Veranstaltung

Online-Fortbildung: Das ist doch voll schwul! Umgang mit Homophobie, Queerfeindlichkeit und Gender-Vielfalt in der Sozialen Arbeit

24. März 2022–25. März 2022
08:30-12:00 Uhr

Einrichtungen der Jugendhilfe sind Orte gelebter Vielfalt. Eine menschenrechtsorientierte (Jugend-)Sozialarbeit soll Menschen darin bestärken, ein positives Selbstbild zu entwickeln und sich mutig gegen jede Form von Diskriminierung behaupten zu können. Doch der Alltag sieht oft anders aus: Das Wort „schwul“ (oder auch „Schwuchtel“) ist das meist gebrauchte Schimpfwort in der Alltagssprache. „Transe“ oder „Kampflesbe“ werden unreflektiert benutzt, um Menschen abzuwerten.

Das hat Auswirkungen: Trans*identisch oder homosexuell fühlende Kinder und Jugendliche sehen sich häufiger Suizidgedanken ausgesetzt. Das vom Umfeld aufgezwungene „Versteckspiel“ kann zu erhöhter Aggression führen, was negativ auf das Einrichtungsklima wirkt. Oft fehlt es bei den Fachkräften an Sensibilität im Umgang mit von der vermeintlichen „Norm“ abweichenden Identitäten und Orientierungen. Offen schwule oder lesbische Pädagog*innen sind als Vorbilder kaum sichtbar.

Im aktuellen Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre geht es auch um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Ziel ist es, ein diskriminierungsfreies Lernumfeld zu schaffen und mehr gesellschaftliche Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Menschen (LSBTTIQ*) zu fördern. Die gleichberechtigte Darstellung und Vermittlung von unterschiedlichen Lebensweisen und Familienmodellen sollte ein elementarer Bestandteil non-formaler Bildung sein.

Seminarziele
- Sensibilisierung für das Themenfeld „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ in der Jugendhilfe oder im Gemeinwesen
- Klärung von Begrifflichkeiten wie Geschlecht, „Sex und Gender“, Heteronormativität, geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung sowie Kenntnis über deren praktischen Bezug zur aktuellen „Gender-Debatte“
- Sicherheit im Umgang mit sog. „Schimpfwörtern“ und beleidigenden Äußerungen in der Elternarbeit und Beratung

Inhalte
- Wie leben lesbische, schwule, bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTTIQ*)? Welchen Nutzen hat deren Sichtbarkeit für das Umgangsklima in der Einrichtung?
- Welche Rechtsgrundlagen existieren für die Gender-Vielfalt? (Geburtsregister, „Geschlechtsangleichung“, „Eingetragene Lebenspartnerschaft“/“Ehe für alle“, „Regenbogenfamilien“ u.a.)
- Wie kann offen über das Themenfeld gesprochen werden? Welche Argumentation hilft gegen populistische Parolen? Wie können Queer-Personen unterstützt werden?

Methoden: Interaktive und multimediale Inputs (PowerPoint und Videos), moderierte Diskussionen, Kleingruppenarbeit an Praxisbeispielen, Fallanalysen

Das Online-Seminar wird über das Videokonferenzsystem webex stattfinden. Bitte schalten Sie während des Seminars Ihre Video- und Mikrofunktion ein.


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