und religiöse Alltagspraxis

Träger: Violence Prevention Network e.V.

Für viele Musliminnen und Muslime ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität, der ihnen Orientierung und Halt vermittelt. Oft haben sie jedoch das Gefühl, nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft zu sein. Das Arbeitsfeld kann damit zum Austragungsort interreligiöser Konflikte werden. Nicht selten sind diese von gegenseitigen Vorurteilen und mangelndem Wissen um das Gegenüber geprägt.

Seminarziele

Im Seminar werden Ihnen Grundkenntnisse über Begriffe des Islam vermittelt. Ausgehend von eigenen Erfahrungen wird Ihnen mit Hilfe interaktiver Übungen Wissen vermittelt und zur Selbstreflexion angeregt.

Inhalte

  • Theologische Grundlagen des Islam und religiöse Alltagspraxis
  • Islam und sein Verhältnis zu Menschen- und Grundrechten, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit
  • Rolle der Frau im Islam
  • Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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7-32-17: Religiös oder extremistisch? Handlungssicherheit im Umgang mit Radikalisierung

Träger: Violence Prevention Network e.V.

In Ihren Arbeitsbereichen kann es zu Situationen kommen, in denen Sie mit extremistischen bzw. fundamentalistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert sind. Dabei ist es meist schwierig, angemessen darauf zu reagieren.

Seminarziele

Im Seminar erhalten Sie Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus. Es wird ein weiter entwickeltes Verständnis der eigenen Berufsrolle angestrebt, das einen Dialog mit Menschen, die extremistische Denkmuster aufzeigen, ermöglicht. Der Schwerpunkt wird deshalb auf praxisrelevante pädagogische Denk- und Verhaltensweisen gelegt. Mit handlungsreflektierten Methoden geben wir Ihnen Orientierung und Sicherheit im Themenfeld.

Inhalte

  • Überblick über die salafistische Szene und ihre differenzierten Erkennungsmerkmale
  • Klassische Argumentationsmuster (als Rechtfertigung für Gewalthandlungen) und ihre Gegennarrative
  • Begriffsbestimmung: Religion, Traditionalismus und Fundamentalismus

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, (mediale) Fallanalysen

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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Ansprechpartner

7-33-17: Muslim(innen)feindlichkeit und Islamkritik

Träger: Violence Prevention Network e.V.

Zuweilen gibt es auch in Thüringen Anflüge von Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen. Die Bandbreite reicht von abschätzigen, menschenverachtenden Äußerungen bis hin zur Eskalation von Gewalttaten. Die Grenzen zwischen der Islamkritik und dem Phänomen der Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen (Antimuslimischer Rassismus – GMF-) sind dabei oft fließend.

Seminarziele

  • Verhaltenssicherheit im Sinne einer Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung für den Umgang mit vorurteilsmotivierten Menschen
  • Eigenständigkeit bei der Erarbeitung konkreter Strategien in der Auseinandersetzung mit radikalen, demokratiefeindlichen sowie islamophoben Phänomen in Thüringen
  • Nachhaltigkeit im Sinne einer dauerhaften Ansprechperson für den Themenbereich vor Ort

Inhalte

  • Islam und Menschen islamischen Glaubens in der Alltagswahrnehmung und in den Medien
  • Klärung und Einordnung von Begrifflichkeiten (GMF)
  • Analyse von islamkritischen und -feindlichen sowie rassistischen Positionen und ihre Gegennarrative
  • „Das Fremde und das Eigene“ – Haltung zwischen Verständnis und Grenzziehung

Methoden

Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)

Trainerinnen und Trainer

Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.

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7-4-18: Alles Divers?! - Geschlechtliche Vielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe

Träger: Trans-Inter-Aktiv Mitteldeutschland (TIAM) e.V.

Max wird Marie? Evy ist divers? Paulas Mama ist jetzt ein Papa? Kim ist inter? Elena darf den Baggerpulli nicht anziehen und Pawel darf keine Haarspangen tragen? Es gibt eine Mädchenrunde und eine Jungenrunde, aber Evy weiß nicht wohin? In welche Umkleide kann Kim beim Schwimmen und was soll Kim tragen: Badeanzug oder Badehose? Marie trägt Hosen, aber ihr Freund meint, sie soll jetzt doch einen Rock anziehen.

Wenn sich Einrichtungen mit geschlechtlicher Vielfalt auseinandersetzen, kommen viele Fragen auf. Geschlechtliche Vielfalt ist Alltag: Kinder und Jugendliche probieren sich und unterschiedliche Rollen aus – in allen Entwicklungsprozessen vom Kindergartenalter bis zur Pubertät. Das hat einen positiven Effekt für alle: wenn trans*, nicht-binäre und inter* Kinder willkommen sind, können sie sich angstfrei entfalten. Für andere Kinder und Jugendliche werden Rollenstereotype aufgebrochen und sie lernen auf sich selbst zu hören statt auf von außen an sie herangetragene Rollenvorstellungen. Die Kinder- und Jugendhilfe kommt damit ihrer Aufgabe nach, Kindern und Jugendlichen eine individuelle Entwicklung zu ermöglichen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

In diesem Workshop lernen Sie Modelle der geschlechtlichen Vielfalt kennen und werden anhand von Fallbeispielen und Ihrer mitgebrachten Expertise Ideen und Handlungsempfehlungen für Ihre berufliche Praxis entwickeln.

Seminarziele

  • Sensibilisierung von Fachkräften für die Bedarfe von trans*, inter* und nicht-binären Kindern und Jugendlichen, menschenrechtskonforme Beteiligungsprozesse, Kinderrechte stärken.
  • Teilnehmende können in ihren Einrichtungen Ansätze für gendersensibles Arbeiten selbstständig implementieren und weiterarbeiten
  • Teilnehmende lernen Methoden und Tools zur Selbstwirksamkeit im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt und können diese in ihren Arbeitsalltag übertragen

Methoden

Übungen und Visualisierungen zu Lebensrealitäten, multimedialer Input, Diskussionsrunden, verschiedenen Kleingruppenformaten (Think-Pair-Share, Placemat), Privilegientest, Gender Unicorn, Arbeiten an Fallbeispielen, Übungen zu inklusiver und gendergerechter Sprache und Reflexion des binären Geschlechtersystems

Referent*in

Bildungsreferent*innen von Trans-Inter-Aktiv in Mitteldeutschland e.V., mit einschlägiger Erfahrung in der Erwachsenenbildung zum Thema geschlechtliche Vielfalt