Mitarbeitende in Beratungsdiensten
Fortbildungsangebote für Mitarbeitende in Beratungsdiensten
Nachfolgend finden Sie die Seminare zu den Qualifizierungsbereichen:
- Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
- Stärkung der Demokratie und der demokratischen und menschenrechtsorientierten Alltagskultur
- Förderung von Vielfalt und Toleranz, interkulturelle Öffnung, interkulturelles und internationales Lernen
- Förderung von Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsformen
6-1-10: Mit Rat und Tat zur Seiten stehen. Beratungsdienste im Umgang mit rechten Kontexten
Träger: MOBIT e.V.
Seminarziele
Mitarbeitende von Beratungsstellen können – unabhängig der spezifischen Thematik – mit Personen der extremen Rechten konfrontiert werden. In ihrem Arbeitsalltag könnten ihnen bspw. extrem rechte Aussagen oder neonazistische Botschaften auf der Kleidung von Beratungsnehmenden begegnen. Diese und ähnliche Vorkommnisse rufen mitunter Verunsicherungen mit Blick auf das professionelle Beratungsverständnis hervor. Wie kann dem Beratungsgesuch nach Hilfe und Unterstützung, bei gleichzeitiger Abgrenzung zu menschenverachtenden Positionen, nachgekommen werden? Wie kann eine Einrichtung ihre menschenrechtsorientierte Haltung nach innen festigen und nach außen hin sichtbar machen?
Neben der Vermittlung von Grundlagenwissen im Themenfeld, steht die Stärkung der Handlungssicherheit der Mitarbeitenden von Beratungsstellen im Mittelpunkt.
Inhalte
- Darstellung von Struktur(en), Relevanz sowie Ideologie und strategischer Ausrichtung von extrem rechten Parteien, Organisationen, Gruppierungen und Akteur*innen in Thüringen
- Vermittlung von Erkennungsmerkmalen und Bedeutung von extrem rechter Symbolik und menschenverachtender Botschaften
- Erarbeitung von Handlungskompetenzen im Umgang mit extrem rechten Vorkommnissen
Stets ist eine individuelle Zusammenstellung diverser Schwerpunkte und Fragestellungen im Themenfeld möglich.
Methoden
Je nach Format (Wissensvermittlung, Workshop-Charakter) und Zielgruppe können neben Vorträgen und Diskussionen verschiedene interaktive Elemente und Methoden zum Einsatz kommen.
Referent*innen-Team
Die Referent*innen (u.a. Soziologie, Sozialpädagogik, Politikwissenschaft) verfügen über umfangreiche Kenntnisse im Themenkomplex extreme Rechte und im Bereich zivilgesellschaftlicher Prozesse sowie in der Beratungs- und Bildungsarbeit.
6-1-13: „Ist Jude ein Schimpfwort?“ Sensibilisierung für Antisemitismus im Kontext von Beratungsstellen/Beratung
Träger: „Perspektivwechsel Plus“/ Thüringen, Zentrale Wohlfahrtstelle der Juden in Deutschland (ZWST e.V.)
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und in der letzten Zeit verzeichnen wir neben subtileren, teilweise indirekten Erscheinungsformen zunehmend offene und auch gewaltvolle Aggressionen gegen Jüdinnen und Juden wie auch gegen Menschen oder Institutionen, die als jüdisch identifiziert werden. Die Erscheinungsformen reichen von Sticheleien, Beschimpfungen über verbale Gewalt bis hin zu tätlichen Angriffen und antisemitisch aufgeladenem Mobbing.
In Deutschland schafft die historische Tradierung von Antisemitismus einen besonderen Kontext für Prävention und Intervention. Judenfeindlichkeit wurde jahrelang fast ausschließlich im Kontext von Geschichtsvermittlung behandelt und aktueller Antisemitismus ist nach wie vor kein Lerngegenstand der schulischen oder fachlichen Ausbildung. Die steigenden Fallzahlen antisemitischer Diskriminierung und Gewalt stellen jedoch Beratungsfachkräfte vor die Herausforderung, kompetent auf diese Entwicklungen zu reagieren.
In Beratungskontexten ist eine Sensibilität für antisemitische Ressentiments notwendig, um diese erkennen, kompetent reagieren und Betroffene aktiv schützen zu können. Für die Beratung von Betroffenen antisemitischer Gewalt und Diskriminierung ist ein fundiertes Wissen über die Funktionen und Wirkungen von Antisemitismus ebenso unerlässlich wie ein grundlegendes Verständnis gesellschaftlicher Diskurse über Antisemitismus.
Inhalte: Die Fortbildung …
- sensibilisiert für aktuellen Antisemitismus
- gibt einen ersten Einblick in Dimensionen, Mechanismen und Wirkungen von Antisemitismus
- bezieht dabei jüdische Perspektiven auf Antisemitismus ein
- ist erfahrungsbasiert und interaktiv gestaltet
- stärkt Fachkräfte in ihrem Umgang mit antisemitischen Vorfällen
- bietet einen geschützten Raum für Selbstreflexion, kollegialen Austausch, Fallbearbeitung sowie Methodenschulung
- setzt ressourcenorientiert und praxisnah an und trägt dazu bei in einem gemeinsamen Prozess wirksame Handlungs- sowie Gestaltungsräume auszuloten.
Seminarziele: Sie können nach dem Seminar …
- Dimensionen und Wirkungen von aktuellem Antisemitismus identifizieren und zentrale Mechanismen einordnen
- eigene Haltungen und Bezüge zum Antisemitismus reflektieren
- erste Maßnahmen der Krisenintervention einleiten (Fallanalyse, Betroffenenschutz, Disziplinarmaßnahmen, Beratung und Elterngespräche, Prävention u.ä.)
- intern über das Thema kommunizieren, externe Unterstützerinnen und Unterstützer (spezifische Beratungsstellen usw.) vermitteln
- ausgewählte Methoden und Strategien praktisch anwenden
Methoden
Aufstellungsmethoden, kollegiale Fallberatung, Kleingruppenarbeit, Diskussionen, Einsatz von Medien, Vorstellung pädagogischen Materials
Trainerin
Judith Steinkühler, „Perspektivwechsel Plus“/ Thüringen, ZWST e.V.
Judith Steinkühler ist Diplom-Politologin, freiberufliche Dozentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung für verschiedene Träger. Seit 2011 Bildungsreferentin beim Modellprojekt „Perspektivwechsel“ der ZWST und ab 2015 im „Perspektivwechsel Plus“. Arbeitsschwerpunkte: historisch-politische Bildung zum Themenbereich Nationalsozialismus; Antisemitismus und Rassismus, diskriminierungskritische und vielfaltsbewusste Bildungsarbeit, Inklusion, Anti-Bias-Ansatz.
6-1-20: KI und co-kreative Bildung nachhaltiger Entwicklung als Mittel gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Das Seminar zu den Themen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit in Kombination mit dem Einsatz von KI-Tools, transformativer Didaktik und co-kreativer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in mehrsprachigen und sozial heterogenen Lerngruppen ist ein hoch aktuelles und komplexes Thema. Es bietet eine ganzheitliche Bildungserfahrung, effektive Argumentationstechniken zur Förderung von Dialog und kritischem Denken, befähigt Teilnehmende dazu, aktiv gegen Gewaltbereitschaft, Rechtsextremismus und Populismus in ihren jeweiligen Bereichen vorzugehen sowie überzeugend und effektiv in verschiedenen Kontexten zu kommunizieren. Diese Fortbildung bietet optimale Kombination von Theorie und Praxis (Theorie-Praxis-Transfer). Sie richtet sich auch an alle, die ihre Kommunikations- und Argumentationsfähigkeiten verbessern möchten. In einer Welt, die von komplexen sozialen, politischen und kulturellen Fragestellungen geprägt ist, ist es entscheidend, fundierte Argumente zu entwickeln, überzeugend zu präsentieren und praktische Fähigkeiten zu vermitteln.
Ziele
Verbesserung der rhetorischen Fähigkeiten in Diskussionen und Präsentationen (überzeugende Kommunikation), Auseinandersetzung mit Fragen der Demokratie, Toleranz, internationales Zusammenwirken in multikulturellen und mehrsprachigen Klassen/gefährdeten Gruppen, Präventionsarbeit gegen Radikalisierung.
- Vermittlung von Wissen über die Entstehung und die Mechanismen von Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
- Einsatz von KI-Tools, um empirische Datenanalyse und Radikalisierungsprozesse besser zu verstehen und anzuwenden
- Förderung von BNE und co-kreativen Methoden zur Bekämpfung von Intoleranz und Diskriminierung
- Entwicklung von Strategien zur Prävention und Intervention in transkulturellen/multikulturellen Kontexten
Seminarinhalte
- Theoretische Grundlagen: Geschichte, Ideologien und Einfluss des Rechtsextremismus und Populismus
- Technologischer Einsatz: Einführung in KI-Tools und ihre Anwendungen bei der Erkennung und Analysen von Extremismus und Fakes in Social Media
- Kommunikative Fähigkeiten: Umgang mit Menschenfeindlichkeit in verschiedenen Kommunikationsformen
- BNE-Methoden: Ansätze und Beispiele für kreative Bildungsprojekte zur Förderung von Toleranz und Demokratieverständnis
Methoden
Unter anderem Impulsvorträge mit Brainstorming und moderierter Diskussion, Gruppenarbeiten, Analyse von Fallbeispielen, Fokusgruppen mit Kreativarbeit, Simulationen, Rollenspiele und Szenarios, Entwicklung eigener Unterrichtskonzepte mit KI-Elementen zur Demokratieförderung, Planung eines Projekts/einer Unterrichtseinheit mit co-kreativen KI-Tools, Design Thinking Ansatz (Werkzeug KI-Tools)
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
6-12-7: Leben nach der Flucht – zwischen Willkommenskultur und Abschottung
Träger: Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
In der öffentlichen Debatte zum Thema „Flucht und Asyl“ liegt der Schwerpunkt häufig auf vermeintlichen Gefahren und scheinbar unlösbaren Herausforderungen für die Gesellschaft. Zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache gehört es, gezielte, suggestive Fehlinformation über Geflüchtete zu verbreiten. Parallel setzen sich vielerorts viele Engagierte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Geflüchtete ein. Im Seminar „Grundlagenwissen Flucht und Asyl“ werden der Stimmungsmache Fakten entgegen gesetzt und Unterstützerinnen und Unterstützer gestärkt.
Seminarziele
Im Seminar erhalten Sie Argumentationshilfen für Demokratie und Weltoffenheit und werden für das Thema „Flucht und Asyl“ sensibilisiert. Somit wird ein sachliches Gegengewicht zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache und gezielten, suggestiven Fehlinformation gesetzt und die Handlungssicherheit der prodemokratischen Akteurinnen und Akteure gestärkt. Sie werden zudem befähigt, sich solidarisch und menschenrechtsorientiert für und mit Geflüchtete(n) einzusetzen. Ein an humanitären und an menschenrechtlichen Standards orientierter Umgang mit den Themen „Flucht und Asyl“ und der Abbau von Vorurteilen, Rassismus und Fehleinschätzungen sind dabei zentrale Ziele.
Inhalte
- Aktuelle Zahlen und Fakten zu Flucht und Asyl
- Aktuelle Grundlagen des Asylrechts in Deutschland
- Ablauf von Asylverfahren in Thüringen, Rahmenbedingungen der Aufnahme von Geflüchteten
- Aktuelle politische Situation und Menschenrechte (auch über Thüringen hinaus)
- Austausch über die aktuellen Debatten im Themenbereich „Flucht und Asyl“
- Möglichkeiten der ehrenamtlichen und solidarischen Unterstützung
- Darstellung der Perspektiven von Geflüchteten
- Bedarfsorientierte Schwerpunkte
Methoden
PowerPoint-Vortrag, interaktive Kleingruppen- und Plenumsarbeit, moderierte Austausch- und Diskussionsrunden, Selbstreflexion, Verwendung der Methodensammlung „Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit“
Trainerinnen und Trainer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
6-12-19: „War doch nur Spaß!?“ – Für eine gelingende Intervention bei diskriminierenden Einstellungen
Träger: Distanz – Distanzierungsarbeit, jugendkulturelle Bildung und Beratung e.V.
„War doch nur Spaß!?“ begegnet Mitarbeitenden in Beratungsdiensten in ihrem Alltag immer wieder, wenn abwertende Äußerungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder diskriminierende Haltungen geäußert oder gezeigt werden. Wie kann ich angemessen reagieren? Wie kann interveniert werden, ohne die Beziehung zum Jugendlichen zu gefährden? Und was erzeugt in solchen Situationen eigentlich meine Unsicherheit?
Inhalte und Ziele
Beispiele aus der Praxis der Referent*innen und Teilnehmenden werden professionell gerahmt durch die Vermittlung diverser Gesprächstechniken. Es geht um den Umgang mit vermeintlichen Argumenten, um die Kontrolle in Diskussionen zu bewahren und nicht zuletzt, um die eigene Sicherheit.
Interventionsmöglichkeiten und deren genaue Umsetzung hängen stark von expliziten Settings und vorhandenen Ressourcen ab. Diese Abhängigkeit und sich daraus anbietender Interventionslogiken wird im Bildungsbaustein reflektiert, auf die eigene konkrete Praxis bezogen und mit Hilfe eines Barometers Radikalisierungsstufen visualisiert. Hierbei wird nicht allein die Person in den Blick genommen, die sich diskriminierend äußert, sondern auch das zuschauende Umfeld mit bedacht.
Methoden
Im Seminar werden systemisch-lösungsorientierte sowie biografisch-narrative Gesprächstechniken vermittelt und deren Vor- / Nachteile für eine Intervention erschlossen.
Um Interventionen möglichst nachhaltig und nicht allein reaktiv zu gestalten, werden pädagogische Hebelpunkte entwickelt, die an individuellen Hinwendungsmotiven zu menschenverachtenden Einstellungen ansetzen.
Trainerinnen und Trainer
Referentinnen und Referenten des Distanz e.V. Weimar
Ein Bildungsbaustein von den Autor*innen des Buches „Den Einstieg in den Rechtsextremismus verhindern. Aufsuchende Distanzierungsarbeit gegen Radikalisierung bei jungen Menschen. Ein Leitfaden“. Verlag Barbara Budrich, 2024.
6-12-20: Elternarbeit: Familien gegen Rechtextremismus und Gewaltbereitschaft für Demokratieverständnis und friedliches Miteinander
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Diese Fortbildung richtet sich an Eltern und Erziehungsberechtigte, die lernen möchten, wie sie aktiv gegen Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft in ihrem Umfeld vorgehen können. Durch die Stärkung des Demokratieverständnisses, Sprachförderung und die Förderung eines friedlichen Miteinanders in der Familie und darüber hinaus werden die Teilnehmenden befähigt, positive Werte zu vermitteln und vorbildhaft zu wirken. Dieser Kurs bietet eine praxisnahe und umfassende Grundlage für alle, die in der Familie, Schule und Gesellschaft aktiv gegen Rechtsextremismus vorgehen und ein friedliches Zusammenleben fördern möchten. Durch kreative und kooperative Lernansätze wird ein aktiver Beitrag zur Stärkung der demokratischen Gesellschaft gefördert.
Ziele
Die Teilnehmenden stärken ihre Kompetenzen, um Familien effektiv in der Prävention gegen Rechtsextremismus und Gewalt zu unterstützen. Sie lernen Methoden kennen, um Demokratieverständnis zu fördern und ein friedliches Miteinander in Familien und Gemeinschaften zu ermöglichen.
- Sensibilisierung für die Herausforderungen von Rechtsextremismus und Gewalt in Familienkontexten
- Verständnis für demokratische Werte und deren Bedeutung in Familie und Erziehung/Bildung stärken
- Strategien zur Prävention von Radikalisierung und Gewalt bei Familien vermitteln
- Methoden zur Förderung eines friedlichen Miteinanders und konstruktiver Kommunikation erproben
- Entwicklung von Werkzeugen und Materialien für die praktische Zusammenarbeit von Eltern, Lehrenden, Lernenden
Seminarinhalte
- Einführung in Begriffe und Phänomene; Ursachen und Zusammenhänge von Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft (auch häusliche Gewalt) in Familien
- Wertevermittlung und Demokratieverständnis in Familien/Elternarbeit
- Erkennen von Warnzeichen und Risikofaktoren von Radikalisierung und Gewalt bei Familien
- Kommunikationstechniken (z.B. gewaltfreie Kommunikation) und Konfliktlösungsstrategien
Methoden
Unter anderem Input-Vorträge, Gruppendiskussionen, Fokusgruppen, Lehr- und Lernwerkstatt, Fallbeispielarbeit, Übungen und Rollenspiele, Design Thinking Ansatz (Werkzeug KI-Tools), Inner Development Goals (IDG), Konzeptarbeit
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
6-2-5: Selbstbestimmt - Bestimmt! - Weiterbildung zur Stärkung der Demokratie und demokratischen Alltagskultur
Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
Demokratische Schlüsselkompetenzen einzuüben ist ein wichtiger Teil professionellen Arbeitens in der Beratung: Es geht darum, sich seiner Einstellungen bewusst zu werden, einen inneren Werte-Kompass zu erstellen und demokratische Fähigkeiten wie Sprachfähigkeit, Empathie-Fähigkeit, Konfliktfähigkeit und Gestaltungswille zu trainieren.
Seminarziele
Gemeinsam werden im Seminar Funktions- und Wirkungsweisen von Demokratie erschlossen. Mit Hilfe demokratischer Kommunikations- und Organisationsstrukturen können Partizipationsräume auch hinsichtlich der eigenen Institution entdeckt werden. Rechtliche und gesellschaftliche Grundlagen stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Gefahren für den demokratischen Prozess. Wir entwickeln im Seminar Visionen um demokratische Veränderungen zu ermöglichen. Anhand praxisorientierter Fallbeispiele werden Instrumente und Lösungen für Ihren Berufsalltag abgeleitet.
Inhalte
- Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Zivilgesellschaftlichen Bildung“
- Beschäftigung Demokratie verstanden als Prozess
- Diskussion und Reflexion der eigenen Institution und Rolle in der Demokratie
- Einordnung von Gefahren für die Demokratie
- Beispiele zur Mitbestimmung und Entscheidungsfindung im Berufsalltag
Methoden
Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele
Trainer
Christian-Friedrich Lohe, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW)
6-2-20: Rede Deutsch! Ich verstehe kein Wort! Ich schon! – Stärkung der menschenrechtsorientierten Alltagskultur und Kommunikationskompetenz – Mehrsprachigkeit zum Vorteil nutzen
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Was hat Mehrwert der Mehrsprachigkeit mit Demokratiebildung zu tun? Mehrsprachigkeit und Demokratiebildung sind auf mehreren Ebenen miteinander verknüpft, da beide Konzepte eine inklusive und vielfältige Gesellschaft, respektvolles Miteinander und gegenseitige Wertschätzung fördern. Die Teilnehmenden der Fortbildung stärken ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihre Sensibilität für eine menschenrechtsorientierte Alltagskultur. Sie lernen, Mehrsprachigkeit als Ressource in interkulturellen und mehrsprachigen Kontexten wertzuschätzen und kommunikative Barrieren in heterogenen Gruppen zu überwinden.
Ziele
- Verständnis für das Thema Menschenrechte, Alltagskultur, Heterogenität und Mehrsprachigkeit schaffen
- Reflexion der eigenen Kommunikationskompetenz und interkulturellen Sensibilität
- Methoden kennenlernen, um Mehrsprachigkeit im Alltag und Beruf bewusst einzusetzen
- Erarbeitung konkreter Handlungsmöglichkeiten zur Förderung einer menschenrechtsorientierten Kommunikation, Wertschätzung des gesellschaftlichen Nutzens der Mehrsprachigkeit im wirtschaftlichen Kontext, Balance zwischen Muttersprache und Zielsprache
- Entwicklung eigener Strategien und Methoden des Potentials von Mehrsprachigkeit für den Alltag und Beruf
Seminarinhalte
- Einführung in menschenrechtsorientierte Alltagskultur; Bedeutung von Mehrsprachigkeit in einer heterogenen hybriden Gemeinschaft und der Gesellschaft
- Kommunikationsmodelle, Sprachbarrieren im Alltag, Vorurteile und Missverständnisse
- Strategien zur Nutzung von Mehrsprachigkeit als Ressource: einfache sprachliche Hilfsmittel, nonverbale Kommunikation, KI-Unterstützung, digitale Blogs, Apps, Newsrooms
- Menschenrechtsorientierte Gesprächsführung, Umgang mit Konflikten und Diskriminierung, Inklusion durch Sprache vs. Verachtung und Vorurteile
- Entwicklung von Leitfäden und Kommunikationsregeln für mehrsprachige Situationen, Balance zwischen Muttersprache und Sprache des Lebensraums
Methoden
Unter anderem Input-Vortrag und moderierte Diskussion, Fokusgruppenarbeit, Selbstreflexion, Rollenspiele zu typischen Kommunikationssituationen, Erarbeiten von Praxisbeispielen, Simulation von Spielen/Gesprächen, Erarbeitung von Leitlinien, Szenarienarbeit, Entwicklung eines Maßnahmenplans oder kurzer Konzepte, Erstellung eines persönlichen Aktionsplans
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
6-23-4: Verstehen und Verstanden werden in Beratungsstellen
Träger: AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V., Fachstelle Interkulturelle Öffnung
Ziel von Beratungen ist unter anderem, Informationen an Klient*innen weiterzugeben. In der Beratung begegnen uns allerdings vielfältige Personen mit vielfältigen Bedürfnissen – auch in Bezug auf Sprache. Fachfremde Personen beispielsweise benötigen andere Informationen als Fachpersonen. Die Klient*innen bringen zudem verschiedene Deutschsprachkenntnisse mit und könnten von einem sensiblen Sprachgebrauch profitieren. Denn in Beratungsgesprächen können Sprachbarrieren und Missverständnisse auftreten – ein Verständnis zu sichern, ist da nicht immer leicht. Diesen Herausforderungen kann durch einen sensiblen Umgang mit Sprache sowie durch spezielle Techniken begegnet werden.
In diesem Seminar geht es um die Kommunikation mit unterschiedlichen Zielgruppen. Gemeinsam reflektieren Sie Erkenntnisse aus Ihrem Arbeitsalltag: An welchen Stellen haben Sie sich selbst bereits gewünscht, die Sprache wäre einfacher formuliert? Welche Zielgruppen profitieren von einer Einfachen Sprache?
Seminarziele
In diesem Seminar wird die Relevanz von Einfacher Sprache im Arbeitsalltag thematisiert. Sie lernen Empfehlungen, Anwendungsmöglichkeiten und Hilfsmittel der Einfachen Sprache sowohl in der mündlichen als auch schriftlichen Kommunikation kennen. Sie probieren die Einfache Sprache anhand von praxisnahen Texten und Übungen selbst aus und werden so befähigt, die Einfache Sprache im Arbeitsalltag anzuwenden.
Dadurch erwerben die Teilnehmenden Kenntnisse und Kompetenzen zur Einfachen Sprache, die entscheidend zur Stärkung einer demokratischen, menschenrechtsorientierten Alltagskultur beitragen. Sie erfahren, wie die Anwendung der Einfachen Sprache eine inklusive, respektvolle und wertschätzende Kommunikation und somit die Förderung von Vielfalt und Toleranz fördert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Interkulturellen Öffnung: Die Teilnehmenden lernen, wie sie durch den bewussten Einsatz von Einfacher Sprache Barrieren sowohl in alltäglichen Interaktionen, als auch in den Strukturen der Organisation abbauen und den Zugang zu Informationen für alle erleichtern können.
Seminarinhalte
- Hintergründe der Einfachen Sprache: Warum brauchen wir das?
- Grundlagen der Einfachen Sprache: Welche Empfehlungen und Hilfsmittel gibt es und wie wende ich sie an?
- Anwendung der Einfachen Sprache in der Schriftkommunikation: Wie und wo lässt sich die Einfache Sprache in unserem Arbeitsalltag einsetzen?
- Anwendung der Einfachen Sprache in der mündlichen Kommunikation: Worauf können wir bei der mündlichen Einfachen Sprache achten?
- Diskussion: Welche Herausforderungen könnten auftreten und wie kann ihnen begegnet werden?
Methoden
Verwendet wird ein Methodenmix aus Kurzinputs, Selbsterfahrungsübungen und Reflexionsfragen sowie interaktiven Übungen wie Gruppenarbeiten.
Trainer*innen
Maria Brückner ist seit Anfang 2018 als Interkulturelle Trainerin für verschiedene Bereiche tätig. Ihr grundständiges Studium der Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Soziologie schloss sie erfolgreich mit dem Titel Magistra Artium (M.A.) ab. Ein zusätzlich erworbenes universitäres Zertifikat in der pädagogischen Organisationsberatung rundet ihre akademische Laufbahn ab. Durch ihre mehrjährige Arbeit in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer/Zuwanderinnen (MBE) kann sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und die Seminare so mit Erfahrungsberichten bereichern.
Maria Bitar studierte im Bachelor Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen. Seit September 2022 ist sie als Trainerin bei der Fachstelle Interkulturelle Öffnung in verschiedenen Bereichen tätig. Während diverser Auslandsaufenthalte hat sie unter anderem Fortbildungen zu Themen der Integration in der sozialen Arbeit und innerhalb sozialer Organisationen absolviert. Weiterhin profitiert sie von ihrer mehrjährigen Tätigkeit in der Jugendsozialarbeit, in der sie gezielt an qualitativen Prozessen im Bereich Kultursensibilität und Diversität mitarbeitete.
Antje Schlemmer Antje Schlemmer studierte Soziale Arbeit und Sozialpädagogik (Diplom) mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Von 2012-2023 arbeitete sie im Bereich nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Menschen mit geringeren Chancen. Von 2015 – 2023 koordinierte sie internationale Austausche eines Bildungsträgers und ist vertraut mit den Themen Organisations- und Projektentwicklung und Perspektivwechseln. Sie war zudem 2 Jahre lang als zertifizierte EURES-Beraterin tätig und unterstützte vielfältige Unternehmen zum Thema kultursensible Einarbeitung von Fachkräften aus Europa und Mehrsprachigkeit am Arbeitsplatz. Ihre Weiterbildung als Xpert Culture Communications Skills Trainerin schloss sie 2023 erfolgreich ab. Bereits vorab sammelte sie wertvolle Erfahrungen bei mehrmonatigen Auslandsaufenthalten in Großbritannien und Belgien, unterstütze Gruppe in interkulturellen Trainings und begleitete Austausche in Ungarn und Finnland mit Mehrsprachigkeit in der Praxis.
Felix Mayer studierte im Bachelor Urbanistik mit einem sozialwissenschaftlichen Fokus an der Bauhaus-Universität Weimar. Sein Schwerpunkt lag hierbei auf den Themen Zusammenleben von Menschen auf Quartiersebene und die Möglichkeiten von Stadt und lokaler Gesellschaft internationale Migration und Ankommensprozesse vor Ort zu gestalten. Durch die Arbeit in dem Bereich Partizipation bringt Felix Mayer Erfahrung in der Einbindung diverser Gruppen z.B. in Entscheidungsprozesse ein. Im Rahmen seiner Tätigkeiten im Bereich Asyl und Migration hat er unter anderem zum Umgang mit Sprachbarrieren gearbeitet.
Agnes Steinmetzer studierte Psychologie (B.Sc.) und interkulturelle Psychologie (M.Sc.) und absolvierte langfristig die universitären Zusatzausbildungen „Interkulturelle Kompetenz“ und „Interkulturelle Trainerin“ sowie die Trainer*innen-Qualifizierung „Methodenkompetenz für 31 Interkulturelle Öffnungsprozesse“. Im Mai 2025 wird die zudem die Ausbildung „Modern Leadership & Resilienz“ abschließen. Seit 2017 begleitet sie in der Fachstelle Interkulturelle Öffnung diverse Einrichtungen in vielfalts- und diskriminierungssensiblen Öffnungsprozessen. Ein Schwerpunkt von Agnes Steinmetzer ist die Begleitung von Kindergärten, bei der einfache Sprache eine zentrale Rolle für die Zusammenarbeit mit den Familien spielt.
6-23-20: Mehrsprachigkeit, Community Building und Sprachförderung: Demokratiebildung ko-kreativ gestaltet
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Dieses Seminar bietet eine interdisziplinäre Plattform zur Erforschung der Verbindung von Mehrsprachigkeit, Community Building und Sprachförderung als zentrale Elemente der Demokratiebildung. Er legt den Fokus darauf, wie Sprachen als Instrumente des Zusammenhalts und der Partizipation in Gemeinschaften wirken und wie ko-kreative Ansätze genutzt werden können, um demokratische Werte zu fördern. Dieses Seminar verbindet theoretische Ansätze mit praktischer Umsetzung, um die Teilnehmerinnen optimal auf Herausforderungen und Chancen in mehrsprachigen, interdisziplinären und transkulturellen Kontexten vorzubereiten.
Ziele
Die Teilnehmenden setzen sich mit dem Potenzial von Mehrsprachigkeit für demokratisches Miteinander auseinander, entwickeln Kompetenzen im Community Building und erproben ko-kreative Methoden zur Sprachförderung im Kontext von Demokratiebildung.
- Verständnis der Bedeutung von Mehrsprachigkeit in der demokratischen Bildung und Partizipation
- Entwicklung effektiver Strategien zum Community Building durch ko-kreative Methoden. – Förderung der Sprachkompetenz als Werkzeug zur gesellschaftlichen Teilhabe und Mitbestimmung
- Erarbeitung von Ansätzen zur Stärkung demokratischer Prozesse in mehrsprachigen Kontexten
Seminarinhalte
- Einführung in die Konzepte von Mehrsprachigkeit und Sprachförderung.
- Analyse von Fallstudien zu Community Building und Demokratiebildung in mehrsprachigen Kontexten.
- Strategien zur ko-kreativen Gestaltung von Bildungsprozessen.
- Erarbeitung und Umsetzung von Projekten zur Förderung von Sprachkompetenz und demokratischer Partizipation. Handlungskompetenzen:
- Fähigkeit zur Leitung und Moderation mehrsprachiger und multikultureller Gruppen.
- Entwicklung von Sprachförderprogrammen, die auf die Bedürfnisse diverser Gemeinschaften abgestimmt sind.
- Einsatz ko-kreativer Methoden zur Stärkung gemeinschaftlicher Entscheidungsprozesse. – Förderung interkultureller Dialoge und Integration.
Methoden
Unter anderem
- Praxisorientierte Workshops und kreative Projektarbeiten
- Einsatz von Szenarien, um reale Situationen nachzustellen
- Diskussionen zur Förderung des Austauschs und der Kollaboration
- Anwendung digitaler Werkzeuge zur Unterstützung mehrsprachiger Bildung
- Multimediale Vorträge, Erfahrungsaustausch, prozessorientierte Simulationen (KI-Tools)
- Gruppenarbeit (Fokusgruppen)
- Fallstudienanalyse: Untersuchung konkreter Beispiele, um das Gelernte zu vertiefen
- Interaktive Übungen
- Entwicklung von Strategien/Konzepten zur Sprachförderung und eigener co-kreativer Lernformate
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
6-3-4: Vielfalt erwünscht - Handwerkszeug für die interkulturelle Öffnung unserer Beratungsstelle
Träger: AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V., Fachstelle Interkulturelle Öffnung
Verschiedene Biographien, Sprachkenntnisse und kulturelle Einflüsse prägen Deutschland heute. So vielfältig wie die Gesellschaft sind auch Ihre Klientinnen und Klienten. Kulturelle Unterschiede und die Folgen von Migrationsprozessen können Chancen, oft aber auch Herausforderungen darstellen.
Welche Aspekte sollten in der interkulturellen Beratung beachtet werden und welche Herausforderungen gibt es? Wie Sie Sicherheit im Umgang mit Menschen mit Migrationshintergrund gewinnen? Und warum nutzen Menschen mit Migrationshintergrund hauptsächlich Migrationsberatungsstellen, nicht aber Regelberatungen? Welche Zugangsbarrieren gibt es für Menschen mit Migrationshintergrund bei Beratungsstellen? Wie kann das Angebot der Beratungsstelle alle Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund erreichen?
Seminarziele
Im Seminar lernen Sie das Konzept der Interkulturellen Öffnung kennen, das den professionellen Umgang mit vielfältigen Klientinnen und Klienten unterstützt. Gemeinsam erarbeiten wir Schritte der Interkulturellen Öffnung für Ihre Beratungsstelle, um der kulturellen Vielfalt aller (potentiellen) Nutzerinnen und Nutzer gerecht zu werden und ihr gelassen und professionell begegnen zu können.
Inhalte
- Grundlagen Interkultureller Öffnung: Was heißt Interkulturelle Öffnung? Inhalt und Ziele, Best Practice, Relevanz Interkultureller Öffnung der Beratungsstelle
- Interkulturalität in der Beratung: Herausforderungen und Schwierigkeiten, Methoden für einen sicheren Umgang mit Interkulturalität
- Analyse der eigenen Institution: Selbstcheck mit dem Gütesiegel „Interkulturell Orientierte Einrichtung“
- Strategien und Methoden: Entwicklung weiterer Schritte zur Interkulturellen Öffnung Ihrer Beratungsstelle
Methoden
Input, Selbsterfahrungsübungen, Gruppendiskussionen, Analyse der eigenen Institution, Gruppenarbeit
Trainerinnen
Maria Brückner, Dorina Kastrati, Yvonne Ruhnau oder Antje Schlemmer: AWO Regionalverband Mitte-West-Thüringen e.V., Fachstelle Interkulturelle Öffnung
Maria Brückner studierte Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Soziologie (M.A.). Ein universitäres Zertifikat in der pädagogischen Organisationsberatung rundet ihre akademische Laufbahn ab. Durch ihre mehrjährige Arbeit in der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer*innen (MBE) kann sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und diesen in die Seminare einbeziehen. Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung leitet sie seit 2019.
Antje Schlemmer studierte Soziale Arbeit und Sozialpädagogik (Diplom) mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Von 2012-2023 arbeitete sie im Bereich nachhaltige Arbeitsmarktintegration von Menschen mit geringeren Chancen. Von 2015 – 2023 koordinierte sie internationale Austausche eines Bildungsträgers und ist vertraut mit den Themen Organisations- und Projektentwicklung und Perspektivwechseln. Sie war zudem 2 Jahre lang als zertifizierte EURES-Beraterin tätig und unterstützte vielfältige Unternehmen zum Thema kultursensible Einarbeitung von Fachkräften aus Europa und interkultureller Öffnung. Ihre Weiterbildung als Xpert Culture Communications Skills Trainerin schloss sie 2023 erfolgreich ab. Bereits vorab sammelte sie wertvolle Erfahrungen bei mehrmonatigen Auslandsaufenthalten in Großbritannien und Belgien, unterstütze Gruppen mit Theorie und Praxisbezug in interkulturellen Trainings und begleitete Austausche in Ungarn und Finnland.
6-3-5: Vom Umgang mit Anerkennung. Vielfalt in der Praxis der Beratung
Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
Oft neigen Menschen dazu, nach Unterschieden zu fragen, statt über Gemeinsamkeiten zu sprechen. Auch im Alltag eines Beratungsdienstes erscheint es gelegentlich hilfreich, sich durch die Verwendung von Klischees abzugrenzen. Dies birgt aber auch die Gefahr des Ausschlusses „Anderer“. Offene Gesellschaften hingegen leben vom Austausch über unterschiedliche Werte und Normen, die hinter Überzeugungen und Lebensweisen stehen. Für Beraterinnen und Berater stellt es nicht zuletzt Teil ihres professionellen Handelns dar, sich kritisch mit den eigenen Bildern im Kopf auseinanderzusetzen.
Seminarziele
Angelehnt an Methoden aus dem Anti-Bias-Ansatz wird sich im Seminar den Begrifflichkeiten „Vielfalt“ und „Diskriminierung“ praktisch angenähert. Eigene Erfahrungen mit Diskriminierungssituationen zu reflektieren stellt dabei die Basis dar. Grundlegend für diese und andere Sensibilisierungsübungen ist das Hinterfragen der eigenen Haltung, um so die Wahrnehmung für Ungerechtigkeiten zu schärfen und „Normalität“ zu hinterfragen. Erlernt wird ein professioneller Ansatz, der Diversität im Arbeitsalltag produktiv berücksichtigt sowie eine Kultur der Anerkennung pflegt. Des Weiteren werden im Seminar vielfaltsbewusste und diskriminierungskritische Handlungsstrategien für den Beratungsalltag entwickelt und erprobt.
Inhalte
- Chancen und Herausforderungen von Vielfalt bzw. Vielheit
- Stereotype und Diskriminierungsformen
- Möglichkeiten der (Selbst-)Reflexion
- Auseinandersetzungen mit Wertvorstellungen in der Institution
- Auseinandersetzungen mit eigenen Werten
- Fallbeispiele aus dem Berufsalltag
Methoden
Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele
Trainer
Christian-Friedrich Lohe, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW)
6-3-8: Giraffen und Elefanten in einem Haus – Chancen und Herausforderungen des Zusammenlernens und -lebens in Vielfalt
Träger: JugendSozialwerk Nordhausen e.V.
Unsere Gesellschaft wird bunter. Bunt ist schön, aber nicht einfach, wenn Menschen mit ihrem Anderssein mit den gesellschaftlichen Normalitätsvorstellungen kollidieren und im Umfeld nicht aufgefangen werden. Beratungsdienste sind mit Menschen konfrontiert, die vielfältige belastende Erfahrungen gemacht haben. Zunehmend kommen spezifische Erfahrungen aus Flucht und Traumatisierung, Diskriminierung, Intoleranz und Vorbehalten hinzu. Mitarbeitende in Beratungsdiensten brauchen ein Wissen um die Rahmenbedingungen von Flucht und Asyl sowie um die Mechanismen von Diskriminierung. Sie brauchen interkulturelle Handlungskompetenz und einen Überbau, der ihnen diskriminierungsfreies Handeln im eigenen Arbeitsfeld ermöglicht.
Seminarziele
Ziel des Seminars ist es, zum einen Hintergrundwissen für irritierende oder problematische Situationen in Ihrem Arbeitsalltag zu vermitteln. Zum anderen werden diskriminierende Strukturen und deren Folgen aufgedeckt. Anschließend wird aufgezeigt, welche professionellen Haltungen und Herangehensweisen hilfreich für die erfolgreiche Beratung mit vielfältigen Menschen sind. Vorhandene positive Praktiken und Erfahrungen werden gewürdigt und darauf aufbauend weitere Maßnahmen auf dem Weg zu inklusiven Kulturen, Leitlinien und Praxis erarbeitet. Dabei wird der Selbstreflexion besondere Bedeutung zugemessen.
Inhalte
- Die konkreten Seminarinhalte werden im Vorfeld mit Ihnen anhand Ihrer konkreten Bedürfnisse abgestimmt. Hier eine mögliche Auswahl:
- Grundbegriffe der interkulturellen Kommunikation, z.B. die Kulturgebundenheit unseres Wahrnehmens, Denkens und Handelns, der Umgang mit Fremdheit, Kulturschock, interkulturelle Kompetenz, Flucht und Asyl …
- Aspekte, die dem gegenseitigen Respekt und gelingender Kommunikation während einer Beratung entgegenstehen
- Die Dimensionen von Vielfalt – auch in der eigenen Beratungsstelle – und praktische Anregungen zur Berücksichtigung im Arbeitsalltag
- Stereotype und Diskriminierungsformen
- Gemeinsame Erarbeitung hilfreicher Haltungen und Handlungen in multikulturellen Settings
Methoden
Impulsreferate, Rollenspiele, Reflexionsrunden, Einzel-, Kleingruppen- und Plenumsarbeit, Fallarbeit, Filme, Fotoarbeit, Diskussionen, Übungen zur Selbsterfahrung. Sie erleben eine wissenschaftlich fundierte und praxisbezogene Fortbildung, jedoch keine, aus der Sie ohne die persönliche Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Ihrer eigenen Prägung und mit Ihrem Arbeitsumfeld Lernerfolge erzielen werden.
Trainerin und Trainer
Ines Gast oder Franz Funkel, JugendSozialwerk Nordhausen e.V.
Ines Gast ist Diplom-Sprachmittlerin und anerkannte Fachkraft in sozialpädagogischen Handlungsfeldern, Trainerin für den Kompetenznachweis International und in vielfältigen Zusammenhängen erfahren in der Arbeit mit internationalen und interkulturellen Gruppen. Sie ist externe Lehrbeauftragte an der Hochschule Nordhausen in den Studiengängen Gesundheit und Soziales sowie Sozialmanagement. Seit 2015 ist sie Referentin im Landesprogramm Denk Bunt.
Franz Funkel studierte Public Management und öffentliche Betriebswirtschaftslehre. Als Projektverantwortlicher und Koordinator des Freiwilligenmanagement, insbesondere des europäischen Freiwilligendienstes im JugendSozialwerk Nordhausen e.V., konnte er vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen sammeln. Zudem war der Trainer Koordinator des Nordhäuser Netzwerks zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und ist Projektmitarbeiter im Inklusionsprojekt „Bildung und Freizeit für ALLE“. Seit 2016 ist er Referent im Landesprogramm Denk Bunt.
6-3-20: Transkulturelle Bildung, Vielfalt und Toleranz: Interkulturelle, interdisziplinäre und internationale Lehr- und Lernwerkstätte
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Das Seminar rund um transkulturelle Bildung, Vielfalt und Toleranz beinhaltet viele grundlegende Aspekte, die darauf abzielen, die transkulturelle, transformative und interdisziplinäre soziale Kompetenzen und das Verständnis für eine globalisierte Welt zu fördern. Das Seminar sollte so gestaltet sein, dass es ein inklusives und respektvolles Umfeld schafft, in dem alle Teilnehmenden ermutigt werden, ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einzubringen.
Ziele
- Sensibilisierung und Kompetenzerwerb zu transkultureller Bildung, Förderung von Vielfalt und Toleranz in interkulturellen und internationalen Kontexten
- Förderung von Toleranz und Verständnis für das kulturelle Vielfalt, Unterschiede und Ähnlichkeiten
- Entwicklung transkultureller Kompetenzen in heterogener sozialer Umgebung, um effektiv in diversen Teams zu arbeiten
- Stärkung der transformativen Lernfähigkeiten, die dazu beitragen, Reflexion und kritisches Denken zu fördern
- Vorbereitung auf internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit durch praxisorientierte Methoden und Fallstudien
Seminarinhalte
- Einführung in die transkulturelle Bildung: Definitionen, Theorien und Modelle
- Demokratieverständnis, Studien zu Vielfalt und Toleranz: Macht- und Privilegien-bewusstsein, Stereotype und Vorurteile
- Methoden des interkulturellen und transkulturellen Lehrens und Lernens: Praxisbeispiele, Fallstudien und Erfahrungsaustausch
- Transformatives Lernen und kritisches Denken: Werkzeuge zu Selbstreflexion und Perspektivwechsel
- Konzepte/Projekte und Fallstudien: Arbeit an konkreten Herausforderungen und Lösungen im globalen Kontext
- Interaktive Konzept-Labs/Workshops
Methoden
- Interaktive Präsentationen/Workshops: Ermöglichen praxisnahes Lernen durch Visualisierung/Rollenspiele und Simulationen
- Gruppenarbeiten: Förderung von Teamarbeit und Austausch von verschiedenen Perspektiven
- Reflexionsübungen: Individuelle und Gruppenreflexionen zur Förderung des kritischen Denkens
- Blended-Learning-Ansätze: Kombination von Online- und Offline-Ressourcen zur Flexibilisierung des Umgangs und der Kommunikation
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
6-32-20: Demokratie für das 21. Jahrhundert: Lehr- und Lernwerkstatt Realitäten, Wahrheiten und wenn das Gute hereinplatzt!
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
In diesem Seminar wird die Planung transformativen Lehrens und Lernens zu Fragen der politischen Bildung, der Bildung nachhaltiger Entwicklung und dem Konstruieren von entsprechenden Konzepten zum Thema. Im Zentrum steht die Frage, wie demokratische Werte, nicht nur im schulischen Alltag, sondern im gesellschaftlichen Leben nachhaltig hier und jetzt Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeistern können – jenseits von Gewalt, durch Dialog und Einbeziehung in Beteiligungsprozesse. Die Haltung zum eigenen Theorie-Praxis-Transfer und das Konzipieren von Anwendungsaufgaben (Learning Outcomes) werden angeregt. Denn inter- und transdisziplinäre kritische Auseinandersetzung entlang realweltlicher Herausforderungen sollen in der projektbasierten Bildung als Verhaltensimpulse gegen Gewalt, Klischees und Vorurteile dienen. Es wird über die Rolle der Familie, Gruppenhierarchie, Emotionen, Zugehörigkeit und Selbstbewusstsein als Teil von Bildungsprozessen diskutiert und über transformierten Lebensmodelle und Identitäten debattiert. Teilnehmende haben die Gelegenheit, ihre eigene Gestaltung von Bildungsprozessen inkl. Methoden und Feedback zu reflektieren.
Ziele
Die Teilnehmenden reflektieren die Herausforderungen und Chancen zeitgenössischer Demokratien im 21. Jahrhundert, hinterfragen Konzepte von Wahrheit und Realität in politischen Diskursen und entwickeln Kompetenzen für konstruktive, demokratische Kommunikation, Partizipation, Konflikte erkennen und bewältigen.
- Verständnis für die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Realitäten weltweit und lokal
- Reflexion darüber, wie Wahrheiten konstruiert, hinterfragt und manipuliert werden können
- Kompetenzen zur kritischen Analyse von Informationen und zur Förderung eines offenen Diskurses stärken
- Demokratie als lebendigen Prozess verstehen und partizipative Handlungsmöglichkeiten kennenlernen
- Eigene Überzeugungen und Handlungskompetenzen in demokratischen Prozessen reflektieren
- Theorie-Praxis-Transfer und nachhaltige Umsetzung demokratischer Prinzipien im Alltag und Beruf planen
Seminarinhalte
- Überblick zu politischen und gesellschaftlichen Veränderungen und Identitätstransformationen im 21. Jahrhundert, Einführung in die Herausforderungen für Demokratien (z.B. Populismus, Digitalität, Desinformation)
- Theorien zur Wahrheit, Realität, Informations-, Kommunikations- und Medienkompetenz
- Desinformation, Fake News und ihre Auswirkungen auf demokratische Prozesse
- Praktische Tools zur Überprüfung von Fakten und Quellen
- Beispiele erfolgreicher Teilhabe/Beteiligung, digitaler Demokratie-Tools und Theorie-Praxis-Transfers
- Haltung, Verantwortung und Engagement in der Demokratie, Rück- und Zusammenhalt. Umgang mit Konflikten und Meinungsverschiedenheiten
Methoden
Unter anderem Inputs, Impulsvorträge, Gruppenarbeit an Fallbeispielen, Analyse von journalistischen Texten und Social-Media-Beiträgen in Fokusgruppen, Workshop mit praktischen Übungen zur Faktenprüfung, Diskussionsrunden, Best-Practice-Beispiele, Entwicklung eigener partizipativer Projektideen, Konzeptentwicklung zu demokratischen Diskursen und Konfliktlösung, Selbstreflexion, Arbeit an individuellen Aktionsplänen
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
6-4-16: Queer-Refugees welcome! Kultursensibler Umgang mit Homo- und Transfeindlichkeit im Kontext Flucht und Migration
Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Das Engagement für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten bringt neben interkultureller Bereicherung auch eine konfliktreiche Konfrontation mit frauenverachtenden sowie homo- und transfeindlichen Einstellungen bei Menschen aus religiös-konservativ geprägten Kulturkreisen. Besonders für lesbische, schwule, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTTIQ*) bleiben weiterhin – trotz der Flucht bzw. Einwanderung in das sichere und rechtstaatliche Deutschland – Angsträume bestehen, da patriarchal-strukturierte Migrationsgemeinschaften neben kollektivem Schutz auch soziale Kontrolle über die Einhaltung traditioneller Werte und Lebensweisen ausüben.
Der Freistaat Thüringen bekennt sich neben dem Antidiskriminierungsschutz aufgrund von ethnischer und sozialer Herkunft, politischer, weltanschaulicher und religiöser Überzeugung auch zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Artikel 2 Absatz 3 der Verfassung: „Niemand darf wegen … seines Geschlechtes oder seiner sexuellen Orientierung bevorzugt oder benachteiligt werden.“ Diesen Grundsatz gilt es, ohne falsch verstandene Toleranz konsequent durchzusetzen.
Seminarziele
- Sensibilisierung für das Themenfeld „Sexuelle, geschlechtliche und kulturelle Vielfalt“ im Beratungskontext
- Klärung von Begrifflichkeiten wie Geschlecht, „Sex und Gender“, Heteronormativität, sexuelle Identität und Orientierung sowie Kenntnis über die Auswirkung der sog. „Gender-Debatte“ auf die Betroffenen
- Aneignung von kultursensiblen Kommunikationsstrategien, Verständnis des patriarchalen „Ehrkonzeptes“ und der religiös-geprägten „Scham-Kultur“ und professionelle Grenzen
Inhalte
- Wie leben LSBTTIQ*-Menschen in patriarchal geprägten Kulturkreisen? Welche Ängste und Gefahren sind für die Betroffenen als „Queer-Refugees“ in Deutschland verbunden?
- Welche Rechtsgrundlagen gibt es für Gender-Vielfalt? (Inter*Personen im Personenstandsgesetz/PStG, Geschlechtsangleichung im Transsexuellengesetz/TSG, Homosexuelle im Lebenspartnerschaftsgesetz/LPartG und der „Ehe für alle“ u.a.)
- Welche Argumentation hilft gegen Diskriminierung und wie werden kultursensibel klare Grenzen gesetzt? Wie kann eingewanderten Queer-Personen geholfen werden?
Methoden
interaktive und multimediale Inputs (PowerPoint und Videos), moderierte Diskussionen, Kleingruppenarbeit an Praxisbeispielen und Fallanalysen
Trainerin
Kathrin Schuchardt, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Seit 2003 arbeitet die studierte Diplomlehrerin als freiberufliche Bildungsreferentin und Demokratiepädagogin für verschiedene Bildungsträger in Thüringen und anderen Bundesländern. Ihr praktischer Horizont als Sozialarbeiterin erstreckt sich von Erfahrungen in der Stationären Jugendhilfe, Offenen Jugendarbeit/Streetwork über Konfliktmanagement/Mediation.
6-31-17: Islam: Theologische Grundlagen und religiöse Alltagspraxis
Träger: Violence Prevention Network e.V.
Für viele Musliminnen und Muslime ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität, der ihnen Orientierung und Halt vermittelt. Oft haben sie jedoch das Gefühl, nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft zu sein. Das Arbeitsfeld kann damit zum Austragungsort interreligiöser Konflikte werden. Nicht selten sind diese von gegenseitigen Vorurteilen und mangelndem Wissen um das Gegenüber geprägt.
Seminarziele
Im Seminar werden Ihnen Grundkenntnisse über Begriffe des Islam vermittelt. Ausgehend von eigenen Erfahrungen wird Ihnen mit Hilfe interaktiver Übungen Wissen vermittelt und zur Selbstreflexion angeregt.
Inhalte
- Theologische Grundlagen des Islam und religiöse Alltagspraxis
- Islam und sein Verhältnis zu Menschen- und Grundrechten, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit
- Rolle der Frau im Islam
- Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.
6-32-17: Religiös oder extremistisch? Handlungssicherheit im Umgang mit Radikalisierung
Träger: Violence Prevention Network e.V.
In Ihren Arbeitsbereichen kann es zu Situationen kommen, in denen Sie mit extremistischen bzw. fundamentalistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert sind. Dabei ist es meist schwierig, angemessen darauf zu reagieren.
Seminarziele
Im Seminar erhalten Sie Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus. Es wird ein weiter entwickeltes Verständnis der eigenen Berufsrolle angestrebt, das einen Dialog mit Menschen, die extremistische Denkmuster aufzeigen, ermöglicht. Der Schwerpunkt wird deshalb auf praxisrelevante pädagogische Denk- und Verhaltensweisen gelegt. Mit handlungsreflektierten Methoden geben wir Ihnen Orientierung und Sicherheit im Themenfeld.
Inhalte
- Überblick über die salafistische Szene und ihre differenzierten Erkennungsmerkmale
- Klassische Argumentationsmuster (als Rechtfertigung für Gewalthandlungen) und ihre Gegennarrative
- Begriffsbestimmung: Religion, Traditionalismus und Fundamentalismus
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, (mediale) Fallanalysen
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.
6-33-17: Muslim(innen)feindlichkeit und Islamkritik
Träger: Violence Prevention Network e.V.
Zuweilen gibt es auch in Thüringen Anflüge von Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen. Die Bandbreite reicht von abschätzigen, menschenverachtenden Äußerungen bis hin zur Eskalation von Gewalttaten. Die Grenzen zwischen der Islamkritik und dem Phänomen der Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen (Antimuslimischer Rassismus – GMF-) sind dabei oft fließend.
Seminarziele
- Verhaltenssicherheit im Sinne einer Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung für den Umgang mit vorurteilsmotivierten Menschen
- Eigenständigkeit bei der Erarbeitung konkreter Strategien in der Auseinandersetzung mit radikalen, demokratiefeindlichen sowie islamophoben Phänomen in Thüringen
- Nachhaltigkeit im Sinne einer dauerhaften Ansprechperson für den Themenbereich vor Ort
Inhalte
- Islam und Menschen islamischen Glaubens in der Alltagswahrnehmung und in den Medien
- Klärung und Einordnung von Begrifflichkeiten (GMF)
- Analyse von islamkritischen und -feindlichen sowie rassistischen Positionen und ihre Gegennarrative
- „Das Fremde und das Eigene“ – Haltung zwischen Verständnis und Grenzziehung
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.