Mitarbeitende der Polizei
Fortbildungsangebote für Mitarbeitende der Polizei
Nachfolgend finden Sie Seminare zu den Qualifizierungsbereichen
- Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
- Stärkung der Demokratie und der demokratischen und menschenrechtsorientierten Alltagskultur
- Förderung von Vielfalt und Toleranz, interkulturelle Öffnung, interkulturelles und internationales Lernen
- Förderung von Akzeptanz vielfältiger sexueller Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Beziehungsformen
2-1-7: Argumentationstraining gegen diskriminierende Äußerungen
Träger: DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
„Das sind doch eh alles nur Wirtschaftsflüchtlinge, die sich hier ein schönes Leben machen wollen.“ Wie gehe ich mit tatsachenwidrigen Behauptungen und diskriminierenden Parolen um, wenn mein Gegenüber Argumente vielleicht gar nicht hören will? Wie entlarve ich Widersprüchlichkeiten, unlauteres Argumentieren und Befindlichkeiten, die möglicherweise hinter diesen Parolen stehen? Warum ist eine Entgegnung – auch der sympathischen Kollegin gegenüber – so wichtig und welchen „Kniff“ gibt es, damit mir die beste Erwiderung nicht erst abends beim Schlafen gehen einfällt?
In einem Argumentationstraining bieten wir für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei eine Auseinandersetzung mit dieser Problematik an. Im Workshop erarbeiten wir anhand von Beispielsituationen aus dem Polizeialltag, was möglicherweise hinter diskriminierenden Äußerungen stehen kann und wie sinnvolle Entgegnungen aussehen können. Wir diskutieren, wann eindeutiger Widerspruch unumgänglich ist, wo eine inhaltliche Debatte Sinn machen kann und wann Grenzen des Argumentierens erreicht sind. Mit Informationen, Rollenspielen und Auswertungen zu Argumentationsstrategien werden Sie für die Auseinandersetzung mit diskriminierenden Äußerungen gestärkt.
Seminarziele
Sie:
- erkennen diskriminierende Äußerungen (auch als Teil Ihres Arbeitssettings und Alltags)
- reflektieren über Bedeutung und Notwendigkeit von Entgegnungen und finden ein bzw. bestärken Ihr Standing
- lernen diskriminierende Situationen zu analysieren und erkennen relevante Aspekte für die Strategieauswahl
- lernen Argumentationstechniken kennen und können Reaktionsstrategien diskutieren
- entwickeln, erproben und bewerten eigene Argumentations- und Reaktionsstrategien
Inhalte
- Kennzeichen von diskriminierenden Äußerungen
- Schwierigkeiten im Umgang mit diesen
- Argumentationsstrategien und Reaktionsmöglichkeiten
- Ausprobieren am Beispiel von Situationen aus dem eigenen Berufsalltag
Methoden
Gruppenarbeit in verschiedenen Formaten, Kurz-Input, angeleitetes Rollenspiel, moderierte Diskussion zur Reflexion und Ergebnissicherung, Feedbackmethoden
Trainerin
Melanie Pohner, DGB-Bildungswerk Thüringen e.V.
Die Trainerin ist langjährig als Bildungsreferentin in der Erwachsenenbildung tätig und leitet seit vielen Jahren Argumentationstrainings für die verschiedensten Zielgruppen.
2-1-10: Der Demokratie verpflichtet - Ein Fortbildungsangebot für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte
Träger: MOBIT e.V.
Seminarziele
Polizeibeamt*innen sind auf vielfältige Weise mit neonazistischen, rassistischen, antisemitischen und anderen menschenverachtenden Vorkommnissen konfrontiert. Sie sichern beispielsweise extrem rechte Versammlungen ab oder sie werden zu einem Einsatz bei rassistisch motivierten Übergriffen gerufen. Neben der Verfolgung von (Propaganda-)Delikten im öffentlichen Raum, können Begegnungen mit Anhänger*innen der „Reichsbürgerbewegung“ ebenfalls Bestandteil des Arbeitsalltags sein.
Im Seminar werden aktuelle Entwicklungen und Erscheinungsformen im Bereich der extremen Rechten in Thüringen dargestellt. Die Vermittlung entsprechender Symbolik, Codes und neonazistischen Bekleidungsmarken dienen vor allem dem Erkennen und der Einordnung von Parteien, Gruppierungen, Netzwerken und anderen Vertreter*innen der extrem rechten Szene. Zudem wird ein Überblick über die Inhalte, Aktionen und Szene der „Reichsbürger“ in Thüringen gegeben.
Inhalte
- Darstellung von Struktur(en), Relevanz sowie Ideologie und strategischer Ausrichtung von extrem rechten Parteien, Organisationen, Gruppierungen und Akteur*innen in Thüringen
- Vermittlung von Erkennungsmerkmalen und Bedeutung von extrem rechter Symbolik und menschenverachtender Botschaften
Stets ist eine individuelle Zusammenstellung diverser Schwerpunkte und Fragestellungen im Themenfeld möglich.
Methoden
Je nach Format (Wissensvermittlung, Workshop-Charakter) und Zielgruppe können neben Vorträgen und Diskussionen verschiedene interaktive Elemente und Methoden zum Einsatz kommen.
Referent*innen-Team
Die Referent*innen (u.a. Soziologie, Sozialpädagogik, Politikwissenschaft) verfügen über umfangreiche Kenntnisse im Themenkomplex extreme Rechte und im Bereich zivilgesellschaftlicher Prozesse sowie in der Beratungs- und Bildungsarbeit.
2-1-13: „Ist Jude ein Schimpfwort?“ Sensibilisierung für Antisemitismus im polizeilichen Alltag
Träger: Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST e.V.)
Antisemitismus tritt als gesamtgesellschaftliches Phänomen in diversen Sozialräumen auf. Dabei überlagern die offenen, gewaltförmigen Aggressionen gegen Jüdinnen und Juden zunehmend die subtileren Erscheinungsformen.
Antisemitismus im öffentlichen Raum, an Bildungseinrichtungen oder am Arbeitsplatz ist ein Phänomen, das erst seit kurzem mediale und politische Aufmerksamkeit bekommt, obwohl es seitens der Betroffenen seit Jahren benannt wird. Es beginnt mit Sticheleien, Beschimpfungen und endet im schlimmsten Fall mit körperlicher Gewalt oder antisemitisch aufgeladenem Mobbing.
In Deutschland schafft die historische Tradierung von Antisemitismus einen besonderen Kontext für Prävention und Intervention. Jahrelang wurde Judenfeindlichkeit fast ausschließlich im Kontext von Geschichte jedoch nicht in ihren aktuellen Erscheinungsformen betrachtet. Aktueller Antisemitismus ist nach wie vor selten Lerngegenstand der polizeilichen Ausbildung. Die steigenden Fallzahlen antisemitischer Diskriminierung und Gewalt stellen jedoch Polizistinnen und Polizisten vor die Herausforderung, kompetent auf diese Entwicklungen zu reagieren.
Inhalte
Die Fortbildung fördert ein tiefgehendes und praxisorientiertes Verständnis von Antisemitismus und bietet Möglichkeiten für Reflexion und Erfahrungsaustausch. Das Ziel der Fortbildung besteht vornehmlich darin, Sie für die Relevanz von aktuellem Antisemitismus zu sensibilisieren und in Ihren Handlungskompetenzen zu stärken. Das schließt die Befähigung zur genaueren Einordnung und statistischen Erfassung von Straftaten (Politisch motivierte Kriminalität) ebenso ein, wie die Gewährleistung von Betroffenenschutz. Im Rahmen der Fortbildung können Sie Ihr Wissen auf diesem Themengebiet erweitern, Ihren Bezug zum Thema beleuchten und einen Einblick in unterschiedliche Interventionsformen erhalten.
Seminarziele: Sie können nach dem Seminar …
- eigene Haltungen und Bezüge zu Antisemitismus reflektieren
- die aktuelle Relevanz von Antisemitismus erkennen sowie zentrale Mechanismen und Dimensionen verstehen und einordnen
- Polizeiliche Maßnahmen zur Unterstützung von Betroffenen gewährleisten auch unter Einbeziehung externer Strukturen (Beratungsstellen usw.)
- Die Wichtigkeit genauer statistischer Erfassung antisemitischer Vorfälle einschätzen und im Alltag Verbesserungen anstreben
- die neuesten Erkenntnisse auf Basis des Berichts des unabhängigen Expertenkreises auf Ihre Praxis übertragen
Methoden
Arbeit an konkreten Vorfällen, kollegiale Fallberatung, Kleingruppenarbeit, Diskussionen, Einsatz von Medien, Vorstellung pädagogischen Materials, Aufstellungsmethoden
Trainerin
Judith Steinkühler, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V., Projekt „Perspektivwechsel Plus“/ Thüringen
Judith Steinkühler ist Diplom-Politologin, freiberufliche Dozentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung für verschiedene Träger. Seit 2011 Bildungsreferentin beim Modellprojekt „Perspektivwechsel“ der ZWST und ab 2015 im „Perspektivwechsel Plus“. Arbeitsschwerpunkte: historisch-politische Bildung zum Themenbereich Nationalsozialismus; Antisemitismus und Rassismus, diskriminierungskritische und vielfaltsbewusste Bildungsarbeit, Inklusion, Anti-Bias-Ansatz.
2-1-20: KI und co-kreative Bildung nachhaltiger Entwicklung als Mittel gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Das Seminar zu den Themen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Menschenfeindlichkeit in Kombination mit dem Einsatz von KI-Tools, transformativer Didaktik und co-kreativer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in mehrsprachigen und sozial heterogenen Lerngruppen ist ein hoch aktuelles und komplexes Thema. Es bietet eine ganzheitliche Bildungserfahrung, effektive Argumentationstechniken zur Förderung von Dialog und kritischem Denken, befähigt Teilnehmende dazu, aktiv gegen Gewaltbereitschaft, Rechtsextremismus und Populismus in ihren jeweiligen Bereichen vorzugehen sowie überzeugend und effektiv in verschiedenen Kontexten zu kommunizieren. Diese Fortbildung bietet optimale Kombination von Theorie und Praxis (Theorie-Praxis-Transfer). Sie richtet sich auch an alle, die ihre Kommunikations- und Argumentationsfähigkeiten verbessern möchten. In einer Welt, die von komplexen sozialen, politischen und kulturellen Fragestellungen geprägt ist, ist es entscheidend, fundierte Argumente zu entwickeln, überzeugend zu präsentieren und praktische Fähigkeiten zu vermitteln.
Ziele
Verbesserung der rhetorischen Fähigkeiten in Diskussionen und Präsentationen (überzeugende Kommunikation), Auseinandersetzung mit Fragen der Demokratie, Toleranz, internationales Zusammenwirken in multikulturellen und mehrsprachigen Klassen/gefährdeten Gruppen, Präventionsarbeit gegen Radikalisierung.
- Vermittlung von Wissen über die Entstehung und die Mechanismen von Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit
- Einsatz von KI-Tools, um empirische Datenanalyse und Radikalisierungsprozesse besser zu verstehen und anzuwenden
- Förderung von BNE und co-kreativen Methoden zur Bekämpfung von Intoleranz und Diskriminierung
- Entwicklung von Strategien zur Prävention und Intervention in transkulturellen/multikulturellen Kontexten
Seminarinhalte
- Theoretische Grundlagen: Geschichte, Ideologien und Einfluss des Rechtsextremismus und Populismus
- Technologischer Einsatz: Einführung in KI-Tools und ihre Anwendungen bei der Erkennung und Analysen von Extremismus und Fakes in Social Media
- Kommunikative Fähigkeiten: Umgang mit Menschenfeindlichkeit in verschiedenen Kommunikationsformen
- BNE-Methoden: Ansätze und Beispiele für kreative Bildungsprojekte zur Förderung von Toleranz und Demokratieverständnis
Methoden
Unter anderem Impulsvorträge mit Brainstorming und moderierter Diskussion, Gruppenarbeiten, Analyse von Fallbeispielen, Fokusgruppen mit Kreativarbeit, Simulationen, Rollenspiele und Szenarios, Entwicklung eigener Unterrichtskonzepte mit KI-Elementen zur Demokratieförderung, Planung eines Projekts/einer Unterrichtseinheit mit co-kreativen KI-Tools, Design Thinking Ansatz (Werkzeug KI-Tools)
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
2-12-20: Elternarbeit: Familien gegen Rechtextremismus und Gewaltbereitschaft für Demokratieverständnis und friedliches Miteinander
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Diese Fortbildung richtet sich an Eltern und Erziehungsberechtigte, die lernen möchten, wie sie aktiv gegen Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft in ihrem Umfeld vorgehen können. Durch die Stärkung des Demokratieverständnisses, Sprachförderung und die Förderung eines friedlichen Miteinanders in der Familie und darüber hinaus werden die Teilnehmenden befähigt, positive Werte zu vermitteln und vorbildhaft zu wirken. Dieser Kurs bietet eine praxisnahe und umfassende Grundlage für alle, die in der Familie, Schule und Gesellschaft aktiv gegen Rechtsextremismus vorgehen und ein friedliches Zusammenleben fördern möchten. Durch kreative und kooperative Lernansätze wird ein aktiver Beitrag zur Stärkung der demokratischen Gesellschaft gefördert.
Ziele
Die Teilnehmenden stärken ihre Kompetenzen, um Familien effektiv in der Prävention gegen Rechtsextremismus und Gewalt zu unterstützen. Sie lernen Methoden kennen, um Demokratieverständnis zu fördern und ein friedliches Miteinander in Familien und Gemeinschaften zu ermöglichen.
- Sensibilisierung für die Herausforderungen von Rechtsextremismus und Gewalt in Familienkontexten
- Verständnis für demokratische Werte und deren Bedeutung in Familie und Erziehung/Bildung stärken
- Strategien zur Prävention von Radikalisierung und Gewalt bei Familien vermitteln
- Methoden zur Förderung eines friedlichen Miteinanders und konstruktiver Kommunikation erproben
- Entwicklung von Werkzeugen und Materialien für die praktische Zusammenarbeit von Eltern, Lehrenden, Lernenden
Seminarinhalte
- Einführung in Begriffe und Phänomene; Ursachen und Zusammenhänge von Rechtsextremismus und Gewaltbereitschaft (auch häusliche Gewalt) in Familien
- Wertevermittlung und Demokratieverständnis in Familien/Elternarbeit
- Erkennen von Warnzeichen und Risikofaktoren von Radikalisierung und Gewalt bei Familien
- Kommunikationstechniken (z.B. gewaltfreie Kommunikation) und Konfliktlösungsstrategien
Methoden
Unter anderem Input-Vorträge, Gruppendiskussionen, Fokusgruppen, Lehr- und Lernwerkstatt, Fallbeispielarbeit, Übungen und Rollenspiele, Design Thinking Ansatz (Werkzeug KI-Tools), Inner Development Goals (IDG), Konzeptarbeit
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
2-2-5: Tatort Demokratie - Was heißt Demokratie & in welchen Bereichen tritt sie auf?
Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
Wie können sich Polizei sowie Bürgerinnen und Bürger als Pfeiler der Demokratie unterstützen? Welche Interessen verfolgen sie? Welche Absichten liegen in ihrem Handeln? Diese und andere Fragen sind nicht selten von Vorurteilen geprägt, die festzustehen scheinen und kaum noch reflektiert werden. Dem möchte die Fortbildung entgegenwirken.
Seminarziele
Einsteigend wird geklärt, was es bedeutet, Demokratie nicht nur als Herrschaftsform zu verstehen. Dazu gehört, sich der eigenen Vorstellung und Rolle in der Demokratie bewusst zu werden und über Demokratisierungsmodelle bei der Polizei zu diskutieren. Kenntnisse über pluralistisch-demokratische Grundorientierungen, deren Werte sowie mögliche Gefahren werden zudem vermittelt. Des Weiteren tauschen Sie sich über Formen für gelingende Kommunikation und Partizipation sowohl nach innen als auch nach außen aus.
Inhalte
- Demokratie und Gesellschaft
- Demokratie, Hierarchie und Polizei
- Gesellschaftliche Grundorientierungen und Gefahren für die Demokratie
- Diskussion und Reflexion der eigenen Rolle in der Demokratie
- Beispiele zur Partizipation und Kommunikation im Berufsalltag
Methoden
Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch zu Fallbeispielen, Kleingruppengespräche, Auseinandersetzung mit Praxisbeispielen
Trainer
Christian-Friedrich Lohe, N.N., Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
2-2-12: Stark in Sachen Demokratie – demokratiebewusstes Handeln im Polizeialltag
Träger: toolpool
In einer Demokratie hat vom Ansatz her jeder Mensch die Möglichkeit, sich im Rahmen demokratischer Grundrechte frei zu entfalten und selbstbestimmt seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Die demokratischen Grundwerte wie Unantastbarkeit der Menschenwürde, Redefreiheit, freie Meinungsäußerung, aktives Wahlrecht, Minderheitenschutz, Solidarität, etc. sind essentiell wichtig und sichern eben diese Raum für individuelle Entfaltung ab und befördern gleichzeitig ein friedvolles Zusammenleben. Der Polizei kommt dabei eine sehr wichtige Rolle zu. Sie sichert unsere Rechtsstaatlichkeit und damit in gewisser Weise auch unsere Demokratie.
Seminarziele
Aus diesem Grund lädt das Seminar Mitarbeitende der Polizei dazu ein, sich neu zu versichern, sich demokratisch zu stärken und das eigene Wissen als Demokratin und Demokrat aufzufrischen. Die Fortbildung regt die Reflexion und überaus spannende Diskussion zu demokratischen Prinzipien, der Demokratie als Gesellschaftssystem, das die Grundlage für unser Gemeinwohl ist, und die Auseinandersetzung nicht nur mit den positiven sondern auch den Schwachstellen der Demokratie und welchen Gefahren sie ausgesetzt ist, an. Auf Wunsch kann dabei auch das demokratische Miteinander im Team, der Institution etc. betrachtet werden.
Inhalte
- Selbstverständnis und Selbstvergewisserung als Demokratin und Demokrat
- Auseinandersetzung mit demokratischen Grundprinzipien und Gefahren für die Demokratie
- Bedeutung von Demokratie für das Miteinander im (beruflichen) Alltag
- Konzept der „informierten Bürgerin“ / des „informierten Bürgers“ für die eigene, aufgeklärte Meinungs- und Entscheidungsfindung und das demokratische Handeln
Methoden
Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Übungen aus dem Bereich Menschrechtsbildung, Demokratiepädagogik und Betzavta, Selbstreflexion, Inputs, Austausch
Trainerin
Christin Voigt, toolpool Erfurt
Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit neunzehn Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Weiterbildung von Fachkräften auf nationaler wie internationaler Ebene. Seit 2014 ist sie als Trainerin im Landesprogramm „Denk Bunt“ aktiv und hat über 50 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Fortbildungen im Bereich der Demokratiepädagogik. Ihre Erfahrungen, die sie in diesem Zusammenhang als internationale Trainerin seit zehn Jahren und aktuell als Projektberaterin für das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION gesammelt hat, bereichern ihre pädagogische Arbeit im Seminar. Des Weiteren ist sie vertraut mit dem Anti-Bias Ansatz (vorurteilsbewusste Bildung) sowie in der Moderation von Partizipationsprozessen. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.
2-2-20: Rede Deutsch! Ich verstehe kein Wort! Ich schon! – Stärkung der menschenrechtsorientierten Alltagskultur und Kommunikationskompetenz – Mehrsprachigkeit zum Vorteil nutzen
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Was hat Mehrwert der Mehrsprachigkeit mit Demokratiebildung zu tun? Mehrsprachigkeit und Demokratiebildung sind auf mehreren Ebenen miteinander verknüpft, da beide Konzepte eine inklusive und vielfältige Gesellschaft, respektvolles Miteinander und gegenseitige Wertschätzung fördern. Die Teilnehmenden der Fortbildung stärken ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihre Sensibilität für eine menschenrechtsorientierte Alltagskultur. Sie lernen, Mehrsprachigkeit als Ressource in interkulturellen und mehrsprachigen Kontexten wertzuschätzen und kommunikative Barrieren in heterogenen Gruppen zu überwinden.
Ziele
- Verständnis für das Thema Menschenrechte, Alltagskultur, Heterogenität und Mehrsprachigkeit schaffen
- Reflexion der eigenen Kommunikationskompetenz und interkulturellen Sensibilität
- Methoden kennenlernen, um Mehrsprachigkeit im Alltag und Beruf bewusst einzusetzen
- Erarbeitung konkreter Handlungsmöglichkeiten zur Förderung einer menschenrechtsorientierten Kommunikation, Wertschätzung des gesellschaftlichen Nutzens der Mehrsprachigkeit im wirtschaftlichen Kontext, Balance zwischen Muttersprache und Zielsprache
- Entwicklung eigener Strategien und Methoden des Potentials von Mehrsprachigkeit für den Alltag und Beruf
Seminarinhalte
- Einführung in menschenrechtsorientierte Alltagskultur; Bedeutung von Mehrsprachigkeit in einer heterogenen hybriden Gemeinschaft und der Gesellschaft
- Kommunikationsmodelle, Sprachbarrieren im Alltag, Vorurteile und Missverständnisse
- Strategien zur Nutzung von Mehrsprachigkeit als Ressource: einfache sprachliche Hilfsmittel, nonverbale Kommunikation, KI-Unterstützung, digitale Blogs, Apps, Newsrooms
- Menschenrechtsorientierte Gesprächsführung, Umgang mit Konflikten und Diskriminierung, Inklusion durch Sprache vs. Verachtung und Vorurteile
- Entwicklung von Leitfäden und Kommunikationsregeln für mehrsprachige Situationen, Balance zwischen Muttersprache und Sprache des Lebensraums
Methoden
Unter anderem Input-Vortrag und moderierte Diskussion, Fokusgruppenarbeit, Selbstreflexion, Rollenspiele zu typischen Kommunikationssituationen, Erarbeiten von Praxisbeispielen, Simulation von Spielen/Gesprächen, Erarbeitung von Leitlinien, Szenarienarbeit, Entwicklung eines Maßnahmenplans oder kurzer Konzepte, Erstellung eines persönlichen Aktionsplans
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
2-23-20: Mehrsprachigkeit, Community Building und Sprachförderung: Demokratiebildung ko-kreativ gestaltet
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Dieses Seminar bietet eine interdisziplinäre Plattform zur Erforschung der Verbindung von Mehrsprachigkeit, Community Building und Sprachförderung als zentrale Elemente der Demokratiebildung. Er legt den Fokus darauf, wie Sprachen als Instrumente des Zusammenhalts und der Partizipation in Gemeinschaften wirken und wie ko-kreative Ansätze genutzt werden können, um demokratische Werte zu fördern. Dieses Seminar verbindet theoretische Ansätze mit praktischer Umsetzung, um die Teilnehmerinnen optimal auf Herausforderungen und Chancen in mehrsprachigen, interdisziplinären und transkulturellen Kontexten vorzubereiten.
Ziele
Die Teilnehmenden setzen sich mit dem Potenzial von Mehrsprachigkeit für demokratisches Miteinander auseinander, entwickeln Kompetenzen im Community Building und erproben ko-kreative Methoden zur Sprachförderung im Kontext von Demokratiebildung.
- Verständnis der Bedeutung von Mehrsprachigkeit in der demokratischen Bildung und Partizipation
- Entwicklung effektiver Strategien zum Community Building durch ko-kreative Methoden. – Förderung der Sprachkompetenz als Werkzeug zur gesellschaftlichen Teilhabe und Mitbestimmung
- Erarbeitung von Ansätzen zur Stärkung demokratischer Prozesse in mehrsprachigen Kontexten
Seminarinhalte
- Einführung in die Konzepte von Mehrsprachigkeit und Sprachförderung.
- Analyse von Fallstudien zu Community Building und Demokratiebildung in mehrsprachigen Kontexten.
- Strategien zur ko-kreativen Gestaltung von Bildungsprozessen.
- Erarbeitung und Umsetzung von Projekten zur Förderung von Sprachkompetenz und demokratischer Partizipation. Handlungskompetenzen:
- Fähigkeit zur Leitung und Moderation mehrsprachiger und multikultureller Gruppen.
- Entwicklung von Sprachförderprogrammen, die auf die Bedürfnisse diverser Gemeinschaften abgestimmt sind.
- Einsatz ko-kreativer Methoden zur Stärkung gemeinschaftlicher Entscheidungsprozesse. – Förderung interkultureller Dialoge und Integration.
Methoden
Unter anderem
- Praxisorientierte Workshops und kreative Projektarbeiten
- Einsatz von Szenarien, um reale Situationen nachzustellen
- Diskussionen zur Förderung des Austauschs und der Kollaboration
- Anwendung digitaler Werkzeuge zur Unterstützung mehrsprachiger Bildung
- Multimediale Vorträge, Erfahrungsaustausch, prozessorientierte Simulationen (KI-Tools)
- Gruppenarbeit (Fokusgruppen)
- Fallstudienanalyse: Untersuchung konkreter Beispiele, um das Gelernte zu vertiefen
- Interaktive Übungen
- Entwicklung von Strategien/Konzepten zur Sprachförderung und eigener co-kreativer Lernformate
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
2-3-5: Vom Umgang mit Gleichwertigkeit – Was heißt Diversität und wo lassen sich Verknüpfungen mit dem Polizeialltag entdecken?
Träger: Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
„Wir müssen‘s richten“, lautet eine Selbsteinschätzung der Polizei. Denn auch sie ist in unserer Gesellschaft damit konfrontiert, dass Verschiedenheit zur Normalität und Gleichheit zur Ausnahme wird. Dabei scheint es schwierig, alle Akteurinnen und Akteure – unabhängig von Aussehen, Herkunft und Haltung – gleichwertig zu behandeln.
Seminarziele
Zum Seminarbeginn steht der Begriff „Vielfalt“ im Mittelpunkt: Wo kommt das Konzept her? Was steckt dahinter? Was verlangt es? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es? Daran schließt sich das Thema „Diskriminierung“ an. Hier wird auch auf die Definition von politisch motivierter Kriminalität eingegangen. In realistischen Fallbeispielen werden abschließend Verhaltensoptionen reflektiert. Durch einen Wechsel von wissenschaftlichen Impulsen und praktischen Übungen schafft das Seminar Erfahrungsräume der Empathie, sodass Sie sich als wichtiger Akteur und Partner der Zivilgesellschaft in einer pluralistischen Welt wahrnehmen können.
Inhalte
- Wissen über die Ursachen von Vielfalt und Diversität (Sozialer Wandel)
- Nachdenken über Normalität und Diskriminierung
- Kennenlernen von Diversitätskonzepten und Aspekten der gruppenbezogenen Menschfeindlichkeit
- Kenntnisse über Zusammenhang von Kommunikation und Diversität
- Praxisbeispiele aus dem Berufsalltag
Methoden
Multimediale Vorträge und Plenumsdiskussionen, Positionierungen und Aufstellungen, Erfahrungsaustausch zu Fallbeispielen, Kleingruppengespräche, Biographiearbeit
Trainer
Christian-Friedrich Lohe, N.N., Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar
2-3-8: Giraffen und Elefanten in einem Haus - Chancen und Herausforderungen vielfältiger Gesellschaften
Träger: JugendSozialwerk Nordhausen e.V.
Unsere Gesellschaft wird bunter. Vielfältige Menschen mit unterschiedlichen Prägungen, Ideen und Vorstellungen vom Zusammenleben müssen für dieses einen Konsens im Rahmen der geltenden Gesetze finden. Das ist oft konfliktbehaftet, fühlt sich doch jeder mit seinen Ansprüchen im Recht. Der Polizei, den Sicherheitsorganen und der Justiz kommen dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie müssen einen bedeutenden Beitrag für das friedliche Zusammenleben der Bürgerinnen und Bürger sowie die Einhaltung von Recht und Ordnung leisten. Sie sind gefordert in oft undurchschaubaren und emotionsgeladenen Situationen vorurteilsbewusst und kulturell sensibel zu handeln. Das setzt sie oft unter großen psychischen Druck. Um dem entgegenzuwirken benötigen Mitarbeitende der Polizei und Sicherheitsorgane interkulturelle Handlungskompetenz und einen Überbau, der ihnen interkulturell kompetentes Handeln auch ermöglicht.
Seminarziele
Ziel des Seminars ist es, Hintergrundwissen für irritierende oder problematische Situationen im Polizeialltag aufzuzeigen und zu verdeutlichen, welche professionellen Haltungen und Herangehensweisen hilfreich für ein friedliches Zusammenleben und Konfliktlösen sind. Vorhandene positive Praktiken und Erfahrungen werden gewürdigt und darauf aufbauend weitere Maßnahmen auf dem Weg zu inklusiven Kulturen, Leitlinien und Praxis erarbeitet. Dabei wird der Selbstreflexion besondere Bedeutung zugemessen.
Inhalte
Die konkreten Seminarinhalte werden im Vorfeld mit Ihnen anhand Ihrer konkreten Bedürfnisse abgestimmt. Hier eine mögliche Auswahl:
- Grundbegriffe der interkulturellen Kommunikation, z.B. die Kulturgebundenheit unseres Wahrnehmens, Denkens und Handelns, der Umgang mit Fremdheit, Kulturschock, interkulturelle Kompetenz …
- Die Dimensionen von Vielfalt – auch in der eigenen Belegschaft – und praktische Anregungen für den Arbeitsalltag
- Aspekte, die dem gegenseitigen Respekt und gelingender Kommunikation während eines Polizeieinsatzes entgegenstehen
- Reflektion der eigenen Kulturgebundenheit als Basis zur Entwicklung von Verständnis für die Akkulturationsleistungen zugewanderter Menschen
- Gemeinsame Erarbeitung hilfreicher Haltungen und Handlungen in multikulturellen Settings
Methoden
Impulsreferate, Rollenspiele, Reflexionsrunden, Einzel-, Kleingruppen- und Plenumsarbeit, Fallarbeit, Filme, Fotoarbeit, Diskussionen, Übungen zur Selbsterfahrung. Sie erleben eine wissenschaftlich fundierte und praxisbezogene Fortbildung, jedoch keine, aus der Sie ohne die persönliche Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Ihrer eigenen Prägung und mit Ihrem Arbeitsumfeld Lernerfolge erzielen werden.
Trainer(in)
Ines Gast, Franz Funkel oder Radoslaw Romanczuk, JugendSozialwerk Nordhausen e.V.
Ines Gast ist Diplom-Sprachmittlerin und anerkannte Fachkraft in sozialpäda-gogischen Handlungsfeldern, Trainerin für den Kompetenznachweis International und in vielfältigen Zusammenhängen erfahren in der Arbeit mit internationalen und interkulturellen Gruppen. Sie ist externe Lehrbeauftragte an der Hochschule Nordhausen in den Studiengängen Gesundheit und Soziales sowie Sozialmanagement. Seit 2015 ist sie Referentin im Landesprogramm Denk Bunt.
Franz Funkel studierte Public Management und öffentliche Betriebswirtschafts-lehre. Als Projektverantwortlicher und Koordinator des Freiwilligenmanage-ment, insbesondere des europäischen Freiwilligendienstes im JugendSozialwerk Nordhausen e.V., konnte er vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen sammeln. Zudem war der Trainer Koordinator des Nordhäuser Netzwerks zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und ist Projektmitarbeiter im Inklusionsprojekt „Bildung und Freizeit für ALLE“. Seit 2016 ist er Referent im Landesprogramm Denk Bunt.
Radoslaw Romanczuk studierte Politikwissenschaften und Soziale Arbeit und Sozialmanagement. Im Rahmen seiner Arbeit für das Dom Spotkań im Angelusa Silesiusa in Breslau sammelte er vielfältige Erfahrungen im Bereich der politischen Bildung und Diversität (Menschenrechte) mit Jugendlichen und Erwachsenen. Als Pädagoge eines Jugendfreizeitprojektes und eines Jugendgästehauses arbeitet er mit vielfältigsten Zielgruppen und konnte besonders im internationalen Bereich viele Erfahrungen sammeln. Seit 2016 ist er Referent im Landesprogramm Denk Bunt.
2-3-12: Ich habe Sie nicht verstanden. Basiswissen für gelingende interkulturelle Verständigung
Träger: toolpool
Mit der zunehmenden Diversität unserer Gesellschaft, Menschen unterschiedlicher Kulturen, die sich in den Alltag integrieren, kommt der Organisation Polizei eine Schlüsselrolle zu. Sie sind gefordert eine gewaltfreie und rechtschaffende Interaktion zwischen Menschen unterschiedlichster kultureller Herkunft herzustellen und zu gewährleisten. Gleichzeitig sind sie selbst gefragt, vorurteilsfrei und kulturell sensibel zu handeln. Für Mitarbeitende der Polizei sind die Situationen in denen kulturelle Bezüge eine Rolle spielen nicht immer einfach und schnell durchschaubar, da sie durch besondere emotionale und psychische Stressfaktoren gekennzeichnet sind. Für ein zeitgemäßes Polizeihandeln ist daher interkulturelle Kompetenz der Mitarbeitenden unerlässlich.
Seminarziele
Die Fortbildung vermittelt kompakt und gut verständlich die Grundlagen für interkulturell kompetent agierende Fachkräfte. Sie erfahren einen personalen Entwicklungsprozess, in dessen Verlauf der Umgang mit der eigenen und fremden Kultur/en reflektiert wird, um erfolgreiche Begegnungen mit Menschen uns mehr oder weniger fremder Kulturen zu gewährleisten. Gleichzeitig werden die persönlichen Handlungsoptionen erweitert und vertiefende Sicherheit für das eigene Wirken gewonnen. Herausfordernde Momente, Erfahrungen und Begegnungen aus Ihrem Arbeitsalltag werden aufgegriffen und analysiert. Der Blick durch unterschiedliche kulturelle Brillen wird geschult, Verständnis für kulturell bedingte Unterschiede entwickelt und Barrieren der Verständigung abgebaut.
Inhalte
- Stärkung inter- und transkultureller Kompetenz durch Vermittlung relevanter theoretischer Konzepte und ihrer Anwendung in der praktischen Arbeit
- Reflexion des eigenen kulturellen Identitätsverständnisses und Wahrnehmung kultureller Filter
- Reflexion des Umgangs mit Stereotypen/Vorurteilen im interkulturellen Kontext
- Erweiterung der Handlungsmöglichkeiten in einem kulturell vielfältigen Umfeld
Methoden
In der Fortbildung wechseln sich unterschiedliche Formate gleichmäßig ab. So gibt es theoretische Inputs mit und ohne Powerpointvorträge, Gruppendiskussionen, Kleingruppenarbeit, Aktivitäten und Übungen aus dem Bereich des inter- und transkulturelles Lernens und soziometrische Übungen.
Trainerin
Christin Voigt, toolpool Erfurt
Die Trainerin ist Sozialpädagogin (FH) und Konfliktmanagerin (FH). Sie arbeitet seit neunzehn Jahren im Bereich der non-formalen Bildungsarbeit und verfügt über intensive Erfahrungen in der Weiterbildung von Fachkräften auf nationaler wie internationaler Ebene. Seit 2014 ist sie als Trainerin im Landesprogramm „Denk Bunt“ aktiv und hat über 50 Seminare erfolgreich durchgeführt. Der Schwerpunkt ihres Wirkens sind inter- und transkulturelle Kompetenztrainings (inkl. vorurteilsbewusster Bildung) sowie Fortbildungen im Bereich der Demokratiepädagogik. Ihre Erfahrungen, die sie in diesem Zusammenhang als internationale Trainerin seit zehn Jahren und aktuell als Projektberaterin für das EU-Programm Erasmus+ JUGEND IN AKTION gesammelt hat, bereichern ihre pädagogische Arbeit im Seminar. Des Weiteren ist sie vertraut mit dem Anti-Bias Ansatz (vorurteilsbewusste Bildung) sowie in der Moderation von Partizipationsprozessen. Seit 2013 ist die Trainerin mit eigener Firma toolpool selbstständig.
2-3-20: Transkulturelle Bildung, Vielfalt und Toleranz: Interkulturelle, interdisziplinäre und internationale Lehr- und Lernwerkstätte
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
Das Seminar rund um transkulturelle Bildung, Vielfalt und Toleranz beinhaltet viele grundlegende Aspekte, die darauf abzielen, die transkulturelle, transformative und interdisziplinäre soziale Kompetenzen und das Verständnis für eine globalisierte Welt zu fördern. Das Seminar sollte so gestaltet sein, dass es ein inklusives und respektvolles Umfeld schafft, in dem alle Teilnehmenden ermutigt werden, ihre eigenen Erfahrungen und Perspektiven einzubringen.
Ziele
- Sensibilisierung und Kompetenzerwerb zu transkultureller Bildung, Förderung von Vielfalt und Toleranz in interkulturellen und internationalen Kontexten
- Förderung von Toleranz und Verständnis für das kulturelle Vielfalt, Unterschiede und Ähnlichkeiten
- Entwicklung transkultureller Kompetenzen in heterogener sozialer Umgebung, um effektiv in diversen Teams zu arbeiten
- Stärkung der transformativen Lernfähigkeiten, die dazu beitragen, Reflexion und kritisches Denken zu fördern
- Vorbereitung auf internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit durch praxisorientierte Methoden und Fallstudien
Seminarinhalte
- Einführung in die transkulturelle Bildung: Definitionen, Theorien und Modelle
- Demokratieverständnis, Studien zu Vielfalt und Toleranz: Macht- und Privilegien-bewusstsein, Stereotype und Vorurteile
- Methoden des interkulturellen und transkulturellen Lehrens und Lernens: Praxisbeispiele, Fallstudien und Erfahrungsaustausch
- Transformatives Lernen und kritisches Denken: Werkzeuge zu Selbstreflexion und Perspektivwechsel
- Konzepte/Projekte und Fallstudien: Arbeit an konkreten Herausforderungen und Lösungen im globalen Kontext
- Interaktive Konzept-Labs/Workshops
Methoden
- Interaktive Präsentationen/Workshops: Ermöglichen praxisnahes Lernen durch Visualisierung/Rollenspiele und Simulationen
- Gruppenarbeiten: Förderung von Teamarbeit und Austausch von verschiedenen Perspektiven
- Reflexionsübungen: Individuelle und Gruppenreflexionen zur Förderung des kritischen Denkens
- Blended-Learning-Ansätze: Kombination von Online- und Offline-Ressourcen zur Flexibilisierung des Umgangs und der Kommunikation
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
2-32-20: Demokratie für das 21. Jahrhundert: Lehr- und Lernwerkstatt Realitäten, Wahrheiten und wenn das Gute hereinplatzt!
Trägerin: Dr. Lilia Uslowa
In diesem Seminar wird die Planung transformativen Lehrens und Lernens zu Fragen der politischen Bildung, der Bildung nachhaltiger Entwicklung und dem Konstruieren von entsprechenden Konzepten zum Thema. Im Zentrum steht die Frage, wie demokratische Werte, nicht nur im schulischen Alltag, sondern im gesellschaftlichen Leben nachhaltig hier und jetzt Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeistern können – jenseits von Gewalt, durch Dialog und Einbeziehung in Beteiligungsprozesse. Die Haltung zum eigenen Theorie-Praxis-Transfer und das Konzipieren von Anwendungsaufgaben (Learning Outcomes) werden angeregt. Denn inter- und transdisziplinäre kritische Auseinandersetzung entlang realweltlicher Herausforderungen sollen in der projektbasierten Bildung als Verhaltensimpulse gegen Gewalt, Klischees und Vorurteile dienen. Es wird über die Rolle der Familie, Gruppenhierarchie, Emotionen, Zugehörigkeit und Selbstbewusstsein als Teil von Bildungsprozessen diskutiert und über transformierten Lebensmodelle und Identitäten debattiert. Teilnehmende haben die Gelegenheit, ihre eigene Gestaltung von Bildungsprozessen inkl. Methoden und Feedback zu reflektieren.
Ziele
Die Teilnehmenden reflektieren die Herausforderungen und Chancen zeitgenössischer Demokratien im 21. Jahrhundert, hinterfragen Konzepte von Wahrheit und Realität in politischen Diskursen und entwickeln Kompetenzen für konstruktive, demokratische Kommunikation, Partizipation, Konflikte erkennen und bewältigen.
- Verständnis für die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Realitäten weltweit und lokal
- Reflexion darüber, wie Wahrheiten konstruiert, hinterfragt und manipuliert werden können
- Kompetenzen zur kritischen Analyse von Informationen und zur Förderung eines offenen Diskurses stärken
- Demokratie als lebendigen Prozess verstehen und partizipative Handlungsmöglichkeiten kennenlernen
- Eigene Überzeugungen und Handlungskompetenzen in demokratischen Prozessen reflektieren
- Theorie-Praxis-Transfer und nachhaltige Umsetzung demokratischer Prinzipien im Alltag und Beruf planen
Seminarinhalte
- Überblick zu politischen und gesellschaftlichen Veränderungen und Identitätstransformationen im 21. Jahrhundert, Einführung in die Herausforderungen für Demokratien (z.B. Populismus, Digitalität, Desinformation)
- Theorien zur Wahrheit, Realität, Informations-, Kommunikations- und Medienkompetenz
- Desinformation, Fake News und ihre Auswirkungen auf demokratische Prozesse
- Praktische Tools zur Überprüfung von Fakten und Quellen
- Beispiele erfolgreicher Teilhabe/Beteiligung, digitaler Demokratie-Tools und Theorie-Praxis-Transfers
- Haltung, Verantwortung und Engagement in der Demokratie, Rück- und Zusammenhalt. Umgang mit Konflikten und Meinungsverschiedenheiten
Methoden
Unter anderem Inputs, Impulsvorträge, Gruppenarbeit an Fallbeispielen, Analyse von journalistischen Texten und Social-Media-Beiträgen in Fokusgruppen, Workshop mit praktischen Übungen zur Faktenprüfung, Diskussionsrunden, Best-Practice-Beispiele, Entwicklung eigener partizipativer Projektideen, Konzeptentwicklung zu demokratischen Diskursen und Konfliktlösung, Selbstreflexion, Arbeit an individuellen Aktionsplänen
Trainerin
Dr. Lilia Uslowa studierte Sprach- und Literaturwissenschaft (Lehramt), Erziehungswissenschaft und Informationswissenschaft an der Universität Veliko Tarnovo (Bulgarien) und verfügt über langjährige Erfahrungen als Lehrbeauftragte an diversen Universitäten/Hochschulen, in der außerschulischen Bildung und Erwachsenenbildung. Promotion an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Sofia) in Kulturwissenschaft/Ethnologie/Ethnographie. Als langjährige Lektorin und Leiterin eines Informationszentrums ist sie erfahren bei der Prozessbegleitung in unterschiedlichen Bildungs- und Kulturinstitutionen. Als Gleichstellungbeauftragte der Stadt Gera führte sie zahlreiche Seminare in den Bereichen Gleichberechtigung/Gleichbehandlung, LSBTIQ- und Altersdiskriminierung, Kommunikation und Konfliktmanagement, Sensibilisieren zu vorurteilsbewusstem Handeln und Rechtsextremismus-Prävention durch.
2-4-16: Polizei unterm Regenbogen. Kultursensible Kommunikation mit besonders schutzbedürftigen Personengruppen und Subkulturen
Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Interkulturelle Kompetenzen sind für professionelles Handeln bei der Polizei unerlässlich. Bedienstete brauchen nicht nur genaue Kenntnis von Gesetzen und Ausführungsbestimmungen – sondern auch eine weltoffene Kommunikationshaltung im Umgang mit der zunehmend bunter liebenden und lebenden Bevölkerung. Das Gleichbehandlungsprinzip erfordert, Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund als auch einheimischen Personengruppen und Subkulturen angemessen zu begegnen. Daher bekennt sich der Freistaat Thüringen auch zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt in Art. 2 Abs. 3 der Verfassung: „Niemand darf wegen… seines Geschlechtes oder seiner sexuellen Orientierung bevorzugt oder benachteiligt werden.“
In allen Kulturen sind sog. „sexuelle Minderheiten“ von vorurteilsmotivierten Übergriffen betroffen. Sie brauchen den besonderen Schutzes des Staates. Die Zahl der Straftaten gegen Schwule, Lesben und Trans*Personen ist 2016 in Deutschland stark angewachsen. Latente Vorurteile gibt es überall – auch bei Polizeibediensteten. Dienststellen tragen Verantwortung für eine diskriminierungsfreie Bürgerkommunikation als auch für ein internes Arbeitsklima ohne „Versteckspiel“. Vielfalt wird nur sichtbar, wenn offen über alle Identitäten und Lebensweisen gesprochen sowie der Nutzen für ein modernes und attraktives Polizeiimage erkannt wird.
Seminarziele
- Sensibilisierung für das Themenfeld „Sexuelle, geschlechtliche und kulturelle Vielfalt“ im Polizeieinsatz
- Vermittlung von Hintergrundwissen über schutzbedürftige Personengruppen und Subkulturen (LSBTTQI*-Community, „Club Cultures“, „Cruising Areas“, Trans* und Inter*Personen, Queer-Refugees in Asylunterkünften)
- Aneignung von angemessenen Kommunikationsstrategien bei der Identitätsfeststellung, Durchsuchung von Personen, Ermittlung und Zeugenvernehmung – insbesondere nach homo- und transfeindlichen Übergriffen und bei der Intervention in interkulturellen und religiösen Konflikten
Inhalte
- Welcher besonderen Situation sind sog. „sexuelle Minderheiten“ in Deutschland als auch in den verschiedenen Herkunftsländern ausgesetzt?
- Welche Rechtsgrundlagen gibt es für Gender-Vielfalt? (Inter*Personen im Personenstandsgesetz/PStG, Geschlechtsangleichung im Transsexuellen-gesetz/TSG, Homosexuelle im Lebenspartnerschaftsgesetz/LPartG,
„Ehe für alle“ u.a.) - Was ist kultursensible Kommunikation? Wer durchsucht z.B. eine Trans*Person und wie wird eine Inter*Person angesprochen? Wie kann polizeiintern Vorurteilen begegnet werden? Wo sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in Polizei und Zivilgesellschaft?
Methoden
interaktive und multimediale Inputs (Powerpoint und Videos), moderierte Diskussionen, Kleingruppenarbeit an Praxisbeispielen und Fallanalysen
Trainerin
Kathrin Schuchardt, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Seit 2003 arbeitet die studierte Diplomlehrerin als freiberufliche Bildungs-referentin und Demokratiepädagogin für verschiedene Bildungsträger in Thüringen und anderen Bundesländern. Ihr praktischer Horizont als Sozial-arbeiterin erstreckt sich von Erfahrungen in der Stationären Jugendhilfe, Offenen Jugendarbeit/Streetwork über Konfliktmanagement/Mediation sowie Antigewalt- und Kompetenztrainings im Strafvollzug (AKT®). Als „Queer“-Akti-vistin setzt sie sich seit den 90er Jahren für die Rechte von LSBTTIQ*-Menschen ein.
2-41-16: Das Vielfaltsspiel. Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt bei der Polizei
Träger: Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
„Dein Körper gehört dir … und deshalb hast du auch das Recht, über deine Sexualität frei zu bestimmen“ heißt es auf einer Ratgeberseite der Polizei im Internet. Im Strafgesetzbuch steht die Missachtung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung unter Strafe. Häusliche Gewalt umfasst alle Formen physischer, sexueller und/oder psychischer Gewalt auf das Geschlecht als auch auf die sexuelle Orientierung. Bei einem geschätzten Bevölkerungsanteil von ca. 10 % der sogenannten LSBTTIQ*-Gruppe (Homo-, Bi, Trans- und Intersexuelle) ist es für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten wichtig, zum Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt ausreichend informiert zu sein, selbstsicher aufzutreten und sensibel mit von Gewalt betroffenen Minderheiten umzugehen.
Auch innerhalb der Polizei prallen vielfältige Werte, Rollen und Regeln aufeinander. Das wirkt oft als Störung und sorgt für Ängste und Verunsicherungen. Neben kulturell-religiösen Unterschieden wird auch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt immer mehr sichtbar. Wenn Menschen ihre Energien darauf verschwenden, lebenswichtige Merkmale der eigenen Identität und Lebensweise zu verstecken oder andere für deren Merkmale zu diskriminieren, gehen mitunter entscheidende Ressourcen verloren.
Das Konzept „Vielfalt“ („Diversity“ bzw. „Diversität“) sieht eine längerfristige Stärkung der Organisationskultur der Polizei vor – hin zu mehr Offenheit und wertschätzendem Umgang. Diversity wird häufig mit einer Reise verglichen: Organisationen sowie einzelne Personen machen sich auf, ihr Bewusstsein für Vielfalt zu schärfen und deren Bedeutung besser zu verstehen.
Seminarziele
Der Seminarschwerpunkt liegt auf einem reflektierten Umgang mit dem vermeintlichen „Anderssein“ im Themenfeld Homosexualität, Geschlechterrollen bis Transgender/Transidentität und dessen praktischen Nutzen für eine weltoffene Polizei und andere Sicherheitsorgane. Sie erhalten Hintergrundwissen zur geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt sowie Handlungsansätze. Zudem lernen Sie Selbstsicherheit bei der Argumentation im Arbeitsalltag und können im Hinblick auf eine nachhaltige Prozessbegleitung in ein bundesweites Netzwerk eingebunden werden.
Inhalte
- Aktivierung und Sensibilisierung für das Themenfeld
- „Versteckspiel“ – Ursachen, Formen und Folgen von Diskriminierung
- „Managing Diversity“ – Konzept und Methodik
- Handlungsansätze im Arbeitsalltag, rechtliche Grundlagen, Beratungsangebote und Vernetzungswissen
Methoden
interaktiver Input mit Videos und Diskussion, Vermittlung von praktischen Methoden und Coaching-Werkzeugen, Gruppenarbeit an Fallbeispielen
Trainer
Marcus Urban, Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft e.V.
Der Trainer ist studierter Diplom-Ingenieur für Stadt- und Regionalplanung, praktizierender freiberuflicher Referent, Berater und Coach – ausgebildet und zertifiziert im Netzwerk des Verbandes für Coaching und Training (dvct) e.V. Seine Erfahrungen als homosexueller Ex-Profifußballer beim FC Rot Weiß Erfurt, mehrere Studien- und Arbeitsaufenthalte in Italien und die Betreuung von Menschen mit Behinderung in Hamburg ermöglichten ihm einen authentischen Zugang zum Thema Vielfalt. Als Fach- und Medienexperte kooperierte er auf Bundesebene mit Institutionen wie dem Deutschen Bundestag, dem DFB oder der Bundeszentrale für politische Bildung.
2-31-17: Islam: Theologische Grundlagen und religiöse Alltagspraxis
Träger: Violence Prevention Network e.V.
Für viele Musliminnen und Muslime ist Religion ein wichtiger Bestandteil ihrer Identität, der ihnen Orientierung und Halt vermittelt. Oft haben sie jedoch das Gefühl, nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft zu sein. Das Arbeitsfeld kann damit zum Austragungsort interreligiöser Konflikte werden. Nicht selten sind diese von gegenseitigen Vorurteilen und mangelndem Wissen um das Gegenüber geprägt.
Seminarziele
Im Seminar werden Ihnen Grundkenntnisse über Begriffe des Islam vermittelt. Ausgehend von eigenen Erfahrungen wird Ihnen mit Hilfe interaktiver Übungen Wissen vermittelt und zur Selbstreflexion angeregt.
Inhalte
- Theologische Grundlagen des Islam und religiöse Alltagspraxis
- Islam und sein Verhältnis zu Menschen- und Grundrechten, Gewaltfreiheit, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit
- Rolle der Frau im Islam
- Islamische Strömungen und ihre kulturellen Hintergründe
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.
2-32-17: Religiös oder extremistisch? Handlungssicherheit im Umgang mit Radikalisierung
Träger: Violence Prevention Network e.V.
In Ihren Arbeitsbereichen kann es zu Situationen kommen, in denen Sie mit extremistischen bzw. fundamentalistischen Einstellungen und Verhaltensweisen konfrontiert sind. Dabei ist es meist schwierig, angemessen darauf zu reagieren.
Seminarziele
Im Seminar erhalten Sie Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Extremismus und Fundamentalismus. Es wird ein weiter entwickeltes Verständnis der eigenen Berufsrolle angestrebt, das einen Dialog mit Menschen, die extremistische Denkmuster aufzeigen, ermöglicht. Der Schwerpunkt wird deshalb auf praxisrelevante pädagogische Denk- und Verhaltensweisen gelegt. Mit handlungsreflektierten Methoden geben wir Ihnen Orientierung und Sicherheit im Themenfeld.
Inhalte
- Überblick über die salafistische Szene und ihre differenzierten Erkennungsmerkmale
- Klassische Argumentationsmuster (als Rechtfertigung für Gewalthandlungen) und ihre Gegennarrative
- Begriffsbestimmung: Religion, Traditionalismus und Fundamentalismus
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, (mediale) Fallanalysen
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.
2-33-17: Muslim(innen)feindlichkeit und Islamkritik
Träger: Violence Prevention Network e.V.
Zuweilen gibt es auch in Thüringen Anflüge von Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen. Die Bandbreite reicht von abschätzigen, menschenverachtenden Äußerungen bis hin zur Eskalation von Gewalttaten. Die Grenzen zwischen der Islamkritik und dem Phänomen der Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen (Antimuslimischer Rassismus – GMF-) sind dabei oft fließend.
Seminarziele
- Verhaltenssicherheit im Sinne einer Kompetenzerweiterung, Aktivierung und Professionalisierung für den Umgang mit vorurteilsmotivierten Menschen
- Eigenständigkeit bei der Erarbeitung konkreter Strategien in der Auseinandersetzung mit radikalen, demokratiefeindlichen sowie islamophoben Phänomen in Thüringen
- Nachhaltigkeit im Sinne einer dauerhaften Ansprechperson für den Themenbereich vor Ort
Inhalte
- Islam und Menschen islamischen Glaubens in der Alltagswahrnehmung und in den Medien
- Klärung und Einordnung von Begrifflichkeiten (GMF)
- Analyse von islamkritischen und -feindlichen sowie rassistischen Positionen und ihre Gegennarrative
- „Das Fremde und das Eigene“ – Haltung zwischen Verständnis und Grenzziehung
Methoden
Kurzvorträge und Präsentationen als interaktive Wissensvermittlung, Übungen in Einzel- und Kleingruppenarbeit, moderierte Diskussionen mit der Gesamtgruppe, Fallanalysen und Simulationsverfahren (Rollenspiele)
Trainerinnen und Trainer
Trainerinnen und Trainer der Beratungsstelle Thüringen von Violence Prevention Network e.V.