Ehren- und Hauptamtliche in Vereinen
Fortbildungsangebote für Mitarbeitende in Vereinen und Initiativen sowie Ehrenamtliche
Nachfolgend finden Sie die Seminare zu den Qualifizierungsbereichen
- Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
- Stärkung der Demokratie und der demokratischen und menschenrechtsorientierten Alltagskultur
- Förderung von Vielfalt und Toleranz, interkulturelle Öffnung, interkulturelles und internationales Lernen
- Förderung von Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsformen
8-1-7 Argumentationstraining gegen diskriminierende Äußerungen
Träger: DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
„Das sind doch eh alles nur Wirtschaftsflüchtlinge, die sich hier ein schönes Leben machen wollen.“ Wie gehe ich mit tatsachenwidrigen Behauptungen und diskriminierenden Parolen um, wenn mein Gegenüber Argumente vielleicht gar nicht hören will? Wie entlarve ich Widersprüchlichkeiten, unlauteres Argumentieren und Befindlichkeiten, die möglicherweise hinter diesen Parolen stehen? Warum ist eine Entgegnung – auch der sympathischen Kollegin gegenüber – so wichtig und welchen „Kniff“ gibt es, damit mir die beste Erwiderung nicht erst abends beim Schlafen gehen einfällt?
In einem Argumentationstraining bieten wir für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vereinen und ehrenamtlich tätigen Menschen eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik an. Im Seminar erarbeiten wir anhand von Beispielsituationen aus dem konkreten Arbeitsalltag, was möglicherweise hinter diskriminierenden Äußerungen stehen kann und wie sinnvolle Entgegnungen aussehen können. Wir diskutieren, wann eindeutiger Widerspruch unumgänglich ist, wo eine inhaltliche Debatte Sinn machen kann und wann Grenzen des Argumentierens erreicht sind. Mit Informationen, Rollenspielen und Auswertungen zu Argumentationsstrategien werden Sie für die Auseinandersetzung mit diskriminierenden Äußerungen gestärkt.
Seminarziele
Sie:
- erkennen diskriminierende Äußerungen (auch als Teil Ihres Arbeitssettings und Alltags)
- reflektieren über Bedeutung und Notwendigkeit von Entgegnungen und
finden ein bzw. bestärken Ihr Standing - lernen diskriminierende Situationen zu analysieren und erkennen relevante Aspekte
für die Strategieauswahl - lernen Argumentationstechniken kennen und können Reaktionsstrategien diskutieren
- entwickeln, erproben und bewerten eigene Argumentations- und Reaktionsstrategien
Inhalte
- Kennzeichen von diskriminierenden Äußerungen
- Schwierigkeiten im Umgang mit diesen
- Argumentationsstrategien und Reaktionsmöglichkeiten
- Ausprobieren am Beispiel von Situationen aus dem eigenen Berufsalltag
Methoden
Gruppenarbeit in verschiedenen Formaten, Kurz-Input, angeleitetes Rollenspiel, moderierte Diskussion zur Reflexion und Ergebnissicherung, Feedbackmethoden
Trainerin
Melanie Pohner, DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
Die Trainerin ist langjährig als Bildungsreferentin in der Erwachsenenbildung tätig und leitet seit vielen Jahren Argumentationstrainings für die verschiedensten Zielgruppen.
8-1-10: Wir übernehmen Verantwortung und gestalten lebendige Demokratie
Träger: MOBIT e.V.
Seminarziele
Die Vereinigungsfreiheit im Grundgesetz der Bundesrepublik garantiert das Recht, sich zu gemeinsamen Zwecken und Zielen zusammenzuschließen und diese gemeinsam anzustreben. Sich auf gesellschaftspolitischer Ebene mit- und füreinander einzusetzen, bildet das Herzstück einer demokratischen Gesellschaft.
Engagierte Personen in lokalen Initiativen und Vereinen können auf unterschiedliche Weise mit extrem rechten Aktivitäten oder Einstellungsmustern konfrontiert sein. So kann es bspw. zu Verunsicherungen kommen, wenn ein aktives Vereinsmitglied RechtsRock Konzerte besucht. Oder ein Verein engagiert sich für Geflüchtete und gerät durch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten in den Fokus extrem rechter Akteur*innen.
In der Fortbildung wird ein grundlegender Überblick über die extrem rechte Szene in Thüringen und deren Erscheinungsformen vermittelt. Daneben richten sich die inhaltlichen Schwerpunkte auf konkrete oder potentielle Berührungspunkte mit entsprechenden oder ähnlichen Vorfällen im Vereinsalltag. Im Mittelpunkt steht das Ziel, einen souveränen Umgang der Vereinsmitglieder mit extrem rechten Vorkommnissen zu entwickeln und zu einer Stärkung und Festigung demokratischer Werte beizutragen.
Inhalte
- Darstellung von Struktur(en), Relevanz sowie Ideologie und strategischer Ausrichtung von extrem rechten Parteien, Organisationen, Gruppierungen und Akteur*innen in Thüringen
- Vermittlung von Erkennungsmerkmalen und Bedeutung von extrem rechter Symbolik und menschenverachtender Botschaften
- Erarbeitung von Handlungskompetenzen im Umgang mit extrem rechten Vorkommnissen
Stets ist eine individuelle Zusammenstellung diverser Schwerpunkte und Fragestellungen im Themenfeld möglich.
Methoden
Je nach Format (Wissensvermittlung, Workshop-Charakter) und Zielgruppe können neben Vorträgen und Diskussionen verschiedene interaktive Elemente und Methoden zum Einsatz kommen.
Referent*innen-Team
Die Referent*innen (u.a. Soziologie, Sozialpädagogik, Politikwissenschaft) verfügen über umfangreiche Kenntnisse im Themenkomplex extreme Rechte und im Bereich zivilgesellschaftlicher Prozesse sowie in der Beratungs- und Bildungsarbeit.
8-1-20: KI und co-kreative Bildung nachhaltiger Entwicklung als Mittel gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Das Seminar zu den Themen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit in Kombination mit dem Einsatz von KI-Tools, transformativer Didaktik und co-kreativer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in mehrsprachigen und sozial heterogenen Lerngruppen ist ein hoch aktuelles und komplexes Thema. Es bietet eine ganzheitliche Bildungserfahrung, effektive Argumentationstechniken zur Förderung von Dialog und kritischem Denken, befähigt Teilnehmende dazu, aktiv gegen Gewaltbereitschaft, Rechtsextremismus und Populismus in ihren jeweiligen Bereichen vorzugehen sowie überzeugend und effektiv in verschiedenen Kontexten zu kommunizieren. Diese Fortbildung bietet optimale Kombination von Theorie und Praxis (Theorie-Praxis-Transfer). Sie richtet sich auch an alle, die ihre Kommunikations- und Argumentationsfähigkeiten verbessern möchten. In einer Welt, die von komplexen sozialen, politischen und kulturellen Fragestellungen geprägt ist, ist es entscheidend, fundierte Argumente zu entwickeln, überzeugend zu präsentieren und praktische Fähigkeiten zu vermitteln.
Ziele
Verbesserung der rhetorischen Fähigkeiten in Diskussionen und Präsentationen (überzeugende Kommunikation), Auseinandersetzung mit Fragen der Demokratie, Toleranz, internationales Zusammenwirken in multikulturellen und mehrsprachigen Klassen/gefährdeten Gruppen, Präventionsarbeit gegen Radikalisierung.
- Vermittlung von Wissen über die Entstehung und die Mechanismen von Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
- Einsatz von KI-Tools, um empirische Datenanalyse und Radikalisierungsprozesse besser zu verstehen und anzuwenden
- Förderung von BNE und co-kreativen Methoden zur Bekämpfung von Intoleranz und Diskriminierung
- Entwicklung von Strategien zur Prävention und Intervention in transkulturellen/multikulturellen Kontexten
Seminarinhalte
- Theoretische Grundlagen: Geschichte, Ideologien und Einfluss des Rechtsextremismus und Populismus
- Technologischer Einsatz: Einführung in KI-Tools und ihre Anwendungen bei der Erkennung und Analysen von Extremismus und Fakes in Social Media
- Kommunikative Fähigkeiten: Umgang mit Menschenfeindlichkeit in verschiedenen Kommunikationsformen
- BNE-Methoden: Ansätze und Beispiele für kreative Bildungsprojekte zur Förderung von Toleranz und Demokratieverständnis
Methoden
Unter anderem Impulsvorträge mit Brainstorming und moderierter Diskussion, Gruppenarbeiten, Analyse von Fallbeispielen, Fokusgruppen mit Kreativarbeit, Simulationen, Rollenspiele und Szenarios, Entwicklung eigener Unterrichtskonzepte mit KI-Elementen zur Demokratieförderung, Planung eines Projekts/einer Unterrichtseinheit mit co-kreativen KI-Tools, Design Thinking Ansatz (Werkzeug KI-Tools)
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
8-12-7: Leben nach der Flucht – zwischen Willkommenskultur und Abschottung
Träger: Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
In der öffentlichen Debatte zum Thema „Flucht und Asyl“ liegt der Schwerpunkt häufig auf vermeintlichen Gefahren und scheinbar unlösbaren Herausforderungen für die Gesellschaft. Zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache gehört es, gezielte, suggestive Fehlinformation über Geflüchtete zu verbreiten. Parallel setzen sich vielerorts viele Engagierte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Geflüchtete ein. Im Seminar „Grundlagenwissen Flucht und Asyl“ werden der Stimmungsmache Fakten entgegen gesetzt und Unterstützerinnen und Unterstützer gestärkt.
Seminarziele
Im Seminar erhalten Sie Argumentationshilfen für Demokratie und Weltoffenheit und werden für das Thema „Flucht und Asyl“ sensibilisiert. Somit wird ein sachliches Gegengewicht zur (rechtspopulistischen) Stimmungsmache und gezielten, suggestiven Fehlinformation gesetzt und die Handlungssicherheit der prodemokratischen Akteurinnen und Akteure gestärkt. Sie werden zudem befähigt, sich solidarisch und menschenrechtsorientiert für und mit Geflüchtete(n) einzusetzen. Ein an humanitären und an menschenrechtlichen Standards orientierter Umgang mit den Themen „Flucht und Asyl“ und der Abbau von Vorurteilen, Rassismus und Fehleinschätzungen sind dabei zentrale Ziele.
Inhalte
- Aktuelle Zahlen und Fakten zu Flucht und Asyl
- Aktuelle Grundlagen des Asylrechts in Deutschland
- Ablauf von Asylverfahren in Thüringen, Rahmenbedingungen der Aufnahme von Geflüchteten
- Aktuelle politische Situation und Menschenrechte (auch über Thüringen hinaus)
- Austausch über die aktuellen Debatten im Themenbereich „Flucht und Asyl“
- Möglichkeiten der ehrenamtlichen und solidarischen Unterstützung
- Darstellung der Perspektiven von Geflüchteten
- Bedarfsorientierte Schwerpunkte
Methoden
PowerPoint-Vortrag, interaktive Kleingruppen- und Plenumsarbeit, moderierte Austausch- und Diskussionsrunden, Selbstreflexion, Verwendung der Methodensammlung „Baustein zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit“
Trainerinnen und Trainer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flüchtlingsrat Thüringen e.V.
8-12-19: „War doch nur Spaß!?“ – Für eine gelingende Intervention bei diskriminierenden Einstellungen
Träger: Distanz – Distanzierungsarbeit, jugendkulturelle Bildung und Beratung e.V.
„War doch nur Spaß!?“ begegnet Haupt- und Ehrenamtlichen in Vereinen in ihrem Alltag immer wieder, wenn abwertende Äußerungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder diskriminierende Haltungen geäußert oder gezeigt werden. Wie kann ich angemessen reagieren? Wie kann interveniert werden, ohne die Beziehung zum Jugendlichen zu gefährden? Und was erzeugt in solchen Situationen eigentlich meine Unsicherheit?
Inhalte und Ziele
Beispiele aus der Praxis der Referent*innen und Teilnehmenden werden professionell gerahmt durch die Vermittlung diverser Gesprächstechniken. Es geht um den Umgang mit vermeintlichen Argumenten, um die Kontrolle in Diskussionen zu bewahren und nicht zuletzt, um die eigene Sicherheit.
Interventionsmöglichkeiten und deren genaue Umsetzung hängen stark von expliziten Settings und vorhandenen Ressourcen ab. Diese Abhängigkeit und sich daraus anbietender Interventionslogiken wird im Bildungsbaustein reflektiert, auf die eigene konkrete Praxis bezogen und mit Hilfe eines Barometers Radikalisierungsstufen visualisiert. Hierbei wird nicht allein die Person in den Blick genommen, die sich diskriminierend äußert, sondern auch das zuschauende Umfeld mit bedacht.
Methoden
Im Seminar werden systemisch-lösungsorientierte sowie biografisch-narrative Gesprächstechniken vermittelt und deren Vor- / Nachteile für eine Intervention erschlossen.
Um Interventionen möglichst nachhaltig und nicht allein reaktiv zu gestalten, werden pädagogische Hebelpunkte entwickelt, die an individuellen Hinwendungsmotiven zu menschenverachtenden Einstellungen ansetzen.
Trainerinnen und Trainer
Referentinnen und Referenten des Distanz e.V. Weimar
Ein Bildungsbaustein von den Autor*innen des Buches „Den Einstieg in den Rechtsextremismus verhindern. Aufsuchende Distanzierungsarbeit gegen Radikalisierung bei jungen Menschen. Ein Leitfaden“. Verlag Barbara Budrich, 2024.
8-12-20: Elternarbeit: Familien gegen Rechtextremismus und Gewaltbereitschaft für Demokratieverständnis und friedliches Miteinander
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Diese Fortbildung richtet sich an Eltern und Erziehungsberechtigte, die lernen möchten, wie sie aktiv gegen Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft in ihrem Umfeld vorgehen können. Durch die Stärkung des Demokratieverständnisses, Sprachförderung und die Förderung eines friedlichen Miteinanders in der Familie und darüber hinaus werden die Teilnehmenden befähigt, positive Werte zu vermitteln und vorbildhaft zu wirken. Dieser Kurs bietet eine praxisnahe und umfassende Grundlage für alle, die in der Familie, Schule und Gesellschaft aktiv gegen Rechtsextremismus vorgehen und ein friedliches Zusammenleben fördern möchten. Durch kreative und kooperative Lernansätze wird ein aktiver Beitrag zur Stärkung der demokratischen Gesellschaft gefördert.
Ziele
Die Teilnehmenden stärken ihre Kompetenzen, um Familien effektiv in der Prävention gegen Rechtsextremismus und Gewalt zu unterstützen. Sie lernen Methoden kennen, um Demokratieverständnis zu fördern und ein friedliches Miteinander in Familien und Gemeinschaften zu ermöglichen.
- Sensibilisierung für die Herausforderungen von Rechtsextremismus und Gewalt in Familienkontexten
- Verständnis für demokratische Werte und deren Bedeutung in Familie und Erziehung/Bildung stärken
- Strategien zur Prävention von Radikalisierung und Gewalt bei Familien vermitteln
- Methoden zur Förderung eines friedlichen Miteinanders und konstruktiver Kommunikation erproben
- Entwicklung von Werkzeugen und Materialien für die praktische Zusammenarbeit von Eltern, Lehrenden, Lernenden
Seminarinhalte
- Einführung in Begriffe und Phänomene; Ursachen und Zusammenhänge von Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft (auch häusliche Gewalt) in Familien
- Wertevermittlung und Demokratieverständnis in Familien/Elternarbeit
- Erkennen von Warnzeichen und Risikofaktoren von Radikalisierung und Gewalt bei Familien
- Kommunikationstechniken (z.B. gewaltfreie Kommunikation) und Konfliktlösungsstrategien
Methoden
Unter anderem Input-Vorträge, Gruppendiskussionen, Fokusgruppen, Lehr- und Lernwerkstatt, Fallbeispielarbeit, Übungen und Rollenspiele, Design Thinking Ansatz (Werkzeug KI-Tools), Inner Development Goals (IDG), Konzeptarbeit
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
8-2-5: Demokratie als Experiment - Warum Zivilgesellschaft für die Demokratie so wichtig ist
Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
„Demokratie funktioniert nicht ohne Demokratinnen und Demokraten!“, lautet eine These in Erklärungsansätzen über das Scheitern der Weimarer Republik. Wie aber kann ich Demokratin bzw. Demokrat sein und welche demokratischen Schlüsselkompetenzen sind dafür wichtig? Was heißt eigentlich Zivilgesellschaft?
Seminarziele
Ziel des Seminars ist es, sich der eigenen Einstellungen bewusst zu werden, einen inneren Werte-Kompass zu erstellen und demokratische Fähigkeiten wie Sprach-, Empathie-, Konfliktfähigkeit und Gestaltungswille zu trainieren. Die Funktions- und Wirkungsweisen von Demokratie werden des Weiteren erschlossen. Rechtliche und gesellschaftliche Grundlagen stehen weiterhin im Mittelpunkt des Seminars sowie die Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Gefahren für den demokratischen Prozess in Ihrem Verein. Zudem werden Visionen entwickelt, um demokratische Prozesse im gesellschaftlichen Nahraum zu ermöglichen, zu reflektieren und zu verbessern.
Inhalte
- Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Zivilgesellschaftlichen Bildung“
- Beschäftigung mit der Demokratie, verstanden als Prozess
- Diskussion und Reflexion der eigenen Institution und Rolle in der Demokratie
- Einordnung von Gefahren für die Demokratie
- Beispiele zur Mitbestimmung und Entscheidungsfindung im Berufsalltag
Methoden
Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch, Kleingruppengespräche, prozessorientierte Simulationen, Rollenspiele
Trainer
Christian-Friedrich Lohe, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW)
8-2-12: Demokratie auf der Tagesordnung – demokratiebewusstes Handeln in Vereinen
Träger: toolpool
Vereine und Verbände sind ihrer Natur nach demokratische Orte. Es wird diskutiert, nominiert und abgestimmt. Entscheidungen entstehen durch den Widerstreit von Meinungen. Die großen Begriffe wie Unantastbarkeit der Menschenwürde, Redefreiheit, freie Meinungsäußerung, aktives Wahlrecht, Minderheitenschutz, Solidarität etc. mit denen man Demokratie gemeinhin charakterisieren kann, wirken da oft etwas sperrig. Trotz oder gerade wegen der vermeintlichen demokratischen Selbstverständlichkeit gibt es in Vereinen und Verbänden in Sachen Demokratie manchmal noch so manches dicke Brett zu bohren. Gleichzeitig sind Vereine wichtige Multiplikatoren für das aktive Eintreten für Demokratie.
Seminarziele
Aus diesem Grund lädt das Seminar haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vereinen und Verbänden ein, sich neu zu versichern, sich demokratisch zu stärken und das eigene Wissen als Demokratin und Demokrat aufzufrischen. Die Fortbildung regt die Reflexion und überaus spannende Diskussion zu demokratischen Prinzipien, der Demokratie als Gesellschaftssystem, das die Grundlage für unser Gemeinwohl ist, und die Auseinandersetzung nicht nur mit den positiven sondern auch den Schwachstellen der Demokratie und welchen Gefahren sie ausgesetzt ist, an. Auf Wunsch kann das demokratische Miteinander im Verein betrachtet werden.
Inhalte
- Selbstverständnis und Selbstvergewisserung als Demokratin und Demokrat
- Auseinandersetzung mit demokratischen Grundprinzipien und Gefahren für die Demokratie
- Bedeutung von Demokratie für das Miteinander im (beruflichen) Alltag
- Konzept der „informierten Bürgerin“ / des „informierten Bürgers“ für die eigene, aufgeklärte Meinungs- und Entscheidungsfindung und das demokratische Handeln
Methoden
Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Übungen aus dem Bereich Menschrechtsbildung, Demokratiepädagogik und Betzavta, soziometrische Übungen, Selbstreflexion, Inputs, Austausch
Trainerin
Christin Voigt, toolpool Erfurt
Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit 19 Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Qualifizierung von Fachkräften auf nationaler wie internationaler Ebene. Seit 2014 ist sie als Trainerin im Landesprogramm „Denk Bunt“ aktiv und hat mehr als 50 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Fortbildungen im Bereich der Demokratiepädagogik. Des Weiteren ist sie vertraut mit dem Anti-Bias- und Diversity-Ansatz sowie in der Moderation von Partizipationsprozessen. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.
8-2-20: Rede Deutsch! Ich verstehe kein Wort! Ich schon! – Stärkung der menschenrechtsorientierten Alltagskultur und Kommunikationskompetenz – Mehrsprachigkeit zum Vorteil nutzen
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Was hat Mehrwert der Mehrsprachigkeit mit Demokratiebildung zu tun? Mehrsprachigkeit und Demokratiebildung sind auf mehreren Ebenen miteinander verknüpft, da beide Konzepte eine inklusive und vielfältige Gesellschaft, respektvolles Miteinander und gegenseitige Wertschätzung fördern. Die Teilnehmenden der Fortbildung stärken ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihre Sensibilität für eine menschenrechtsorientierte Alltagskultur. Sie lernen, Mehrsprachigkeit als Ressource in interkulturellen und mehrsprachigen Kontexten wertzuschätzen und kommunikative Barrieren in heterogenen Gruppen zu überwinden.
Ziele
- Verständnis für das Thema Menschenrechte, Alltagskultur, Heterogenität und Mehrsprachigkeit schaffen
- Reflexion der eigenen Kommunikationskompetenz und interkulturellen Sensibilität
- Methoden kennenlernen, um Mehrsprachigkeit im Alltag und Beruf bewusst einzusetzen
- Erarbeitung konkreter Handlungsmöglichkeiten zur Förderung einer menschenrechtsorientierten Kommunikation, Wertschätzung des gesellschaftlichen Nutzens der Mehrsprachigkeit im wirtschaftlichen Kontext, Balance zwischen Muttersprache und Zielsprache
- Entwicklung eigener Strategien und Methoden des Potentials von Mehrsprachigkeit für den Alltag und Beruf
Seminarinhalte
- Einführung in menschenrechtsorientierte Alltagskultur; Bedeutung von Mehrsprachigkeit in einer heterogenen hybriden Gemeinschaft und der Gesellschaft
- Kommunikationsmodelle, Sprachbarrieren im Alltag, Vorurteile und Missverständnisse
- Strategien zur Nutzung von Mehrsprachigkeit als Ressource: einfache sprachliche Hilfsmittel, nonverbale Kommunikation, KI-Unterstützung, digitale Blogs, Apps, Newsrooms
- Menschenrechtsorientierte Gesprächsführung, Umgang mit Konflikten und Diskriminierung, Inklusion durch Sprache vs. Verachtung und Vorurteile
- Entwicklung von Leitfäden und Kommunikationsregeln für mehrsprachige Situationen, Balance zwischen Muttersprache und Sprache des Lebensraums
Methoden
Unter anderem Input-Vortrag und moderierte Diskussion, Fokusgruppenarbeit, Selbstreflexion, Rollenspiele zu typischen Kommunikationssituationen, Erarbeiten von Praxisbeispielen, Simulation von Spielen/Gesprächen, Erarbeitung von Leitlinien, Szenarienarbeit, Entwicklung eines Maßnahmenplans oder kurzer Konzepte, Erstellung eines persönlichen Aktionsplans
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
8-23-20: Mehrsprachigkeit, Community Building und Sprachförderung: Demokratiebildung ko-kreativ gestaltet
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Dieses Seminar bietet eine interdisziplinäre Plattform zur Erforschung der Verbindung von Mehrsprachigkeit, Community Building und Sprachförderung als zentrale Elemente der Demokratiebildung. Er legt den Fokus darauf, wie Sprachen als Instrumente des Zusammenhalts und der Partizipation in Gemeinschaften wirken und wie ko-kreative Ansätze genutzt werden können, um demokratische Werte zu fördern. Dieses Seminar verbindet theoretische Ansätze mit praktischer Umsetzung, um die Teilnehmerinnen optimal auf Herausforderungen und Chancen in mehrsprachigen, interdisziplinären und transkulturellen Kontexten vorzubereiten.
Ziele
Die Teilnehmenden setzen sich mit dem Potenzial von Mehrsprachigkeit für demokratisches Miteinander auseinander, entwickeln Kompetenzen im Community Building und erproben ko-kreative Methoden zur Sprachförderung im Kontext von Demokratiebildung.
- Verständnis der Bedeutung von Mehrsprachigkeit in der demokratischen Bildung und Partizipation
- Entwicklung effektiver Strategien zum Community Building durch ko-kreative Methoden. – Förderung der Sprachkompetenz als Werkzeug zur gesellschaftlichen Teilhabe und Mitbestimmung
- Erarbeitung von Ansätzen zur Stärkung demokratischer Prozesse in mehrsprachigen Kontexten
Seminarinhalte
- Einführung in die Konzepte von Mehrsprachigkeit und Sprachförderung.
- Analyse von Fallstudien zu Community Building und Demokratiebildung in mehrsprachigen Kontexten.
- Strategien zur ko-kreativen Gestaltung von Bildungsprozessen.
- Erarbeitung und Umsetzung von Projekten zur Förderung von Sprachkompetenz und demokratischer Partizipation. Handlungskompetenzen:
- Fähigkeit zur Leitung und Moderation mehrsprachiger und multikultureller Gruppen.
- Entwicklung von Sprachförderprogrammen, die auf die Bedürfnisse diverser Gemeinschaften abgestimmt sind.
- Einsatz ko-kreativer Methoden zur Stärkung gemeinschaftlicher Entscheidungsprozesse. – Förderung interkultureller Dialoge und Integration.
Methoden
Unter anderem
- Praxisorientierte Workshops und kreative Projektarbeiten
- Einsatz von Szenarien, um reale Situationen nachzustellen
- Diskussionen zur Förderung des Austauschs und der Kollaboration
- Anwendung digitaler Werkzeuge zur Unterstützung mehrsprachiger Bildung
- Multimediale Vorträge, Erfahrungsaustausch, prozessorientierte Simulationen (KI-Tools)
- Gruppenarbeit (Fokusgruppen)
- Fallstudienanalyse: Untersuchung konkreter Beispiele, um das Gelernte zu vertiefen
- Interaktive Übungen
- Entwicklung von Strategien/Konzepten zur Sprachförderung und eigener co-kreativer Lernformate
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
8-3-1: Vielfalt statt Einfalt – Methoden zur Demokratieförderung in Vereinen
Träger: Arbeit und Leben Thüringen e.V. Erfurt
„Förderung der Vielfalt“, „Inklusion“ und „Demokratieförderung“ sind seit einigen Jahren gesellschaftliche Querschnittsziele – und damit auch der Vereinsarbeit. Doch was ist damit genau gemeint? Und wie ist das für Sie umsetzbar?
Seminarziele
Im ersten Schritt klären wir die Begriffe und Konzepte „Vielfalt“, „Diversity“ und „Inklusion“, was unterscheidet sie und vor allem, was sie für Vereinsarbeit bedeuten. Wir zeigen auf, welche verschiedenen Verständnisse von Demokratie es gibt und warum für die Vereinsarbeit besonders Demokratie als Lebensform relevant ist. Dazu probieren wir verschiedene Methoden aus den demokratiepädagogischen Ansätzen Social Justice, Anti-Bias und Betzavta aus. Abschließend diskutieren wir, wie diese Ansätze und Methoden Diskriminierung entgegenwirken können.
Inhalte
- Überblick zu den Begriffen Demokratie, Vielfalt, Diversität und Inklusion
- Ursachen, Funktion und Ebenen von Diskriminierung und Gruppen-Konstruktionen
- Erstes Kennenlernen der demokratiepädagogischen Ansätze: Social Justice, Anti-Bias und Betzavta
- Vorstellung und Anwenden von Methoden zur Sensibilisierung
- Transfer der Methoden in die Vereinsarbeit
Methoden
Präsentationen, Murmelgruppen, Inputs, stumme Diskussionen, Bildergalerie, Kleingruppenarbeit, Positionierungen
Trainer(in)-Team
Doreen Breuer und Cornelius Helmert, Arbeit und Leben Thüringen e.V. Erfurt, „Netzwerk für Demokratie und Courage“
Das Netzwerk arbeitet seit 1998 mit Lehrenden, Schulsozialarbeiter(inne)n und Schüler(inne)n zusammen gegen Vorurteile und Diskriminierung.
Doreen Breuer: Projektleiterin im o.g. Denk Bunt-Netzwerk, Diplomabschluss in Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik und Ausbildung zur Trainerin im Bildungsbereich. Zum Thema „Demokratiepädagogik“ führte sie zahlreiche Seminare mit Lehrenden aller Schulformen, Lehramtsanwärter(inne)n und Schulsozialarbeiter(inne)n durch.
Cornelius Helmert: Projektkoordinator im o.g. Denk Bunt-Netzwerk, Magisterabschluss in Politikwissen-schaft, Soziologie und Rechtswissenschaft und ausgebildeter Trainer der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung führte zahlreiche Seminare mit Lehrenden, Lehramtsanwärter(inne)n und Schulsozialarbeiter(inne)n zu „Demokratiepädagogik“ und „Antidiskriminierungsarbeit“ durch.
8-3-5: Vom Umgang mit Widersprüchen. Fortbildung zur Förderung von Vielfalt, Diversität und Toleranz
Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
Eine offene Gesellschaft lebt von ehrenamtlichem Engagement ebenso wie vom Austausch über unterschiedliche Werte und Normen. Vereine, die in ihrer Struktur auf Miteinander und Kooperation ausgelegt sind, können dazu beitragen, bestimmte Überzeugungen und Lebensweisen in der Öffentlichkeit zu repräsentieren. Teil der Vereinsarbeit sollte es daher sein, eigene Arbeitsweisen im Hinblick auf Vielfalt kritisch zu reflektieren.
Seminarziele
Zum Seminarbeginn steht der Begriff „Vielfalt“ zur Diskussion: Was steckt dahinter? Was verlangt es und was hat das mit Werten zu tun? Grundlegend ist dabei das Hinterfragen der eigenen Haltung, um die Wahrnehmung für Ungerechtigkeiten zu schärfen und „Normalität“ zu hinterfragen. Im Seminar wird zudem das Handeln in der Rolle als Mitarbeiterin und Mitarbeiter im Verein bzw. als Ehrenamtliche unter Berücksichtigung der Spezifika von Vereinsstrukturen reflektiert. Sie lernen einen professionellen Ansatz kennen, der Diversität im Arbeitsalltag produktiv berücksichtigt und eine Kultur der Anerkennung pflegt.
Inhalte
- Chancen und Herausforderungen von Diversität
- Auseinandersetzungen mit eigenen Werten und den Wertvorstellungen im Verein
- Stereotype und Diskriminierungsformen erkennen
- Möglichkeiten der (Selbst-)Reflexion
- Bearbeiten von Fallbeispielen
Methoden
Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch zu Fallbeispielen, Kleingruppengespräche, Biographiearbeit
Trainer
Christian-Friedrich Lohe, Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW)
8-3-8: Giraffen und Elefanten in einem Haus – Chancen und Herausforderungen des Zusammenlebens in Vielfalt
Träger: JugendSozialwerk Nordhausen e.V.
Unsere Gesellschaft wird bunter. Dies bringt eine Vielfalt an Lebensstilen und -planungen hervor, die sich auch auf das Vereinsleben auswirken. Die Mitglieder und Mitarbeitenden in Vereinen werden zunehmend mit abweichenden Normalitätsvorstellungen konfrontiert. Das wirft Fragen auf: Was ist eigentlich normal? Wer legt das fest? Wie ändern sich Normvorstellungen? Welche Auswirkungen kann das auf das Handeln haben? Um mit inneren und äußeren Widersprüchen und Fragen umgehen zu können, brauchen Haupt- und Ehrenamtliche Wissen um die Ursachen und Dimensionen von Vielfalt, interkulturelle Handlungskompetenz und einen Überbau, der Ihnen angemessenes Handeln im Umgang mit vielfältigen Menschen auch ermöglicht.
Seminarziele
Ziel des Seminars ist es, Hintergrundwissen für irritierende oder problematische Situationen zu vermitteln sowie diskriminierende Strukturen und deren Folgen aufzudecken. Zudem wird aufgezeigt, welche individuellen Haltungen und Herangehensweisen hilfreich für die erfolgreiche Arbeit mit vielfältigen Menschen sind. Vorhandene positive Praktiken und Erfahrungen werden gewürdigt und darauf aufbauend weitere Maßnahmen auf dem Weg zu inklusiven Kulturen, Leitlinien und Praxis erarbeitet. Dabei wird der Selbstreflexion besondere Bedeutung zugemessen.
Inhalte
Die konkreten Seminarinhalte werden im Vorfeld mit Ihnen anhand Ihrer konkreten Bedürfnisse abgestimmt. Hier eine mögliche Auswahl:
- Grundbegriffe der interkulturellen Kommunikation, z.B. die Kulturgebundenheit unseres Wahrnehmens, Denkens und Handelns, der Umgang mit Fremdheit, Kulturschock, interkulturelle Kompetenz, Flucht und Asyl …
- Die Dimensionen von Vielfalt – auch im eigenen Verein – und praktische Anregungen zu Ihrer Berücksichtigung im Vereinsalltag
- Stereotype und Diskriminierungsformen
- Gemeinsame Erarbeitung hilfreicher Haltungen und Handlungen in multikulturellen Settings
Methoden
Impulsreferate, Rollenspiele, Reflexionsrunden, Einzel-, Kleingruppen- und Plenumsarbeit, Fallarbeit, Filme, Fotoarbeit, Diskussionen, Übungen zur Selbsterfahrung. Sie erleben eine wissenschaftlich fundierte und praxisbezogene Fortbildung, jedoch keine, aus der Sie ohne die persönliche Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Ihrer eigenen Prägung und mit Ihrem Arbeitsumfeld Lernerfolge erzielen werden.
Trainer(in)
Ines Gast oder Franz Funkel, JugendSozialwerk Nordhausen e.V.
Ines Gast ist Diplom-Sprachmittlerin und anerkannte Fachkraft in sozialpädagogischen Handlungsfeldern, Trainerin für den Kompetenznachweis International und in vielfältigen Zusammenhängen erfahren in der Arbeit mit internationalen und interkulturellen Gruppen. Sie ist externe Lehrbeauftragte an der Hochschule Nordhausen in den Studiengängen Gesundheit und Soziales sowie Sozialmanagement. Seit 2015 ist sie Referentin im Landesprogramm Denk Bunt.
Franz Funkel studierte Public Management und öffentliche Betriebswirtschaftslehre. Als Projektverantwortlicher und Koordinator des Freiwilligenmanagement, insbesondere des europäischen Freiwilligendienstes im JugendSozialwerk Nordhausen e.V., konnte er vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen sammeln. Zudem war der Trainer Koordinator des Nordhäuser Netzwerks zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und ist Projektmitarbeiter im Inklusionsprojekt „Bildung und Freizeit für ALLE“. Seit 2016 ist er Referent im Landesprogramm Denk Bunt.
8-3-9: „Gemeinsam einzigartig“ Sprachliche und kulturelle Vielfalt in Vereinen gestalten (für Haupt- und Ehrenamtliche)
Träger: Kindersprachbrücke Jena e.V.
Nicht nur die Thüringer Gesellschaft wird immer vielfältiger, sondern auch die Vereinswelt. In viele etablierte Vereine kommt frischer Wind, denn immer mehr Zugewanderte sind auch dort präsent und aktiv. Ob etabliert oder neu gegründet, ob Boxverein, Selbstorganisation von Migrantinnen und Migranten oder Freiwillige Feuerwehr. Bei der Organisation und Gestaltung der Vereinsarbeit entstehen oft ähnliche Fragen:
- Wie können wir unseren Verein für Zugewanderte öffnen?
- Wie viel Anpassung und wie viel Offenheit sind nötig und möglich?
- Welche Rolle spielen die Herkunftskulturen von Zugewanderten im Vereinsleben?
- Wie gehen wir mit Mehrsprachigkeit im Verein um?
Seminarziele
In der dialogisch gestalteten Weiterbildung werden die oben genannten Fragen diskutiert und Ihre interkulturelle Kompetenz gestärkt. Besonderer Wert wird auf das kultursensible und vorurteilsbewusste Alltagshandeln gelegt und zum Perspektivwechsel angeregt. Auf Grundlage Ihrer Beispiele aus der interkulturellen Vereinspraxis werden Möglichkeiten und Grenzen erarbeitet. Neben der individuellen Stärkung und Rollen-Reflexion wird der Blick auf die Vorteile einer Vereinskultur gelenkt, die Vielfalt wertschätzt und Toleranz lebt.
Inhalte
- Interkulturelle Kompetenz, Toleranz und Vorurteilsbewusstsein
- Integrationsbegriff und kulturelle Prägung
- Reflexion eigener Handlungsroutinen und interner Vereinsstrukturen
- Mehrsprachigkeit im Alltag und Ideen für sprachsensibles Handeln
Methoden
Das Seminar ist methodisch vielfältig aufbereitet und verknüpft grundlegende theoretische Erkenntnisse mit bewährten Ideen und Modellen aus dem eigenen, interkulturellen Vereinsleben (seit 2002). Bei Fragen zum Umgang mit Mehrsprachigkeit erhalten Sie einen Einblick in das Thema „Deutsch als Zweitsprache“ sowie Tipps für eine sprachsensible Vereinspraxis.
Trainer(in)
N.N., Kindersprachbrücke Jena e.V.
Seit vielen Jahren ist der Verein Kindersprachbücke Jena e.V. in der Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aktiv. In verschiedenen Arbeitsfeldern wird der Ansatz des vielfaltsbewussten Arbeitens in die Praxis umgesetzt. Diese Erfahrung lässt der Verein in die Beratungs- und Weiterbildungsangebote sein „Institut für interkulturelle pädagogische Praxis (IIP)“ einfließen.
8-3-12: Und du so? Interkulturelle Begegnungen in Vereinen erfolgreich managen
Träger: toolpool
Neuzugewanderte Menschen bringen die Welt nach Thüringen. Sie haben zum Teil andere kulturelle Werte im Gepäck, manche decken sich mit unseren, sie sprechen andere Sprachen, feiern andere Feste, singen andere Lieder, essen andere Dinge. Sie sind erst einmal fremd für uns – genauso wie wir für sie. Ihre Sicht auf unser Land, unsere Art zu leben, bietet uns einen spannenden Blick von außen. In den letzten Jahren sind die Teams in Fußballvereinen vielfältiger geworden, beim Gartenverein meldet sich die jordanische Familie – Praxisbeispiele gibt es viele. Was aber macht die interkulturelle Öffnung mit Vereinen und Verbänden? Und mit den ehren- wie hauptamtlichen Mitarbeitenden? Welche Fragen, neue Sichtweisen, Herausforderungen und auch Chancen hält sie für den Arbeitsalltag bereit?
Seminarziele
Diesen Fragen stellt sich die Fortbildung zum interkulturellen Lernen und nimmt den personalen Entwicklungsprozess in den Fokus, um die erfolgreiche Begegnung mit Menschen uns mehr oder weniger fremder Kulturen zu stärken. Ziel ist es, die persönlichen Handlungsoptionen zu erweitern und vertiefende Sicherheit für das eigene Wirken zu gewinnen. Erfahrungen aus Ihrem Alltag werden im Seminar aufgegriffen und bearbeitet.
Inhalte
- Stärkung inter- und transkultureller Kompetenz durch Vermittlung relevanter theoretischer Konzepte und ihrer Anwendung in der praktischen Arbeit
- Reflexion des eigenen kulturellen Identitätsverständnisses und Wahrnehmung kultureller Filter
- Reflexion des Umgang mit Stereotypen/Vorurteilen im interkulturellen Kontext
- Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten in einem kulturell vielfältigen Umfeld
- Transfer in die Aktivitäten des Vereins
Methoden
In der Fortbildung wechseln sich unterschiedliche Formate gleichmäßig ab. So gibt es theoretische Inputs mit und ohne Powerpointvorträge, Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Aktivitäten und Übungen aus dem Bereich des inter- und transkulturellen Lernens und soziometrische Übungen.
Trainerin
Christin Voigt, toolpool Erfurt
Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit neunzehn Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Weiterbildung von Fachkräften auf nationaler wie internationaler Ebene. Seit 2014 ist sie als Trainerin im Landesprogramm „Denk Bunt“ aktiv und hat über 50 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Fortbildungen im Bereich der Demokratiepädagogik. Ihre Erfahrungen, die sie in diesem Zusammenhang als internationale Trainerin seit zehn Jahren und aktuell als Projektberaterin für das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION gesammelt hat, bereichern ihre pädagogische Arbeit im Seminar. Des Weiteren ist sie vertraut mit dem Anti-Bias Ansatz (vorurteilsbewusste Bildung) sowie in der Moderation von Partizipationsprozessen. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.
8-3-20: Transkulturelle Bildung, Vielfalt und Toleranz: Interkulturelle, interdisziplinäre und internationale Lehr- und Lernwerkstätte
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Das Seminar rund um transkulturelle Bildung, Vielfalt und Toleranz beinhaltet viele grundlegende Aspekte, die darauf abzielen, die transkulturelle, transformative und interdisziplinäre soziale Kompetenzen und das Verständnis für eine globalisierte Welt zu fördern. Das Seminar sollte so gestaltet sein, dass es ein inklusives und respektvolles Umfeld schafft, in dem alle Teilnehmenden ermutigt werden, ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einzubringen.
Ziele
- Sensibilisierung und Kompetenzerwerb zu transkultureller Bildung, Förderung von Vielfalt und Toleranz in interkulturellen und internationalen Kontexten
- Förderung von Toleranz und Verständnis für das kulturelle Vielfalt, Unterschiede und Ähnlichkeiten
- Entwicklung transkultureller Kompetenzen in heterogener sozialer Umgebung, um effektiv in diversen Teams zu arbeiten
- Stärkung der transformativen Lernfähigkeiten, die dazu beitragen, Reflexion und kritisches Denken zu fördern
- Vorbereitung auf internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit durch praxisorientierte Methoden und Fallstudien
Seminarinhalte
- Einführung in die transkulturelle Bildung: Definitionen, Theorien und Modelle
- Demokratieverständnis, Studien zu Vielfalt und Toleranz: Macht- und Privilegien-bewusstsein, Stereotype und Vorurteile
- Methoden des interkulturellen und transkulturellen Lehrens und Lernens: Praxisbeispiele, Fallstudien und Erfahrungsaustausch
- Transformatives Lernen und kritisches Denken: Werkzeuge zu Selbstreflexion und Perspektivwechsel
- Konzepte/Projekte und Fallstudien: Arbeit an konkreten Herausforderungen und Lösungen im globalen Kontext
- Interaktive Konzept-Labs/Workshops
Methoden
- Interaktive Präsentationen/Workshops: Ermöglichen praxisnahes Lernen durch Visualisierung/Rollenspiele und Simulationen
- Gruppenarbeiten: Förderung von Teamarbeit und Austausch von verschiedenen Perspektiven
- Reflexionsübungen: Individuelle und Gruppenreflexionen zur Förderung des kritischen Denkens
- Blended-Learning-Ansätze: Kombination von Online- und Offline-Ressourcen zur Flexibilisierung des Umgangs und der Kommunikation
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
8-32-20: Demokratie für das 21. Jahrhundert: Lehr- und Lernwerkstatt Realitäten, Wahrheiten und wenn das Gute hereinplatzt!
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
In diesem Seminar wird die Planung transformativen Lehrens und Lernens zu Fragen der politischen Bildung, der Bildung nachhaltiger Entwicklung und dem Konstruieren von entsprechenden Konzepten zum Thema. Im Zentrum steht die Frage, wie demokratische Werte, nicht nur im schulischen Alltag, sondern im gesellschaftlichen Leben nachhaltig hier und jetzt Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeistern können – jenseits von Gewalt, durch Dialog und Einbeziehung in Beteiligungsprozesse. Die Haltung zum eigenen Theorie-Praxis-Transfer und das Konzipieren von Anwendungsaufgaben (Learning Outcomes) werden angeregt. Denn inter- und transdisziplinäre kritische Auseinandersetzung entlang realweltlicher Herausforderungen sollen in der projektbasierten Bildung als Verhaltensimpulse gegen Gewalt, Klischees und Vorurteile dienen. Es wird über die Rolle der Familie, Gruppenhierarchie, Emotionen, Zugehörigkeit und Selbstbewusstsein als Teil von Bildungsprozessen diskutiert und über transformierten Lebensmodelle und Identitäten debattiert. Teilnehmende haben die Gelegenheit, ihre eigene Gestaltung von Bildungsprozessen inkl. Methoden und Feedback zu reflektieren.
Ziele
Die Teilnehmenden reflektieren die Herausforderungen und Chancen zeitgenössischer Demokratien im 21. Jahrhundert, hinterfragen Konzepte von Wahrheit und Realität in politischen Diskursen und entwickeln Kompetenzen für konstruktive, demokratische Kommunikation, Partizipation, Konflikte erkennen und bewältigen.
- Verständnis für die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Realitäten weltweit und lokal
- Reflexion darüber, wie Wahrheiten konstruiert, hinterfragt und manipuliert werden können
- Kompetenzen zur kritischen Analyse von Informationen und zur Förderung eines offenen Diskurses stärken
- Demokratie als lebendigen Prozess verstehen und partizipative Handlungsmöglichkeiten kennenlernen
- Eigene Überzeugungen und Handlungskompetenzen in demokratischen Prozessen reflektieren
- Theorie-Praxis-Transfer und nachhaltige Umsetzung demokratischer Prinzipien im Alltag und Beruf planen
Seminarinhalte
- Überblick zu politischen und gesellschaftlichen Veränderungen und Identitätstransformationen im 21. Jahrhundert, Einführung in die Herausforderungen für Demokratien (z.B. Populismus, Digitalität, Desinformation)
- Theorien zur Wahrheit, Realität, Informations-, Kommunikations- und Medienkompetenz
- Desinformation, Fake News und ihre Auswirkungen auf demokratische Prozesse
- Praktische Tools zur Überprüfung von Fakten und Quellen
- Beispiele erfolgreicher Teilhabe/Beteiligung, digitaler Demokratie-Tools und Theorie-Praxis-Transfers
- Haltung, Verantwortung und Engagement in der Demokratie, Rück- und Zusammenhalt. Umgang mit Konflikten und Meinungsverschiedenheiten
Methoden
Unter anderem Inputs, Impulsvorträge, Gruppenarbeit an Fallbeispielen, Analyse von journalistischen Texten und Social-Media-Beiträgen in Fokusgruppen, Workshop mit praktischen Übungen zur Faktenprüfung, Diskussionsrunden, Best-Practice-Beispiele, Entwicklung eigener partizipativer Projektideen, Konzeptentwicklung zu demokratischen Diskursen und Konfliktlösung, Selbstreflexion, Arbeit an individuellen Aktionsplänen
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
8-4-16: Queer-Refugees welcome! Kultursensibler Umgang mit Homo- und Transfeindlichkeit im Kontext Flucht und Migration
Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Das Engagement für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten bringt neben kultureller Bereicherung auch eine Konfrontation mit frauenverachtenden sowie homo- und transfeindlichen Einstellungen. Besonders für lesbische, schwule, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTTIQ*) bleiben – trotz der Flucht bzw. Einwanderung in das sichere und rechtstaatliche Deutschland – Angsträume bestehen, da patriarchal-strukturierte Gemeinschaften neben kollektivem Schutz auch soziale Kontrolle über die Einhaltung traditioneller Werte und Lebensweisen ausüben.
Es fehlen Hintergrundinfos über die Situation in den jeweiligen Herkunftsländern, um mit den angstbesetzten Tabuthemen Homosexualität und Transidentität angemessen im Integrationsprozess umgehen zu können. Der Freistaat Thüringen bekennt sich neben dem Antidiskriminierungsschutz aufgrund von ethnischer und sozialer Herkunft, politischer, weltanschaulicher und religiöser Überzeugung auch zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Artikel 2 Absatz 3 der Verfassung: „Niemand darf wegen… seines Geschlechtes oder seiner sexuellen Orientierung bevorzugt oder benachteiligt werden.“ Diesen Grundsatz gilt es, ohne falsch verstandene Toleranz konsequent durchzusetzen.
Seminarziele
- Sensibilisierung für das Themenfeld „Sexuelle, geschlechtliche und kulturelle Vielfalt“ in der Einwanderungsgesellschaft
- Klärung von Begrifflichkeiten wie Geschlecht, „Sex und Gender“, Hetero-normativität, sexuelle Identität und Orientierung sowie Kenntnis über die Auswirkung der sog. „Gender-Debatte“ auf die Betroffenen
- Aneignung kultursensibler Kommunikationsstrategien, Verständnis des patriarchalen „Ehrkonzeptes“ und der religiös-geprägten „Scham-Kultur“ und menschenrechtsorientierte Gesprächshaltung
Inhalte
- Wie leben LSBTTIQ*-Menschen in patriarchal geprägten Kulturkreisen? Welche Ängste und Gefahren sind für die Betroffenen als „Queer-Refugees“ in Deutschland verbunden?
- Welche Rechtsgrundlagen gibt es für Gender-Vielfalt? (Inter*Personen im Personenstandsgesetz/PStG, Geschlechtsangleichung im Transsexuellen-gesetz/TSG, Homosexuelle im Lebenspartnerschaftsgesetz/LPartG und „Ehe für alle“ …)
- Welche Argumentation hilft gegen Diskriminierung und wie werden kultursensibel klare Grenzen gesetzt? Wie kann eingewanderten Queer-Personen geholfen werden?
Methoden
interaktive und multimediale Inputs (PowerPoint und Videos), moderierte Diskussionen, Kleingruppenarbeit an Praxisbeispielen und Fallanalysen
Trainerin
Kathrin Schuchardt, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Seit 2003 arbeitet die studierte Diplomlehrerin als freiberufliche Bildungs-referentin und Demokratiepädagogin für verschiedene Bildungsträger in Thüringen und anderen Bundesländern. Ihr praktischer Horizont als Sozial-arbeiterin erstreckt sich von Erfahrungen in der Stationären Jugendhilfe, Offenen Jugendarbeit/Streetwork über Konfliktmanagement/Mediation sowie Antige-walt- und Kompetenztrainings im Strafvollzug (AKT®). Als „Queer“-Aktivistin setzt sie sich seit den 1990er Jahren für die Rechte von LSBTTIQ*-Menschen ein.
8-41-16: Das Vielfaltsspiel. Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in Verein und Initiative
Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Neben kulturell-religiösen Unterschieden in unserer Gesellschaft wird sexuelle und geschlechtliche Vielfalt immer sichtbarer. In vielen Ländern, aus denen Menschen nach Deutschland geflüchtet oder migriert sind, stehen eine von der „Norm“ abweichende Gender-Identität oder ein nicht rollenkonformes Verhalten von Mann und Frau zum Teil unter drakonischer Strafe. Diese Tatsache kann in Deutschland zu konfliktreichen Situationen führen mit „Einheimischen“ als auch innerhalb der Migrationsgemeinschaften. Dann prallen vielfältige Werte, Rollen und Regeln aufeinander. Das wirkt oft als Störung, sorgt für Ängste und Verunsicherungen.
Wenn Menschen ihre Energien darauf verschwenden, lebenswichtige Merkmale der eigenen Identität und Lebensweise zu verstecken oder andere für deren Merkmale zu diskriminieren, gehen entscheidende Ressourcen verloren. Das hat Auswirkungen auf den Alltag und damit auf die Gruppenatmosphäre. Das Miteinander wird geschwächt oder gar lahm gelegt.
Das Konzept „Vielfalt“ („Diversity“ bzw. „Diversität“) sieht eine längerfristige Veränderung der Organisationskultur von Vereinen und Initiativen vor: hin zu mehr Offenheit und wertschätzendem Umgang. Diversity wird häufig mit einer Reise verglichen: Organisationen sowie einzelne Personen machen sich auf, ihr Bewusstsein für Vielfalt zu schärfen und deren Bedeutung besser zu verstehen.
Seminarziele
Das Seminar legt den Schwerpunkt auf einen offenen und reflektierten Umgang mit dem vermeintlichen „Anderssein“ im Themenfeld Homosexualität, Geschlechterrollen bis Transgender/Transidentität und dessen praktischen Nutzen für ein weltoffenes Umgangsklima. Es ermöglicht einen Blick auf das Konzept „Diversity“, sensibilisiert für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und vermittelt Handlungsansätze, wie auftretende Probleme überwunden werden können. Sie lernen Selbstsicherheit bei der Argumentation im Arbeitsalltag und können im Hinblick auf eine nachhaltige Prozessbegleitung in ein bundesweites Netzwerk eingebunden werden.
Inhalte
- Aktivierung und Sensibilisierung für das Themenfeld
- „Versteckspiel“ – Ursachen, Formen und Folgen von Diskriminierung
- „Managing Diversity“ – Konzept und Methodik
- Handlungsansätze im Arbeitsalltag, rechtliche Grundlagen, Beratungsangebote und Vernetzungswissen
Methoden
interaktiver Input mit Videos und Diskussion, Vermittlung von praktischen Methoden und Coaching- und Denkwerkzeugen, Gruppenarbeit an Fallbeispielen
Trainer
Marcus Urban, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Der Trainer ist studierter Diplom-Ingenieur für Stadt- und Regionalplanung, praktizierender freiberuflicher Referent, Berater und Coach – ausgebildet und zertifiziert im Netzwerk des Verbandes für Coaching und Training (dvct) e.V. Seine Erfahrungen als homosexueller Ex-Profifußballer beim FC Rot Weiß Erfurt, mehrere Studien- und Arbeitsaufenthalte in Italien und die Betreuung von Menschen mit Behinderung in Hamburg ermöglichten ihm einen authentischen Zugang zum Thema Vielfalt. Als Fach- und Medienexperte kooperierte er auf Bundesebene mit Institutionen wie dem Deutschen Bundestag, dem DFB oder der Bundeszentrale für politische Bildung.
8-31-17: Islam: Theologische Grundlagen und religiöse Alltagspraxis
Träger: Violence Prevention Network e.V.
Für viele Musliminnen und Muslime ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität, der ihnen Orientierung und Halt vermittelt. Oft haben sie jedoch das Gefühl, nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft zu sein. Das Arbeitsfeld kann damit zum Austragungsort interreligiöser Konflikte werden. Nicht selten sind diese von gegenseitigen Vorurteilen und mangelndem Wissen um das Gegenüber geprägt.
Seminarziele
Im Seminar werden Ihnen Grundkenntnisse über Begriffe des Islam vermittelt. Ausgehend von eigenen Erfahrungen wird Ihnen mit Hilfe interaktiver Übungen Wissen vermittelt und zur Selbstreflexion angeregt.
Inhalte
- Theologische Grundlagen des Islam und religiöse Alltagspraxis
- Islam und sein Verhältnis zu Menschen- und Grundrechten, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit
- Rolle der Frau im Islam
- Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.
8-32-17: Religiös oder extremistisch? Handlungssicherheit im Umgang mit Radikalisierung
Träger: Violence Prevention Network e.V.
In Ihren Arbeitsbereichen kann es zu Situationen kommen, in denen Sie mit extremistischen bzw. fundamentalistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert sind. Dabei ist es meist schwierig, angemessen darauf zu reagieren.
Seminarziele
Im Seminar erhalten Sie Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus. Es wird ein weiter entwickeltes Verständnis der eigenen Berufsrolle angestrebt, das einen Dialog mit Menschen, die extremistische Denkmuster aufzeigen, ermöglicht. Der Schwerpunkt wird deshalb auf praxisrelevante pädagogische Denk- und Verhaltensweisen gelegt. Mit handlungsreflektierten Methoden geben wir Ihnen Orientierung und Sicherheit im Themenfeld.
Inhalte
- Überblick über die salafistische Szene und ihre differenzierten Erkennungsmerkmale
- Klassische Argumentationsmuster (als Rechtfertigung für Gewalthandlungen) und ihre Gegennarrative
- Begriffsbestimmung: Religion, Traditionalismus und Fundamentalismus
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, (mediale) Fallanalysen
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.
8-33-17: Muslim(innen)feindlichkeit und Islamkritik
Träger: Violence Prevention Network e.V.
Zuweilen gibt es auch in Thüringen Anflüge von Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen. Die Bandbreite reicht von abschätzigen, menschenverachtenden Äußerungen bis hin zur Eskalation von Gewalttaten. Die Grenzen zwischen der Islamkritik und dem Phänomen der Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen (Antimuslimischer Rassismus – GMF-) sind dabei oft fließend.
Seminarziele
Verhaltenssicherheit im Sinne einer Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung für den Umgang mit vorurteilsmotivierten Menschen
Eigenständigkeit bei der Erarbeitung konkreter Strategien in der Auseinandersetzung mit radikalen, demokratiefeindlichen sowie islamophoben Phänomen in Thüringen
Nachhaltigkeit im Sinne einer dauerhaften Ansprechperson für den Themenbereich vor Ort
Inhalte
- Islam und Menschen islamischen Glaubens in der Alltagswahrnehmung und in den Medien
- Klärung und Einordnung von Begrifflichkeiten (GMF)
- Analyse von islamkritischen und -feindlichen sowie rassistischen Positionen und ihre Gegennarrative
- „Das Fremde und das Eigene“ – Haltung zwischen Verständnis und Grenzziehung
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.